So hoch sind die Zahlen nicht in allen Landkreisen, wenngleich davon auszugehen ist, dass die Inzidenzen auch bei den Nachbarn ähnlich hoch sind wie an Würm und Amper. Das dürfte vor allem daran liegen, dass das Gesundheitsamt in Dachau noch aktuelle Zahlen an die übergeordneten Stellen meldet - im Gegensatz zum Pendant in Aichach-Friedberg. Dort lag die Inzidenz, also die Zahl der positiven Corona-Tests pro 100 000 Einwohner innerhalb einer Woche, am Mittwoch bei gut 1900. Das ist zwar um ein Vielfaches mehr als die Werte, die Anfang 2021 weitreichende Einschränkungen nach sich zogen - 35 und 50. Trotzdem sieht die Realität noch einmal anders aus. Das Landratsamt in Aichach hatte bereits vergangene Woche bekanntgegeben, dass das Gesundheitsamt die eingehenden Testergebnisse nicht mehr vollständig melde. Als Grund gab Pressesprecher Wolfgang Müller damals an, dass die Zahl der Fälle schlichtweg nicht mehr stemmbar sei.Sina Török, Pressesprecherin des Dachauer Landratsamts, kann sich den hohen Wert in ihrem Zuständigkeitsbereich nur damit erklären, dass Dachau nicht nur fleißig testet, sondern die positiven Tests auch an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit meldet. Das Amt gibt sie ans Robert-Koch-Institut weiter, das sie wiederum in der Deutschland-Grafik online veröffentlicht. Die ist derzeit durchwegs dunkel-lila. Das steht für eine Inzidenz von über 1000. Neonpink, die Farbe, die eine Inzidenz darunter signalisiert, sind in Schwaben nur noch die Stadt Augsburg - wie berichtet werden auch hier positive Testergebnisse derzeit nicht vollständig weiter gemeldet - und in Oberbayern der Landkreis Eichstätt. Eine neue Farbe für über 2000 gibt es nicht, schärfere Maßnahmen gelten nur ab einer Inzidenz von 1000. Über Verschärfungen wird derzeit kaum gesprochen.Wirklich maßgeblich ist die Inzidenz offensichtlich also längst nicht mehr. Einige Wissenschaftler haben schon vor Monaten dafür plädiert, auf die Zahl der Klinikpatienten zu blicken. In den Kliniken an der Paar in Aichach waren das gestern zehn, davon ein Patient auf der Intensivstation, sechs Pflegeeinrichtungen und eine Asylunterkünft sind laut Landratsamt derzeit von einem Ausbruch betroffen, von zwölf Fällen ist die Rede. Ob positiv getestete Bürger dort Symptome zeigen, ließ das Amt offen.