Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Azubis als KI-Botschafter: Uni Augsburg bietet Kurs zu Künstlicher Intelligenz an

Beim Kick-off: Dr. Christian Fischer, Abteilungsleiter Ausbildung und stellvertretender Bereichsleiter Berufliche Bildung IHK Schwaben (ganz links), Ingo Hild, Werks- und Betriebsleiter Werk Schwabmünchen und Bruntal OSRAM GmbH (Zweiter von links), und Dr. Marietta Menner, Leiterin des Bildungsprogramms des KI-Produktionsnetzwerks an der Universität Augsburg (Dritte von rechts). (Foto: Universität Augsburg)
Beim Kick-off: Dr. Christian Fischer, Abteilungsleiter Ausbildung und stellvertretender Bereichsleiter Berufliche Bildung IHK Schwaben (ganz links), Ingo Hild, Werks- und Betriebsleiter Werk Schwabmünchen und Bruntal OSRAM GmbH (Zweiter von links), und Dr. Marietta Menner, Leiterin des Bildungsprogramms des KI-Produktionsnetzwerks an der Universität Augsburg (Dritte von rechts). (Foto: Universität Augsburg)
Beim Kick-off: Dr. Christian Fischer, Abteilungsleiter Ausbildung und stellvertretender Bereichsleiter Berufliche Bildung IHK Schwaben (ganz links), Ingo Hild, Werks- und Betriebsleiter Werk Schwabmünchen und Bruntal OSRAM GmbH (Zweiter von links), und Dr. Marietta Menner, Leiterin des Bildungsprogramms des KI-Produktionsnetzwerks an der Universität Augsburg (Dritte von rechts). (Foto: Universität Augsburg)
Beim Kick-off: Dr. Christian Fischer, Abteilungsleiter Ausbildung und stellvertretender Bereichsleiter Berufliche Bildung IHK Schwaben (ganz links), Ingo Hild, Werks- und Betriebsleiter Werk Schwabmünchen und Bruntal OSRAM GmbH (Zweiter von links), und Dr. Marietta Menner, Leiterin des Bildungsprogramms des KI-Produktionsnetzwerks an der Universität Augsburg (Dritte von rechts). (Foto: Universität Augsburg)
Beim Kick-off: Dr. Christian Fischer, Abteilungsleiter Ausbildung und stellvertretender Bereichsleiter Berufliche Bildung IHK Schwaben (ganz links), Ingo Hild, Werks- und Betriebsleiter Werk Schwabmünchen und Bruntal OSRAM GmbH (Zweiter von links), und Dr. Marietta Menner, Leiterin des Bildungsprogramms des KI-Produktionsnetzwerks an der Universität Augsburg (Dritte von rechts). (Foto: Universität Augsburg)

Künstliche Intelligenz (KI) scheint in sämtlichen Lebensbereichen auf dem Vormarsch zu sein. Ziel ist dabei in den allermeisten Fällen, das Leben und die Arbeit leichter und einfacher zu gestalten. Wie dies in der Produktion aussehen könnte, dürfen nun fünfzehn Auszubildende aus produzierenden Unternehmen in der Region erproben. Sie nehmen teil an einem zertifizierten KI-Kurs, das seit Kurzem das KI-Produktionsnetzwerk an der Universität Augsburg anbietet. Der Kurs soll jungen Menschen einen ersten Kontakt zum Thema KI in der Produktion bieten. Der erste Lehrgang startete Mitte November. Die Inhalte werden teils online gelehrt, teils ganz praktisch im KI-Erlebnisraum „Halle 43“ vermittelt. Der Kurs wurde gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer Schwaben (IHK) und der Handwerkskammer für Schwaben (HWK) entwickelt.

Zuerst lernten die Auszubildenden in Online-Modulen, die Grundlagen Künstlicher Intelligenz kennen. Auf dem Stundenplan stehen beispielsweise „Daten und KI“, „Maschinelles Lernen“ sowie „KI und Ethik“. Alle Lernmodule seien dabei interaktiv, wie die Universität mitteilt. Am Ende jedes Moduls stehe ein Quiz. Im ersten von zwei Praxistagen erlebten die Nachwuchskräfte nun einen KI-Escape Room und erstellten am Computer ein eigenes Projekt, einen Produktions-Workflow, mit dem sie dann eine KI trainierten. Sie beschäftigten sich außerdem mit der Frage, wie ein KI-Projekt in einem Unternehmen umgesetzt werden könnte und erarbeiteten Abläufe, Voraussetzungen, involvierten Anspruchsgruppen und Kommunikationsprozesse. Alle Praxismodule des Lehrgangs finden im Erlebnisraum „Halle 43“ des KI-Produktionsnetzwerks statt.

Praxisprojekt im Unternehmen

Nun bearbeiten alle Kursteilnehmer in ihren Unternehmen eine Art Hausaufgabe: Sie setzen in ihren Betrieben ein kleines KI-Projekt um. Am zweiten Praxistag dann werden alle gemeinsam diese Projekte und deren Umsetzung analysieren, um gegenseitig von den Erfahrungen und Erlebnissen mit KI zu lernen.

Von der Fachinformatikerin bis zum Industriekaufmann nehmen Auszubildende ganz verschiedener Berufe an der neuen Weiterbildung teil. Die Azubis mussten dafür keine besonderen Voraussetzungen erfüllen. Die Nachfrage war bereits zum Start des Kurses sehr hoch. „Es gibt bereits 160 Anmeldungen für weitere Kurse, deren Termine demnächst bekannt gegeben werden”, so die Universität Augsburg.

Ein zentraler Baustein im Wissenstransfer

„Wir sehen branchenübergreifend einen Trend zur Automatisierung von Produktlinien. Das geht oft einher mit dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz, kurz KI“, erläutert Dr. Marietta Menner, Leiterin des Bildungsprogramms des KI-Produktionsnetzwerks. Die Lernmaterialien für den Kurs entwickelte sie mit ihrem Team speziell für Auszubildende. „Das KI-Zusatzzertifikat stellt einen zentralen Baustein zur Unterstützung von kleinen und mittelständischen Unternehmen bei der zukunftsfähigen und digitalen Gestaltung ihrer Produktion dar”, fasst Menner zusammen. So könne die regionale Wirtschaft von der „Forschung zur Produktion der Zukunft” profitieren.

Spezifika im produzierenden Gewerbe

Im produzierenden Gewerbe erfolge der Einsatz von KI in besonderen Umständen. „Für dieses komplexe und sehr technische Thema fehlte bislang ein geeigneter Einstieg”, schildert Dr. Christian Fischer, Abteilungsleiter Ausbildung und stellvertretender Bereichsleiter Berufliche Bildung IHK Schwaben, die Ausgangslage. Der neue Kurs solle diesen spezifischen Einstieg bieten. „In Zusammenarbeit mit freiwilligen Testgruppen aus der heimischen Wirtschaft ist der Kurs im Vorfeld nach den Bedürfnissen der Zielgruppe konzipiert worden, durch stetiges Feedback bleibt er auch weiterhin aktuell“, ergänzt Volker Zimmermann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer HWK Schwaben.

Azubis als KI-Botschafter

Das neue Zertifikat ist für Auszubildende regionaler Unternehmen aktuell noch kostenfrei. „Auszubildende verfügen nach dem Kurs über ein grundlegendes Verständnis der Thematik KI, können mit den entsprechenden Begrifflichkeiten umgehen und wissen, wie KI-Workflows gestaltet sein müssten. Sie kennen verschiedene Anwendungsbereiche für KI im Unternehmen und können das dann auf eigene Prozesse übertragen. Sie fungieren also als KI-Botschafter“, wirbt Menner für das Angebot.

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