Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.06.2023 18:44

Wohnungsmarkt in der Region Augsburg: Mieten rauf, Kaufpreise etwas runter

Der Mangel an Wohnungen wird durch nachlassende Bautätigkeit zunehmen; auch dadurch steigt der Druck auf den Mietmarkt weiter. (Foto: mjt)
Der Mangel an Wohnungen wird durch nachlassende Bautätigkeit zunehmen; auch dadurch steigt der Druck auf den Mietmarkt weiter. (Foto: mjt)
Der Mangel an Wohnungen wird durch nachlassende Bautätigkeit zunehmen; auch dadurch steigt der Druck auf den Mietmarkt weiter. (Foto: mjt)
Der Mangel an Wohnungen wird durch nachlassende Bautätigkeit zunehmen; auch dadurch steigt der Druck auf den Mietmarkt weiter. (Foto: mjt)
Der Mangel an Wohnungen wird durch nachlassende Bautätigkeit zunehmen; auch dadurch steigt der Druck auf den Mietmarkt weiter. (Foto: mjt)

Die Mieten steigen weiter, während die Kaufpreise für Häuser und Wohnungen etwas sinken – so schätzt der Immobilienverband Deutschland-Süd die aktuelle Lage ein. Der Immobilienmarktbericht des Augsburger Gutachterausschusses hatte kürzlich aufgezeigt, dass in der Fuggerstadt im vergangenen Jahr rekordverdächtig wenig Grundstücke, Häuser und Wohnungen den Eigentümer wechselten. Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten und steigenden Kreditzinsen wurden nur 2660 Immobilien ge- beziehungsweise verkauft, ein Rückgang um ein Viertel gegenüber dem Vorjahr. Die Folge der geringen Nachfrage: Immobilien werden wieder etwas günstiger.

Der Immobilienboom kam im vergangenen Jahr „zu einem jähen Ende”, bestätigt auch „Immowelt”. Das Immobilienprotal hat nun eine Studie veröffentlicht, die zu dem Ergebnis kommt, dass die Kaufpreise in 106 von 117 untersuchten Städten und Landkreisen in Süddeutschland sinken. In der Spitze belaufe sich der Rückgang auf bis zu 15 Prozent.

Betrug der Quadratmeter-Preis in Augsburg im Juni 2022 noch 4564 Euro liegt er „Immowelt” zufolge im aktuellen Monat bei 4016 Euro, eine Veränderung um 12 Prozent. Im Landkreis Aichach-Friedberg ging der Preis pro Quadratmeter von 4578 Euro im Juni 2022 auf nunmehr 4331 Euro im Juni 2023 zurück, was einem Rückgang von 5,4 Prozent entspricht.

Die Preisexplosion der vergangenen Jahre relativiert diese Rückgänge allerdings. In den vergangenen zehn Jahren stiegen die Quadratmeterpreise in Augsburg jedes Jahr um mindestens sieben Prozent, wie es aus den Zahlen des Gutachterausschusses hervorgeht.

Augsburger Mietspiegel wird derzeit aktualisiert

Anders als bei den Kaufpreisen schätzt der Immobilienverband Deutschland-Süd die Situation am Mietmarkt dahingehend ein, dass Mieten weiter steigen werden. Der Verband der Immobilien-Makler und -Verwalter stellte seine aktuellen Prognosen am vergangenen Dienstag in München vor. Der Mangel an Wohnungen werde durch nachlassende Bautätigkeit wohl zunehmen. Der gleichzeitige Anstieg von Zinsen und Baukosten habe dazu geführt, dass viele Bauvorhaben zurückgestellt werden.

Auch die Analysten, die kürzlich auf dem Immobilienkongress der regionalen Wirtschaftsförderungsgesellschaft Regio Augsburg zusammenkamen, rechnen mit erheblichen Steigerungen der Mieten in den kommenden Jahren.

Von Gesetz wegen dürfen Mieten in Augsburg in bestehenden Verträgen innerhalb von drei Jahren um bis zu 15 Prozent angehoben werden. Bei Neuvermietungen darf der Mietpreis maximal zehn Prozent über dem liegen, was der städtische Mietspiegel als ortsübliche Vergleichsmiete definiert. Das zuletzt im Dezember 2021 aktualisierte Zahlenwerk geht bislang noch von einer Basismiete von 8,78 Euro pro Quadratmeter aus. Nun hat die Stadt 2500 Haushalte angeschrieben, um ihre Daten zu aktualisieren.

Die Fortschreibung des Mietspiegels übernehme das „EMA – Institut für empirische Marktanalysen”, erklärt dazu die Stadt. Es bestehe „eine gesetzliche Auskunftspflicht”. Ursprünglich hatte das Sozialreferat eine sogenannte „Indexfortschreibung des
Mietspiegels” geplant, heißt es von der Stadt weiter. „Aufgrund der hohen Inflation käme es bei dieser Art der Fortschreibung zu einer Erhöhung der Mietspiegelmiete um 13,6 Prozent.” Die reale Mietentwicklung werde wohl niedriger ausfallen – auch wenn freilich dennoch eine Mietsteigerung zu erwarten ist. (jaf)

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