Hierdeis bemerkte jedoch, dass einige Eltern mit Ängsten zu kämpfen hatten. „Diese Ängste versuche ich ihnen im Gespräch zu nehmen”, betonte die Schulleiterin gestern. Zweimal wöchentlich wird wie überall auch in Ecknach getestet. Hierdeis ist überzeugt, dass sich beim nächsten Test an diesem Mittwoch mehr Schüler beteiligen. „Die haben das alle als sehr locker empfunden, eher als Spaß”, stellte die Rektorin fest. Während die Kinder Spaß beim Nasebohren haben, wie der Kasperle aus der Augsburger Puppenkiste es in einem an vielen Schulen gezeigten Erklärvideo bezeichnet, bleiben einige Fragen offen. Der Bayerische Lehrerinnen- und Lehrerverband (BLLV) plädiert - wie viele Eltern und Lehrer - dafür, dass die Tests daheim und nicht in der Schule durchgeführt werden.Das unterstrich noch einmal Martina Ritzel, Rektorin der Grundschule Griesbeckerzell-Obergriesbach und BLLV-Kreisvorsitzende in Aichach-Friedberg. Die psychologisch schwierige Situation bei einem positiven Testergebnis sei zu Hause einfach besser abzufangen. Etwa zehn Prozent der Schüler blieben in Griesbeckerzell daheim, weil die Eltern einem Test nicht zustimmten; bei den anderen sei es ganz gut gelaufen mit der Erkenntnis: je älter die Schüler, desto besser. Ritzel ist überzeugt, dass für die Kinder die Tests schnell zur Routine werden: „Die Kinder machen das gut, sie sind da sehr pragmatisch”, sagte sie.Ähnlich sieht es ihr Kollege Gerhard Schmid in Dasing, wo nur „wenige” den Abstrich verweigerten. Solche Schüler lernten dann auch dort im Homeschooling. Im Fall eines positiven Testergebnisses ist in Dasing ein genaues Prozedere angesagt: In jedem Klassenzimmer steht ein Telefon, mit dem der Klassenlehrer den Schulleiter informiert. Der holt das positiv getestete Kind ab, bringt es in ein leer stehendes Klassenzimmer und gibt den Eltern Bescheid, damit die das Kind abholen - oder einen Verwandten oder eine andere Betreuungsperson schicken. Nicht anders wird es bisher bei Krankheiten oder Unfällen an der Schule gehandhabt. Alles weitere, etwa der dann notwendige zweite Test und die Frage einer Quarantäne, ist nicht mehr Sache der Schule, dafür ist das örtliche Gesundheitsamt zuständig. Und wenn die Schule daheim niemanden erreicht? Schmid ist auch da zuversichtlich, er kann sich nicht erinnern, dass das in der Vergangenheit einmal der Fall gewesen sein wäre. Seine Ecknacher Kollegin Barbara Hierdeis sieht es ähnlich: „Eltern sind ja auch dazu verpflichtet, erreichbar zu sein, um das Kind im Krankheitsfall abzuholen.” Das sei vor Corona auch schon so gewesen. Außergewöhnlich gut verlaufen sei die erste Testung an der Wittelsbacher Realschule in Aichach, sagt Schulleiter Hans Friedrich Stock. Was ihn besonders freut: Unter den rund 380 getesteten Kindern und Jugendlichen gab es kein einziges positives Ergebnis.