Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Kollege Roboter: Uni Augsburg untersucht Zusammenarbeit von Menschen und Cobots

Wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten, untersucht die Universität Augsburg. Pooja Prajod, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Menschzentrierte KI an der Uni Augsburg, bespricht den Versuchsaufbau mit Matteo Lavit Nicora vom Istituto di Sistemi e Tecnologie Industriali Intelligenti per il Manifatturiero Avanza. (Foto: Universität Augsburg)
Wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten, untersucht die Universität Augsburg. Pooja Prajod, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Menschzentrierte KI an der Uni Augsburg, bespricht den Versuchsaufbau mit Matteo Lavit Nicora vom Istituto di Sistemi e Tecnologie Industriali Intelligenti per il Manifatturiero Avanza. (Foto: Universität Augsburg)
Wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten, untersucht die Universität Augsburg. Pooja Prajod, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Menschzentrierte KI an der Uni Augsburg, bespricht den Versuchsaufbau mit Matteo Lavit Nicora vom Istituto di Sistemi e Tecnologie Industriali Intelligenti per il Manifatturiero Avanza. (Foto: Universität Augsburg)
Wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten, untersucht die Universität Augsburg. Pooja Prajod, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Menschzentrierte KI an der Uni Augsburg, bespricht den Versuchsaufbau mit Matteo Lavit Nicora vom Istituto di Sistemi e Tecnologie Industriali Intelligenti per il Manifatturiero Avanza. (Foto: Universität Augsburg)
Wie Mensch und Maschine zusammenarbeiten, untersucht die Universität Augsburg. Pooja Prajod, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Menschzentrierte KI an der Uni Augsburg, bespricht den Versuchsaufbau mit Matteo Lavit Nicora vom Istituto di Sistemi e Tecnologie Industriali Intelligenti per il Manifatturiero Avanza. (Foto: Universität Augsburg)

Wie arbeiten Menschen in der Industrie mit Robotern zusammen? Und welche Unterschiede gibt es in der Zusammenarbeit bei Menschen mit Autismus? Forschende im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI) an der Universität Augsburg haben in einer Studie die Verhaltensmuster untersucht. Beteiligt waren mehrere italienische Partner: das Istituto di Sistemi e Tecnologie Industriali Intelligenti per il Manifatturiero Avanzato, die Katholische Universität Mailand, die Universität von Bologna und das wissenschaftliche Institut Eugenio Medea. „Die Ergebnisse zeigen die Vorteile eines auf die jeweiligen Bedürfnisse angepassten Arbeitsplatzes und sollen der Ausgangspunkt für eine stärkere Beachtung von physischer und mentaler Gesundheit in der Industrie 4.0. sein”, erklärt die Uni. Die Studie sei nun in der internationalen Fachzeitschrift „Frontiers in Psychology” veröffentlicht worden.

Immer mehr Menschen arbeiten inzwischen mit kollaborativen Robotern, kurz Cobots, zusammen. Die Abkürzung kommt aus dem Englischen und bildet sich aus „Collaborative” und „Robot”. Wie die Uni Augsburg ausführt, beeinflusse eine solche Zusammenarbeit „die körperliche und geistige Gesundheit erheblich”.

„Ohne Kontakt zu menschlichen Kolleginnen und Kollegen bieten herkömmliche Roboter - meist in Form nur eines Roboterarms – kein soziales Feedback, verbunden mit einer stark monotonen Arbeitsausrichtung”, so die Uni weiter. Diese neue Arbeitssituation stand im Fokus der Studie. Warum der Schwerpunkt auf Menschen mit Autismus? „Cobots arbeiten vorher festgelegte Routinen mit festgelegten Arbeitsaufträgen und -abläufen ab. Die Vorhersagbarkeit ihrer Handlung und die Verlässlichkeit der Ausführung stellen ein großes Inklusionspotential für Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung dar. Dennoch wurde dies bis jetzt nicht erforscht”, sagt Pooja Prajod, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Augsburger Lehrstuhl für Menschzentrierte KI. In der Studie arbeiteten acht neurotypische Teilnehmer und acht Teilnehmer mit Autismus-Spektrum-Störung an fünf aufeinanderfolgenden Tagen für jeweils dreieinhalb Stunden in einer industrieähnlichen, laborgestützten Roboterzelle und fügten gemeinsam mit dem Cobot Bauteile zusammen.

Im Ergebnis stellten sich der Uni zufolge die neurotypischen Teilnehmenden am leichtesten auf die Arbeit mit den Cobots ein, beispielsweise passten sie ihren Arbeitsrhythmus auf den des Cobots an, allerdings: „Die beste Zusammenarbeit erzielte ein Proband mit Autismus-Spektrum-Störung. Dies unterstreicht, wie wichtig es ist, bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen die individuellen Stärken jedes Einzelnen zu berücksichtigen, um Synergien zwischen Mensch und Maschine zu nutzen”, so Prajod. Dies könne Krankheiten vorbeugen. Die Studie soll nun mit einer größeren Anzahl an Teilnehmern fortgeführt werden. (pm)

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