Das Buch spiegelt dabei eine in mehrfacher Hinsicht breite, vielfältige und differenzierte Auseinandersetzung mit einem schwierigen Thema wider. Das beginnt bei der - vermeintlichen - geografischen Eingrenzung. Zum einen war die Auswahl der Autoren, deren Verhältnis zu Juden und Judentum untersucht wurde, nicht auf Bayerisch-Schwaben beschränkt, sondern umfasst den gesamten schwäbischen Kulturraum. Zum anderen verstehen die Herausgeber regionale Literatur als Brennspiegel, unter dem sich Fragestellungen besonders deutlich untersuchen lassen.

Die drei Herausgeber wiederum stehen exemplarisch für die unterschiedlichen beruflichen und wissenschaftlichen Hintergründe, aus denen die Teilnehmer der Tagungen kamen: Der Historiker und Theologe Dr. Peter Fassl ist Heimatpfleger des Bezirks Schwaben, der in Aichach lebende Literaturwissenschaftler Dr. Friedmann Harzer ist Akademischer Direktor am Lehrstuhl für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Uni Augsburg, Dr. Berndt Herrmann Journalist in Aichach. Die Mitarbeiter an dem Band haben ihren beruflichen Hintergrund an Universitäten, in Verlagen, Bibliotheken, Theatern oder in der Kulturpolitik. Ebenso breit ist der zeitliche Rahmen der behandelten Texte: Er reicht von der Renaissance, von Ulrich von Hutten beispielsweise, über einen Schwerpunkt im 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart, die Zeit nach 1945, die natürlich einen Bruch darstellt.