Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.09.2023 09:55

Gemeinsam für mehr Unternehmergeist: Zusatzausbildung für Studenten geplant

Die Universität Augsburg will gemeinsam mit den drei anderen Hochschulen in Bayerisch-Schwaben den Unternehmergeist von Studenten fördern. (Foto: mjt)
Die Universität Augsburg will gemeinsam mit den drei anderen Hochschulen in Bayerisch-Schwaben den Unternehmergeist von Studenten fördern. (Foto: mjt)
Die Universität Augsburg will gemeinsam mit den drei anderen Hochschulen in Bayerisch-Schwaben den Unternehmergeist von Studenten fördern. (Foto: mjt)
Die Universität Augsburg will gemeinsam mit den drei anderen Hochschulen in Bayerisch-Schwaben den Unternehmergeist von Studenten fördern. (Foto: mjt)
Die Universität Augsburg will gemeinsam mit den drei anderen Hochschulen in Bayerisch-Schwaben den Unternehmergeist von Studenten fördern. (Foto: mjt)

Mehr Unternehmergeist und mehr Innovation in Bayerisch-Schwaben: Das wünscht sich offenbar das bayerische Wissenschaftsministerium – und stößt damit auf offene Ohren bei der Universität Augsburg und den drei schwäbischen Hochschulen in Augsburg, Kempten und Neu-Ulm. Gemeinsam rücken diese nämlich in einem neuen Ausbildungsprogramm im Auftrag des Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst das unternehmerische Handeln in den Mittelpunkt. Das Programm startet noch in diesem Jahr. Das Wissenschaftsministerium unterstützt die Hochschulen mit zwei Mitarbeiterstellen und 500.000 Euro über die kommenden fünf Jahre, wie die Universität Augsburg in einer Pressemitteilung informiert.

Im Zentrum von „Schwaben Entrepreneurship Nexus – KANU“, wie das gemeinsame Projekt betitelt wurde, steht ein viersemestriges Qualifizierungsprogramm. Als Starttermin dafür ist das Wintersemester 2024/25 vorgesehen. Danach soll es jeweils jährlich starten. „Mit diesem Projekt schaffen wir ein übergreifendes Angebot, welches die Startup-Landschaft in Bayerisch-Schwaben nachhaltig bereichert und stärkt”, ist die Präsidentin der Universität Augsburg Sabine Doering-Manteuffel überzeugt. Sie danke dem Ministerium sehr für die Unterstützung.

Der Platz in diesem Angebot ist freilich begrenzt. Bis zu 24 Studenten aus den vier Hochschulen haben die Chance, ihr Wissen und Verständnis von Innovationsprozessen und Unternehmensgründungen auszubauen. Die Bewerbung für die parallel zum eigentlichen Studium zu absolvierende Zusatzausbildung stehe grundsätzlich Studierenden aller Fakultäten und Fachbereiche offen, so die Uni Augsburg. Wer das Programm erfolgreich hinter sich bringt, darf sich über ein „Honours Degree” freuen. Zumindest planen die vier schwäbischen Hochschulen, erfolgreichen Absolventinnen und Absolventen eine solche Auszeichnung zu überreichen.

Die Leitung des Projekts übernimmt Professor Erik Lehmann. Er ist Lehrstuhlinhaber des Lehrstuhls für Unternehmensführung und Organisation an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Augsburg. „Wir freuen uns über die Förderzusage. Das gesamte Team fühlt sich bestärkt in seinen erfolgreichen Bemühungen der letzten Jahre um den Ausbau der Gründungsunterstützung und der Entrepreneurshipkultur”, so Lehmann.

„Projekt wird Startup-Landschaft in Bayerisch-Schwaben nachhaltig stärken”

Die Gestaltung der vier Semester haben die Hochschulen untereinander aufgeteilt, jeder Partner wird eines anbieten. Im ersten Semester werde von der Technischen Hochschule Augsburg ein so genanntes „Trendseminar“ durchgeführt. „Hier lernen die Teilnehmer die Herausforderungen der Zusammenarbeit in interdisziplinären Projektteams verstehen. Sie werden außerdem in der Lage sein, Trend- und Zukunftsforschungsmethoden in einem Projektteam anzuwenden”, so die Mitteilung. Im zweiten Semester geht es an die Hochschule Kempten. Dort wartet auf die Studenten eine „Social Impact Challenge”. Ziel ist, alle Teilnehmer in die Lage zu versetzen, nach Abschluss des Moduls herausfordernde Probleme mit sozialen Auswirkungen zu erkennen und zu analysieren sowie auf positive soziale Auswirkungen abzielende Lösungen zu entwickeln. Insbesondere solle technisches Wissen mit sozialem Bewusstsein verbunden werden.

Im dritten Semester an der Hochschule Neu-Ulm soll es zwei aufeinander aufbauende Module geben. In einem „Ideation-Workshop“ geht es zunächst darum, Ideen- und Lösungsfindung, reale Innovations-Fragestellungen schwäbischer Unternehmen und Organisationen zu bearbeiten. Darauf folgt eine Startup Challenge. „Hier lernen die Studierenden für konkrete Innovationsfragestellungen Lösungskonzepte sowie geeignete Geschäftsmodelle zu entwickeln, einen ersten Geschäftsplan zu erstellen und diesen in eine umfassende Geschäftsidee umzusetzen”, teilt die Uni Augsburg mit. Sie übernimmt schließlich das abschließende vierte Semester. Hier werden den Teilnehmern „internationale Aspekte von Entrepreneurship und Innovation nähergebracht”. So wird eine einwöchige englischsprachige Summerschool mit vornehmlich ausländischen Dozenten angeboten. Weiter ist eine mehrtägige Exkursion vorgesehen, in deren Rahmen ein ausländisches Innovationszentrum besucht werden soll.

Die Partnerschaft der schwäbischen Hochschulen reicht zudem über die reine Zusammenarbeit im Qualifizierungsprogramm hinaus. Vielmehr müssen sich die „vier schwäbischen Partnerhochschulen bei grundsätzlichen Fragen aus dem Gründungsbereich umfassend abstimmen”, so die Mitteilung der Universität. Dies betreffe etwa den Umgang mit gründungsrelevanten Erfindungen und Patenten. Durch weitere Förderanträge im Themenfeld „Unternehmensgründungen aus Hochschulen“ wollen die Partner die Aktivitäten weiter ausbauen und entwickeln.


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

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