Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Fernwärmenetz wird etappenweise ausgebaut

Unter den fünf Heizkraftwerken, die ins Augsburger Fernwärmenetz einspeisen, ist auch das Biomasse-Heizkraftwerk in Lechhausen, in dem Wärme und Strom aus Holzresten erzeugt werden. (Foto: swa/Thomas Hosemann)
Unter den fünf Heizkraftwerken, die ins Augsburger Fernwärmenetz einspeisen, ist auch das Biomasse-Heizkraftwerk in Lechhausen, in dem Wärme und Strom aus Holzresten erzeugt werden. (Foto: swa/Thomas Hosemann)
Unter den fünf Heizkraftwerken, die ins Augsburger Fernwärmenetz einspeisen, ist auch das Biomasse-Heizkraftwerk in Lechhausen, in dem Wärme und Strom aus Holzresten erzeugt werden. (Foto: swa/Thomas Hosemann)
Unter den fünf Heizkraftwerken, die ins Augsburger Fernwärmenetz einspeisen, ist auch das Biomasse-Heizkraftwerk in Lechhausen, in dem Wärme und Strom aus Holzresten erzeugt werden. (Foto: swa/Thomas Hosemann)
Unter den fünf Heizkraftwerken, die ins Augsburger Fernwärmenetz einspeisen, ist auch das Biomasse-Heizkraftwerk in Lechhausen, in dem Wärme und Strom aus Holzresten erzeugt werden. (Foto: swa/Thomas Hosemann)

Die Stadtwerke Augsburg bauen das Fernwärmenetz Schritt für Schritt aus. In diesem Jahr sollen 15 Kilometer neue Leitungen gelegt werden. Für den Zeitraum danach gibt es bereits Pläne für zusätzliche Erweiterungen. So sollen sukzessive immer mehr Augsburger mit der Abwärme der Abfallverbrennungsanlage sowie mehrerer Kraftwerke versorgt werden.

Die Stadtwerke wollen nach eigenem Bekunden auf diese Weise die Frage nach der Energieversorgung der Zukunft beantworten. Allerdings muss sich das bereits bestehende Netz von etwa 195 Kilometern Länge dafür auf weitere Stadtteile ausweiten. Bisher liefern die Stadtwerke eigenen Angaben zufolge bis zu 680 Millionen Kilowattstunden an ihre Kunden. Das entspreche etwa 35.000 Haushalten und decke etwa 20 Prozent des Wärmebedarfs der Fuggerstadt ab.

Dieser Anteil soll sich erhöhen, weshalb im Augsburger Norden bereits seit 2021 an der Nordspange gebaut wird. In diesem Jahr sind dort in der Zollernstraße, in den Bereichen Donauwörther- bis Kaltenhoferstraße und Kreutzerstraße bis Neuhäuser Straße und im Bereich Augustastraße und Bleicherbreite Ausbaumaßnahmen geplant. Ab dem kommenden Jahr soll auch das Josefinum mit dem Netz verbunden werden. 2027 werde das Projekt Nordspange dann abgeschlossen. Darüber hinaus wird 2024 auch in den Stadtteilen Pfersee, Jakobervorstadt, Bismarckviertel, Haunstetten, Hochzoll, Lechhausen das Netz ausgebaut. In der Nachbarstadt Neusäß erhält die Siemensstraße eine Leitung und im Zuge ihrer Sanierung wird auch die Erhard-Wunderlich-Sporthalle im Antonsviertel angeschlossen.

In den Erweiterungsschritten des vergangenen Jahres haben die Stadtwerke eine zusätzliche Leistung von 14,5 Megawatt an ihr Fernwärmenetz angeschlossen, was der Versorgung von rund 2100 Haushalten entspreche, blickt das Unternehmen zurück. Teil davon seien Großabnehmer wie der Industriepark Augsburg oder das Polizeipräsidium Schwaben-Nord, an dessen Beispiel die Stadtwerke vorrechnen, dass der Wechsel zur Fernwärme auch der Umwelt zugutekomme. Demnach könne der Freistaat als Betreiber der Immobilie des Präsidiums mit dem Umstieg von einer Gasheizung auf Fernwärme rund 186 Tonnen Kohlendioxid durchschnittlich pro Jahr einsparen.

Hoher Nutzungsgrad durch Kraft-Wärme-Kopplung

Ermöglicht wird dies durch das Funktionsprinzip der Fernwärme und die Nutzung der Kraft-Wärme-Kopplung. Statt die Wärme im Haus selbst, meist durch die Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Öl oder Gas, zu erzeugen, wird das Haus mit dem Wärmenetz verbunden. In den Leitungen des Netzes herrschen Temperaturen von 60 bis 130 Grad Celsius und ein Druck von 4 bis 7 Bar, der dafür sorgt, dass das Wasser auch über 100 Grad flüssig bleibt. Bei der Energie, die in das Wärmenetz eingespeist wird, nutzt man das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Bei der Stromerzeugung in einem Gaskraftwerk wird Wasser durch das Verbrennen von Gas zu Dampf, wodurch Turbinen angetrieben werden, die dann Strom erzeugen. Die Restenergie des etwa 500 Grad heißen Dampfes kann im Anschluss als Fernwärme genutzt werden. In Augsburg speisen fünf Heizkraftwerke ihre Wärmeenergie ins Netz ein. Zusätzlich wird seit 1998 auch die Verbrennungsenergie der Abfallverwertungsanlage zum Heizen genutzt. (pm/mjt)

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