Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.04.2023 18:10

Halle für Geflüchtete ist fertig

Sachgebietsleiterin Simone Losinger   und Hannes Ankner, der die Halle an den Landkreis vermietet, in einem der Zimmer der neuen Unterkunft. 	Fotos: Carina Lautenbacher (Fotos: Carina Lautenbacher)
Sachgebietsleiterin Simone Losinger und Hannes Ankner, der die Halle an den Landkreis vermietet, in einem der Zimmer der neuen Unterkunft. Fotos: Carina Lautenbacher (Fotos: Carina Lautenbacher)
Sachgebietsleiterin Simone Losinger und Hannes Ankner, der die Halle an den Landkreis vermietet, in einem der Zimmer der neuen Unterkunft. Fotos: Carina Lautenbacher (Fotos: Carina Lautenbacher)
Sachgebietsleiterin Simone Losinger und Hannes Ankner, der die Halle an den Landkreis vermietet, in einem der Zimmer der neuen Unterkunft. Fotos: Carina Lautenbacher (Fotos: Carina Lautenbacher)
Sachgebietsleiterin Simone Losinger und Hannes Ankner, der die Halle an den Landkreis vermietet, in einem der Zimmer der neuen Unterkunft. Fotos: Carina Lautenbacher (Fotos: Carina Lautenbacher)

Sie bieten Platz für 170 Menschen. Die Halle, die über eine Fußbodenheizung verfügt, wurde dazu mit festmontierten Stellwänden in Zimmer mit vier bis acht Betten aufgeteilt, eine Decke haben die Zimmer nicht. Außerdem gibt es Toiletten- und Duschcontainer, Waschmaschinen und Wäschetrockner. Nachdem eigene Verpflegung wegen der ungünstigen Anbindung schwer möglich ist, gibt es keine Kochgelegenheiten. Die Menschen werden vom Landkreis verpflegt. Ein Security-Dienst wird rund um die Uhr vor Ort sein.

Die Halle im Gewerbegebiet gehört dem Dasinger Stahlbau-Unternehmer und Kreisrat Hannes Ankner, dessen Heimatstandort Lindl aus allen Nähten platzt. Die riesigen Stahlträger sind dort kaum vernünftig zu bearbeiten. Kurz nach der Fertigstellung hat er die Halle dennoch dem Landkreis Aichach-Friedberg vermietet, der auf der Suche nach einem geeigneten Standort für das Impfzentrum war.

Während Ankner schon dabei war, nach Schließung des Impfzentrums nun endlich mit Teilen seiner Produktion einzuziehen, kam die Idee auf, dort eine Unterkunft für Geflüchtete einzurichten.

Durch die steigenden Zahlen reichen die angemieteten Wohnungen nicht mehr aus, eine Belegung von Turnhallen wollten die politisch Verantwortlichen vermeiden. Ankner habe selbst viel Zeit und auch eigenes Geld investiert, um die Halle „so menschenfreundlich wie möglich zu gestalten”, würdigte Landrat Klaus Metzger. Die Halle im Gewerbegebiet wurde für sechs Monate angemietet, eine Verlängerung um sechs Monate ist anschließend möglich.

Landrat Klaus Metzger sprach die mangelnde finanzielle Unterstützung durch den Bund an. Die Kosten für die Unterkunft würden in Bayern zwar übernommen und schlagen nicht beim Landkreis zu Buche. Doch Kritik hat in erster Linie mit den Folgekosten zu tun, die etwa durch die Kinderbetreuung entstehen.

Der Landkreis Dachau rechnet aktuell mit bis zu 100 weiteren Geflüchteten pro Monat. Die 50, die gestern angekommen sind, werden in der Turnhalle an der Steinstraße in Dachau untergebracht. Dort sind damit die 140 Betten voll.

Die nächste Unterkunft wird das Seniorenheim Esterhofen bei Vierkirchen sein, dessen Umbau allerdings noch nicht fertig ist. Im Sommer sollen an verschiedenen Stellen des Landkreises Container aufgestellt werden, darunter in den Gemeinden Hilgertshausen-Tandern und in Altomünster.

Aktuell leben rund 1800 Geflüchtete im Landkreis Aichach-Friedberg - 300 mehr als noch vor zwei Monaten.

In den vergangenen Wochen kamen fast nur Menschen aus der Ukraine. Die Entwicklung könnte damit zusammenhängen, dass Bayern noch seine im Bundesvergleich anfangs niedrige Quote bei der Aufnahme von Ukrainerinnen und Ukrainern erfüllen muss und erst nach Erreichen dieses Ziels wieder Menschen aus anderen Ländern zugewiesen werden.

Der größte Teil der Geflüchteten aus der Ukraine lebt nicht in Unterkünften des Landkreises, sondern ist privat untergekommen. Der Anteil der Kinder und Jugendlichen ist sehr hoch: Im Landkreis Dachau liegt er beispielsweise bei 40 Prozent.

Der letzte Bus mit 38 Personen ist vergangenen Woche in Aichach angekommen. Die Geflüchteten konnten im ehemaligen Awo-Heim unterkommen, doch auch dort sind nun fast alle Plätze belegt. In Derching wurden vorübergehend keine neuen Aufnahmen mehr durchgeführt, nachdem dort bei Bewohnern Windpocken ausgebrochen waren. cal

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