Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 19.04.2022 17:58

Kuhställe werden leerer

Die bundesweite Tendenz  , dass immer weniger Rinder gehalten werden, zeichnet sich auch im Wittelsbacher und Dachauer Land ab. 	Foto: Turmfalke/Pixabay (Foto: Turmfalke/Pixabay)
Die bundesweite Tendenz , dass immer weniger Rinder gehalten werden, zeichnet sich auch im Wittelsbacher und Dachauer Land ab. Foto: Turmfalke/Pixabay (Foto: Turmfalke/Pixabay)
Die bundesweite Tendenz , dass immer weniger Rinder gehalten werden, zeichnet sich auch im Wittelsbacher und Dachauer Land ab. Foto: Turmfalke/Pixabay (Foto: Turmfalke/Pixabay)
Die bundesweite Tendenz , dass immer weniger Rinder gehalten werden, zeichnet sich auch im Wittelsbacher und Dachauer Land ab. Foto: Turmfalke/Pixabay (Foto: Turmfalke/Pixabay)
Die bundesweite Tendenz , dass immer weniger Rinder gehalten werden, zeichnet sich auch im Wittelsbacher und Dachauer Land ab. Foto: Turmfalke/Pixabay (Foto: Turmfalke/Pixabay)

Deutschlandweit gab es Ende 2021 rund 3,8 Millionen Milchkühe. Von den genannten 42 218 Rindern, die am Stichtag 3. November 2021 im Kreis Aichach-Friedberg gezählt wurden, waren 11 158 Milchkühe. Betrachtet man die letzten fünf Jahre, sah die Rinder-Entwicklung im Wittelsbacher Land so aus: 2016 registrierten die Statistiker einen Bestand von 47 737 Rindern (Milchkühe: 13 287). Zwölf Monate später waren es 46 861 Rinder (Milchkühe: 13 066), im Jahr darauf notierte die Statistik 45 715 Rinder (Milchkühe: 12 629), zum Stichtag 2019 waren es 45 173 Rinder (Milchkühe: 12 049), zum Stichtag 2020 dann 43 525 Rinder (Milchkühe: 11 645).

Wer als Landwirt mit Kuh und Rind seinen Lebensunterhalt verdienen will, hat im Grunde drei Möglichkeiten: Zuchtvieh, Milchvieh und Mastvieh. Gut koppeln lassen sich Milcherzeugung und Fleischproduktion. Die 11 158 in der Rinderzahl enthaltenen Milchkühe in den Ställen in Aichach-Friedberg machen dabei momentan rund 26,4 Prozent des gesamten Rinderbestands aus (2016: 27,8 Prozent). Deutschlandweit kletterte dieser Anteil in den vergangenen fünf Jahren von 33,8 (2016) auf 34,7 Prozent (2021).

Wie es weiter geht, hängt vom Geld ab: „Das Thünen-Institut geht in seiner aktuellen Baseline-Projektion davon aus, dass die Preise in Deutschland bis 2030 auf rund 37 Cent steigen werden. Auch das deckt die Kosten der Milchbauern noch lange nicht - zumal diese ebenfalls weiter nach oben gehen dürften. Aber es ist erst einmal die richtige Richtung, sagt der Branchendienst Agrarheute. Allerdings lautet das Fazit auch: „Nur wenige Milchbauern können ihre gesamten Kosten decken.” Beim Fleisch sieht es ähnlich aus. Wobei den Rinderhaltenden da auch noch der klimapolitische Zeitgeist ins Gesicht weht. „Alle wissen um die verheerende Klimabilanz der Fleischproduktion.14 Prozent trägt der Sektor derzeit zu den klimaschädlichen Gasen bei”, rechnet Barbara Unmüßig von der Heinrich-Böll-Stiftung vor, der parteinahen Stiftung von Bündnis 90/Die Grünen, die den Fleischatlas 2021 herausgegeben hat. Trotzdem tritt jetzt ein Grüner an, das deutsche Rind zu retten: Cem Özdemir, bekennender Vegetarier, aber als Landwirtschaftsminister auch den Rinderhaltern verpflichtet, kündigt gleichzeitig den Abschied von „Ramschpreisen” und den „Umbau der Nutztierhaltung” an.

¦ Im Landkreis Dachau wurden Anfang November des vergangenen Jahres 31 114 Rinder gehalten, 1060 weniger als 2020. Die 8661 enthaltenen Milchkühe machen rund 27,8 Prozent des gesamten Dachauer Rinderbestands aus (2016: 29 Prozent). 2016 waren es noch 35 703 Rinder (darunter 10 370 Milchkühe), 2017 dann 34 912 Rinder (Milchkühe: 10 197), 2018 wurden 34 017 Rinder gezählt (Milchkühe: 9931), zum Stichtag 2019 waren es 33 355 Rinder (Milchkühe: 9426), 2020 dann 32 174 Rinder (Milchkühe: 9073). zds/teb 26 Prozent Milchkühe im Wittelsbacher Land

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