Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.12.2014 12:00

Ein Leben ohne Heimat

„Wir wünschen uns Frieden in unserem Land.  Doch ein Zurück wird es nicht geben. Christen können dort nicht leben mit Muslimen”: Iman Dawood Yousif (Mitte) und ihr Mann Shawkat Mansour sind inzwischen fast wieder eine komplette Familie. Nur der älteste Sohn David fehlt noch, um mit der Vergangenheit abschließen zu können. Der 20-Jährige schlägt sich derzeit im kurdischen Erbil durch. Links im Bild Rosy Lutz. Die Klingenerin kennt Iman Dawood seit deren Ankunft vor gut zwei Jahren in der Flüchtlingsunterkunft in Unterwittelsbach. 	Foto: Robert Edler (Foto: Robert Edler)
„Wir wünschen uns Frieden in unserem Land. Doch ein Zurück wird es nicht geben. Christen können dort nicht leben mit Muslimen”: Iman Dawood Yousif (Mitte) und ihr Mann Shawkat Mansour sind inzwischen fast wieder eine komplette Familie. Nur der älteste Sohn David fehlt noch, um mit der Vergangenheit abschließen zu können. Der 20-Jährige schlägt sich derzeit im kurdischen Erbil durch. Links im Bild Rosy Lutz. Die Klingenerin kennt Iman Dawood seit deren Ankunft vor gut zwei Jahren in der Flüchtlingsunterkunft in Unterwittelsbach. Foto: Robert Edler (Foto: Robert Edler)
„Wir wünschen uns Frieden in unserem Land. Doch ein Zurück wird es nicht geben. Christen können dort nicht leben mit Muslimen”: Iman Dawood Yousif (Mitte) und ihr Mann Shawkat Mansour sind inzwischen fast wieder eine komplette Familie. Nur der älteste Sohn David fehlt noch, um mit der Vergangenheit abschließen zu können. Der 20-Jährige schlägt sich derzeit im kurdischen Erbil durch. Links im Bild Rosy Lutz. Die Klingenerin kennt Iman Dawood seit deren Ankunft vor gut zwei Jahren in der Flüchtlingsunterkunft in Unterwittelsbach. Foto: Robert Edler (Foto: Robert Edler)
„Wir wünschen uns Frieden in unserem Land. Doch ein Zurück wird es nicht geben. Christen können dort nicht leben mit Muslimen”: Iman Dawood Yousif (Mitte) und ihr Mann Shawkat Mansour sind inzwischen fast wieder eine komplette Familie. Nur der älteste Sohn David fehlt noch, um mit der Vergangenheit abschließen zu können. Der 20-Jährige schlägt sich derzeit im kurdischen Erbil durch. Links im Bild Rosy Lutz. Die Klingenerin kennt Iman Dawood seit deren Ankunft vor gut zwei Jahren in der Flüchtlingsunterkunft in Unterwittelsbach. Foto: Robert Edler (Foto: Robert Edler)
„Wir wünschen uns Frieden in unserem Land. Doch ein Zurück wird es nicht geben. Christen können dort nicht leben mit Muslimen”: Iman Dawood Yousif (Mitte) und ihr Mann Shawkat Mansour sind inzwischen fast wieder eine komplette Familie. Nur der älteste Sohn David fehlt noch, um mit der Vergangenheit abschließen zu können. Der 20-Jährige schlägt sich derzeit im kurdischen Erbil durch. Links im Bild Rosy Lutz. Die Klingenerin kennt Iman Dawood seit deren Ankunft vor gut zwei Jahren in der Flüchtlingsunterkunft in Unterwittelsbach. Foto: Robert Edler (Foto: Robert Edler)

Tränen der Freude fließen, als sich Iman Dawood Yousif mit Rosy Lutz in den Armen liegt. Die langjährige Caritas-Betreuerin von Asylbewerbern ist zwar mittlerweile im Ruhestand, doch Rosy Lutz wäre nicht Rosy Lutz, hätte sie ihr Engagement für Flüchtlinge mit dem Abschied vom Berufsleben beendet. Die Klingenerin hält nach wie vor Kontakt zur „ihren” Schützlingen und packt auch dieses Mal Geschenke aus. Im Gegenzug serviert Iman Dawood Yousif Tee und Selbstgebackenes. „Bitte esst, sonst ist es für uns kein Weihnachten”, erklärt sie mit strahlenden Augen. Staunen auch bei Rosy Lutz, die erstmals in der Wohnung in Augsburg-Hochzoll zu Gast ist. Ordentlich, sauber, ja fast mit „typisch deutscher” Gründlichkeit gepflegt, präsentieren sich die geschmackvoll eingerichteten Räumlichkeiten im zweiten Stock des Wohnblocks. Der ganze Stolz der Hausfrau: die neue Küche. Zwei Schwestern aus den USA beziehungsweise den Niederlanden haben geholfen, der Rest wird über Raten abbezahlt.

Nun ist also auch der 52-jährige Ehemann im sicheren Deutschland. Er bekam vorerst eine einjährige Aufenthaltsgenehmigung. Sohn David hatte bis jetzt keine Chance. Er ist 20. Für Volljährige gibt es kein Visum im Sinne einer Familienzusammenführung. Davon abgesehen genießen derzeit syrische Flüchtlinge Priorität. Angesichts steigender Asylbewerberzahlen rangiert der Irak weiter hinten. Mit der Sicherheitslage hat das freilich nichts zu tun. „Es gibt keine Gerechtigkeit im Irak. Es gibt Korruption. Der islamische Staat hat unseren gesamten Besitz geraubt. Es ist alles weg.” Mit überraschend gutem Deutsch macht Shawkat Mansour seinen Sorgen Luft. Er tippt die Sätze in sein Handy. Mit dem Sprechen hapert es noch, Schreiben indes geht schon ordentlich. Gemeinsam mit seiner Frau besucht der Maschinenbau-Ingenieur und Lehrer einen Deutschkurs. Sprache sei wichtig. So hofft ein Mann, der einst in einer Berufsschule unterrichtete, langfristig Fuß zu fassen.


Von Robert Edler
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