Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Was Neues im Augsburger Westen: Renovierung des Stadtteilzentrums Kriegshaber

Die Grafik zeigt, wie der Platz rund um den Marstaller Hof aussehen könnte. (Foto: Visulent AB/Stadt Augsburg)
Die Grafik zeigt, wie der Platz rund um den Marstaller Hof aussehen könnte. (Foto: Visulent AB/Stadt Augsburg)
Die Grafik zeigt, wie der Platz rund um den Marstaller Hof aussehen könnte. (Foto: Visulent AB/Stadt Augsburg)
Die Grafik zeigt, wie der Platz rund um den Marstaller Hof aussehen könnte. (Foto: Visulent AB/Stadt Augsburg)
Die Grafik zeigt, wie der Platz rund um den Marstaller Hof aussehen könnte. (Foto: Visulent AB/Stadt Augsburg)

Keine Frage, die nördlichste Stadt Italiens, wie sich Augsburg gern nennen lässt, hat viele schöne Plätzchen, an denen Gäste der Stadt und Einheimische gleichermaßen gerne verweilen. Doch insbesondere in den Stadtteilen gibt es weniger schöne Flecken. Einer davon liegt an der Ecke Kriegshaberstraße/Ulmer Straße im Stadtteilzentrum von Kriegshaber. Nun hat die Stadtspitze eine Schönheitskur angekündigt.

Im Zentrum dieser heruntergekommenen Ecke steht der denkmalgeschützte Marstaller Hof und erinnert an eine Zeit, als Kriegshaber ein beschauliches Dörfchen vor den Toren der Stadt war. Heute liegt er an den Stadtgrenzen zwischen Augsburg und Stadtbergen. Rund 700 Jahre alt ist der Marstaller Hof, der früher als Mayerhof in alten Dokumenten auftaucht. Es ist also höchste Zeit für eine Verjüngung.

Mit dem Baudenkmal befindet sich an dem Areal auch ein Verbrauchermarkt, der seit längerer Zeit leersteht. Für die Anwohner fehlt dort eine Einkaufsmöglichkeit. Auch das soll die Renovierung ändern. „Der Standort am Westende des Stadtteilzentrums Kriegshaber soll wieder eine wichtige Versorgungsfunktion vor allem für die Bevölkerung des Stadtteils übernehmen”, teilt die Stadt Augsburg mit.

Welche Versorgung wo in Augsburg gebraucht wird, regelt das Einzelhandelsentwicklungskonzept der Stadt Augsburg, das aus dem Jahr 2016 stammt. Dieses Konzept sei die Grundlage für die Renovierungs- und Neubaupläne, die einen Supermarkt und eine Gastronomie vorsehen. Hinter dem Plan, den zentralen Nahversorgungsstandort aufzuwerten, steckt die Pletschacher Projektentwicklungsgesellschaft.

Der historische Marstaller Hof soll dabei renoviert und für eine Gastronomie genutzt werden. „Anstelle des alten Verbrauchermarkts soll ein architektonisch hochwertiger zweigeschossiger Neubau entstehen, in den ein Lebensmittel-Vollsortimenter wie auch ergänzende Dienstleistungsangebote einziehen”, verspricht die Stadt. Der bestehende Parkplatz solle zurückgebaut werden. Stattdessen seien im Erdgeschoss und im Untergeschoss des Neubaus Stellplätze für Autos vorgesehen. Die Zufahrt soll wie bisher über die Kriegshaberstraße erfolgen, den Lieferverkehr will die Stadt von der Ulmer Straße aus „in eine abgeschirmte Anlieferung” einfahren lassen.

Bäume und Bänke für mehr Aufenthaltsqualität

Aber auch sonst soll das Stadtteilzentrum aufgewertet werden, etwa mit einem gestalteten Platz zwischen dem Marstaller Hof und dem Neubau. Diese Fläche soll sich zu den umliegenden Straßen öffnen. Über den Platz sollen Kunden zu Fuß das neue Lebensmittelgeschäft und die Gastronomie erreichen können. In den Erdgeschossen rund um den Platz herum seien weitere Geschäfte vorgesehen. Mehr Aufenthaltsqualität sollen auf dem Platz Bäume und Möblierung schaffen. Der Platz lade so „zum Verweilen ein und schafft einen Aufenthaltsort von hoher Qualität”, ist die Stadt schon jetzt überzeugt. Zudem könne dort eine Außenbewirtung der geplanten Gastronomie stattfinden. Für die Südgrenze der Fläche und entlang der Kriegshaberstraße verspricht die Stadt neue Bäume.

Weil an der Stelle die beiden Stadtgebiete Augsburgs und Stadtbergens aneinander stoßen, fänden die Planungen für die Entwicklung des Areals in enger Abstimmung mit der Nachbarkommune statt, so die Mitteilung der Stadt Augsburg. Tatsächlich sind die beiden Stadtparlamente bereits im vergangenen Herbst über die Pläne informiert worden. Beide Stadträte fassten den Beschluss, „die Planungen weiter zu betreiben und die erforderlichen Bauleitplanverfahren vorzubereiten”.

Für Architekturinteressierte bietet sich ein geplanter Besichtigungstermin am Samstag, 9. März, jeweils um 11, 12 und 13 Uhr an. Nach einer kurzen Einführung in den aktuellen Planungsstand findet eine Führung über das Areal statt. Der verantwortliche Architekt Johannes Eck erläutert das Projekt mit seinen wesentlichen Merkmalen. Treffpunkt ist der Eingang zum historischen Gebäude des Marstaller Hofes an der Kreuzung Ulmer Straße / Kriegshaber Straße. Schräg gegenüber befindet sich die Haltestelle der Straßenbahnlinie 2 „Neusässer Straße”. Interessierte Personen sind gebeten, sich per E-Mail an marstallerhof@pletschacher.de anzumelden.


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

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