Das vierte Quartal des Jahres 2022 brachte den Kliniken an der Paar in Aichach und Friedberg gute Zahlen, das Defizit fällt mit 4,4 Millionen Euro deshalb etwas niedriger als erwartet aus. Über den Zahlen, die Klinik-Geschäftsführer Dr. Hubert Mayer den Mitgliedern des Krankenhaus-Werkausschusses nun vorlegte, schwebt aber immer noch das Damokles-Schwert der Corona-Ausgleichszahlungen, die der Landkreis eventuell zurückerstatten muss.
Das wäre alleine für 2022 eine Summe von 1,4 Millionen, das Defizit würde sich damit auf 5,8 Millionen Euro erhöhen. Auch für das Jahr 2021 droht eine Rückzahlung von 1,3 Millionen Euro. Wie bereits mehrfach berichtet, wehrt sich der Landkreis wehrt dagegen, weil das für die Berechnungen gewählte Referenzjahr für Aichach-Friedberg besonders ungünstig ist. Mit den Ministerien in München und Berlin hat es deswegen schon mehrere Gespräche gegeben, die bisher aber ergebnislos verlaufen sind. Demnächst stehe ein weiteres an, berichtete Mayer. Sollte man wieder nicht weiterkommen, steht auch immer noch eine Klage des Landkreises im Raum.
Angesichts des Ärgers ist es aber positiv, dass auch Geld in die umgekehrte Richtung fließt. Zur Abfederung des Defizits der Gynäkologischen Abteilung im Friedberger Krankenhaus zahlt der Freistaat eine Millionen Euro. Im Jahr 2021 war alleine dort ein Minus von 2,2 Millionen Euro aufgelaufen. Bereits in den Vorjahren hat es zwischen gut 700 000 und einer Million Euro für die Geburtshilfe gegeben.
Der Landkreis erfüllte 2021 die Voraussetzungen dafür, dass die Förderung überhaupt greift. So müssen in der Klinik mindestens 300, aber nicht mehr als 800 Babys geboren werden. Im Jahr waren es in Friedberg 782 Geburten. Im Jahr 2022 gab es dort 732 Geburten, die Aussichten auf eine weitere Förderung sind also gut.
„Das hilft uns momentan“, sagte Landrat Dr. Klaus Metzger, der allerdings skeptisch ist, ob „das Geld noch lange fließt“. Eigentlich hätte das entsprechende Förderprogramm bis 2022 laufen sollen, wurde aber bis 2025 verlängert.
Nur leicht entspannt hat sich nach Aussage von Mayer die Lage beim Personal beziehungsweise bei der Anwerbung von Personal und der Neubesetzung von Stellen. So gibt es für die Position des Chefarztes in der Gynäkologie in Friedberg, die ab Sommer zu besetzen ist, nach Aussage des Geschäftsführers mehrere Bewerbungen, das Nachbesetzungsverfahren laufe weiter. Schwieriger ist die Situation offenbar bei der Chefarztstelle in der Geriatrie.
Etwas entspannt habe sich dagegen die Lage bei den Assistenzärzten, wo es vor allem im letzten Quartal 2022 viele offene Stellen gegeben habe. Im Bereich der Pflege werbe man nach wie vor auf unterschiedlichen Kanälen um Bewerberinnen und Bewerber, wobei man sich vor allem als attraktiver Arbeitgeber präsentiere.