Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Verstärkung für den Klimaschutz

Ein wenig erinnerte die Diskussion an Andi Möllers legendären Ausspruch: "Mailand oder Madrid, egal - Hauptsache Italien". In Aichach ist es egal, ob man ihn nun Manger, Beauftragten, Praktiker oder "Kümmerer" nennt, man will auf jeden Fall einen Experten für Klimaschutz und Energiemanagement.

Wichtig war dabei allen Stadträtinnen und Stadträten ebenso wie Bürgermeister Klaus Habermann: Er oder sie soll nicht Konzepte erstellen und "Papier" produzieren, sondern umsetzen, was "wir in der Pipeline haben", wie Habermann es formulierte. Mit der ab 2023 zu schaffenden neuen Stelle soll Richard Brandner unterstützt werden.

Er bearbeitet in der Stadtverwaltung das Thema bisher, ist aber auch noch Geschäftsführer der Biomasse Wärmeverbund GmbH Aichach (BWA). Angesichts der Bedeutung wie auch der anstehenden Projekte ist das nicht mehr mit einer Halbstelle zu bewältigen. Zudem geht Brandner in absehbarer in den Ruhestand, mit der neue Stelle kann die Nachfolge gesichert werden. Wie Brandner begrüßte auch Bauamtsleiterin Carola Küspert die Personalaufstockung.

Zu Grunde liegt dem Ganzen ein Antrag der Grünen-Fraktion, die wollten, dass die Fördermöglichkeiten für einen Klimaschutzmanager geprüft werden. Die gibt es, wie Küspert, ausführte, und zwar bis zu 70 Prozent und für einen Zeitraum von maximal fünf Jahren. Allerdings ist die staatliche Bezuschussung an die Erstellung eines Klimaschutzkonzeptes gebunden. Das will man in Aichach aber nicht, sondern die Stelle im Zweifelsfall lieber ohne Zuschuss schaffen.

Diese Haltung hat mit der Geschichte des Themas zu tun. Bereits im Sommer 2015 hatte sich der Stadtrat für die Einstellung eines Klimaschutzmanagers entschieden. Damals war das noch weit umstrittener, als es heute ist. Und damals beantragte man auch eine Förderung.

Anderthalb Jahre später kam aber die Nachricht, dass sich die Förderrichtlinien geändert hätten. Als Voraussetzung reichte dann nicht mehr ein Teilklimaschutzkonzept, wie es Aichach hat. Vor sieben Jahren war der Stadtrat aber weder bereit, ein solches Konzept zu erstellen, noch die Stelle ohne Zuschüsse zu schaffen. Das hat sich mittlerweile geändert, die Notwendigkeit ist nun umstritten.

Auf große Zustimmung stieß im Ausschuss ebenfalls, für die Angestellten der Verwaltung die Möglichkeit eines Fahrradleasings zu schaffen. Damit will man nicht nur einen Beitrag zu Klima- und Umweltschutz sowie zur Mobilitätswende leisten, sondern auch als Arbeitergeber, der in Konkurrenz mit der Wirtschaft steht, attraktiv bleiben. Mehrere Stadträte berichteten von äußert guten Erfahrungen bei ihren Arbeitgebern. Das Personal kann die Räder im Rahmen einer sogenannten Entgeldumwandlung leasen.

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