Nach der Verhandlung am Mittwoch hatte Jörg Seubert, der Verteidiger des Angeklagten, diesem noch erklärt, dass er mit dem Urteil durchaus zufrieden sein könne. Die Entscheidung des Schöffengerichts wich doch erheblich von der Forderung der Staatsanwaltschaft ab. Nun geht es in die nächste Instanz und das Landgericht Augsburg wird den Fall noch einmal aufrollen. Andrea Hobert, stellvertretende Pressesprecherin für Straf- und Bußgeldangelegenheiten, schätzt, dass der Prozess frühestens in drei Monaten wieder aufgenommen wird.

Der 66-Jährige wurde im April festgenommen, weil der Mitarbeiterin eines Drogeriemarktes aufgefallen war, dass er kinderpornographische Fotos in dem Laden ausgedruckt hatte. Im weiteren Verlauf der Ermittlungen wurden 4750 Dateien mit entsprechenden Inhalten auf verschiedenen Geräten in der Wohnung des Mannes gefunden. Der Vater einer erwachsenen Tochter, mit der er keinen Kontakt hat, wurde in Untersuchungshaft genommen und sitzt seither in der Justizvollzugsanstalt in Gablingen. Eine Therapie werde ihm dort nicht angeboten, da er Wiederholungstäter sei, hatte er dem Gericht erklärt.