Der „Nachhaltigkeitsmonitor“ | Aichacher Zeitung
Der „Nachhaltigkeitsmonitor“
Die Studierenden des Masterstudiengangs „Nachhaltigkeitsmanagement“ haben unter der Leitung von Prof. Sabine Joeris und in Kooperation mit der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH ein Forschungsprojekt angestoßen, das nach eigener Aussage deutschlandweit einmalig ist: Den „Nachhaltigkeitsmonitor“ (siehe Infokasten).
Der Startschuss für den Nachhaltigkeitsmonitor fiel im Oktober, als erstmalig die Lenkungsgruppe des Forschungsprojekts tagte. Der Nachhaltigkeitsmonitor solle umfassend den Status Quo der Nachhaltigkeit der Akteure in der Region erfassen, erklärte Dr. Sabine Joeris. Sie übernimmt als wissenschaftliche Leitung die Fragebogenentwicklung und Auswertung des Projekts, das eine Kooperation zwischen der Technischen Hochschule Augsburg (THA) und der Regio Augsburg Wirtschaft GmbH ist.
In der auf drei Jahre angelegten Erhebung soll die Frage beantwortet werden, wie nachhaltig die Unternehmen in der Region rund um Augsburg sind und inwieweit der Wirtschaftsraum eine dynamische Entwicklung in Sachen Nachhaltigkeit aufweist.
Im Zentrum der Befragung stehen alle (Wirtschafts-)Akteure der Region, also auch aus dem Wittelsbacher Land. Die sich beteiligenden Organisationen profitierten insofern von den Ergebnissen, als sie einen Überblick darüber erhalten, in welchen ökologischen und sozialen Aspekten sie bereits Aktivitäten verfolgen und wo noch nachgesteuert werden kann, heißt es in einer Pressemitteilung der Hochschule Augsburg. Positiv zu bewerten sei weiter die Möglichkeit, sich in einem informellen Netzwerk auszutauschen, Good-Practice-Beispiele zu teilen und Informationen zu Nachhaltigkeits-Fragestellungen zu erhalten.
Eine solche Erfassung des Status Quo der Nachhaltigkeit einer Region „ist bisher einzigartig” und werde vom Freistaat Bayern mit einer Fördersumme von 300 000 Euro über eine Laufzeit von drei Jahren bis 2026 unterstützt, heißt es in der Pressemitteilung weiter.
Nun sind Firmen aufgerufen, sich an der Umfrage zu beteiligen. Darüber diskutierten jüngst Vertreter des „Forum Zukunft“ und des Wittelsbacher Land Vereins mit Joeris. Die Hochschulprofessorin warb, dass der Nachhaltigkeitsmonitor für Bürgermeister und Geschäftsführer eine Chance sei, eine kurze Analyse der nachhaltigen Entwicklung der Kommune oder des Unternehmens vorzunehmen und damit eine messbare Grundlage zu erhalten. Joeris führte weiter aus: Die Teilnehmenden erhielten einen Überblick über ihren aktuellen Stand in den drei Nachhaltigkeits-Bereichen Environment, Social und Governance. Ihr zufolge gebe es noch keine vergleichbaren Umfragen, in der der Grad der Nachhaltigkeit einer Region untersucht wurde. Aus den Ergebnissen der Befragungen würden dann konkrete Handlungsempfehlungen für die Unternehmen und die Region abgeleitet.
Der Aufwand für die Erstellung der ersten Analyse beläuft sich laut Auskunft der Hochschule auf circa eine Stunde und kann direkt heruntergeladen werden. In regelmäßigen Abständen werde die Befragung wiederholt und man bekomme Hilfestellungen und Ratschläge von der Hochschule Augsburg.
