Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.04.2024 09:09, aktualisiert am 16.04.2024 14:06

Unternehmen in Bayerisch-Schwaben setzen verstärkt auf KI

Auf Künstliche Intelligenz setzen 72 Prozent der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen in Bayerisch-Schwaben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer. (Symbolfoto: Bihlmayerfotografie, Imago)
Auf Künstliche Intelligenz setzen 72 Prozent der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen in Bayerisch-Schwaben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer. (Symbolfoto: Bihlmayerfotografie, Imago)
Auf Künstliche Intelligenz setzen 72 Prozent der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen in Bayerisch-Schwaben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer. (Symbolfoto: Bihlmayerfotografie, Imago)
Auf Künstliche Intelligenz setzen 72 Prozent der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen in Bayerisch-Schwaben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer. (Symbolfoto: Bihlmayerfotografie, Imago)
Auf Künstliche Intelligenz setzen 72 Prozent der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen in Bayerisch-Schwaben. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer. (Symbolfoto: Bihlmayerfotografie, Imago)

Die bayerisch-schwäbische Unternehmerschaft setzt verstärkt auf Künstliche Intelligenz (KI). 72 Prozent der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen arbeiten bereits mit KI oder haben dies in Kürze vor. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Industrie- und Handelskammer Schwaben (IHK).

„Das Interesse an Künstlicher Intelligenz ist in allen Branchen sehr hoch”, sagt Anna Kilger, Leiterin der Abteilung Industrie und Innovation. An der Digitalisierungsumfrage beteiligten sich 234 Unternehmen aus der Region Augsburg. Besonders deutlich werde der wachsende Fokus der Unternehmen auf Verbesserungen der Kundeninteraktion mittels KI. So gaben 52 Prozent der Befragten an, KI für die personalisierte Kundenansprache und den Kundensupport einzusetzen beziehungsweise kurzfristig damit zu starten. Vor allem im Handel steht die Kundenansprache mittels KI im Vordergrund. In den Produktionsunternehmen hingegen liege der Fokus mehrheitlich, mit 53 Prozent, auf der Qualitätssicherung.

In allen Branchen habe es „durch den Hype um Anwendungen wie ChatGPT einen deutlichen Schub bei Generativer KI” gegeben, betont die IHK. Während traditionelle KI-Systeme vor allem für die Analyse von Daten, Mustererkennung und die Vorhersage von Ergebnissen entwickelt wurden, ermöglicht Generative KI die Erzeugung von Texten, Bildern, Audio-Dateien und Codes auf Basis der erhobenen Daten und der daraus erlernten Muster. „Unternehmen setzen Künstliche Intelligenz auch ein bei der Produktentwicklung und -optimierung sowie beim Risikomanagement”, zählt Kilger auf. Besonders hohes Interesse an KI-Lösungen bestehe in der Kreativbranche. So nahmen an der IHK-Veranstaltung „Kreativität 4.0”, die kürzlich stattfand, 160 Interessierte aus den Branchen Werbung, Marketing, Design, Medien- und Öffentlichkeitsarbeit, Musikproduktion und Gaming teil. „Das Event zeigte deutlich: KI-Know-how ist notwendig für die Zukunftssicherheit der Branche. Wer die Technologie optimal nutzt, um seine Kreativität zu steigern und noch effizienter zu arbeiten, verschafft sich einen Wettbewerbsvorteil”, ist Bettina Kräußlich überzeugt. Sie befasst sich bei der IHK Schwaben mit der Kultur- und Kreativwirtschaft. Gerade in diesen Branchen tauchen auch rechtliche Fragestellungen auf, etwa hinsichtlich Datenschutz, Haftung, Urheberrecht und Fälschungen.

Kreative, die KI nutzen möchten, stehen zunächst vor der Entscheidung, mit welchem der zahlreichen Tools sie starten sollen. „Zu Beginn müssen Anwendungsfälle im Unternehmen identifiziert werden. Im zweiten Schritt können dann die konkreten Einsatzmöglichkeiten und das richtige Tool gewählt werden”, rät Kräußlich.

Die aktuelle IHK-Umfrage zeigt im Übrigen auch, dass jenseits der KI die Digitalisierung nur langsam vorangeht. Die Befragten bewerteten den Digitalisierungsstand ihres Unternehmens mit der Durchschnittsnote 2,9 - im Vergleich zur vorherigen Umfrage mit 3,1 immerhin eine leichte Verbesserung. Rechtliche Unsicherheiten bei der Nutzung und Verarbeitung von Daten „bremsen die Digitalisierungsfortschritte in der Wirtschaft aus”, so die IHK. Dies sehen 60 Prozent der Befragten ebenso. Auch die Komplexität von Digitalisierungsprojekten, die damit einhergehenden Kosten und das Fehlen von IT-Fachkräften erschweren den Unternehmen die digitale Transformation. Das Umfrageergebnis ist aus Sicht der IHK aber kein Grund für Pessimismus. „Wir registrieren eine steigende Nachfrage bei unseren Angeboten rund um Digitalisierung - gerade auch beim Thema IT-Sicherheit. Hier müssen wir weiter sensibilisieren”, sagt Kilger. Die IHK biete dazu unter anderem Cyber-Security-Awareness-Tests und Webinare an.
Großen Handlungsbedarf sehen die Unternehmen zudem bei der Digitalisierung der öffentlichen Verwaltung, die knapp die Hälfte der Unternehmen mit der Note „mangelhaft” oder schlechter bewertet. Eine „konsequente Umsetzung von Digitalisierungsprojekten” in der Verwaltung könnte dazu beitragen, bürokratische Verfahren abzubauen und zu verschlanken, so die IHK.

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