„Wichtig ist, dass wir zumindest einen Punkt geholt haben und der Status quo von vier Punkten Abstand zu unserem heutigen Gegner gleich geblieben ist”, gewann Szierbeck der mäßigen Auseinandersetzung wenigstens einen positiven Aspekt ab. Dabei war der 54-Jährige fünf Minuten vor Spielende noch voller Hoffnung, „dass die Jungs einen Drei-Tore-Vorsprung irgendwie über die Zeit bringen würden”. Jedoch, die Hoffnung blieb vergebens. Königsbrunn machte Tor um Tor wett, glich eineinhalb Zeigerumdrehungen vor Schluss zum 24:24 aus und hatte wenig später sogar noch die Chance zum Siegtreffer, die aber zum Glück für Aichach nicht genutzt wurde. „Wir haben uns schon zuvor durch zu viele Abspielfehler und schlechte Auslösehandlungen selbst unnötig in Schwierigkeiten gebracht und dadurch ist es in der Endphase noch einmal eng geworden”, gestand Szierbeck ernüchtert ein. Trotz der absenten Thomas Bauer (Urlaub) sowie Michael Kügle und Stefan Breitsameter (privat verhindert), dafür aber erstmals wieder mit Yannick Braun, waren die Gäste in Abschnitt eins stets in Front gelegen (2:0, 3:1, 6:3, 8:6), hatten aber immer umgehend den jeweiligen Ausgleich hinnehmen müssen. Zumindest bis zum 8:8. Dann aber zogen Schön und Co. nochmals die Zügel an und verschafften sich eine scheinbar beruhigende 13:10-Pausenführung. Die hätte sogar noch höher ausfallen können, wenn Konstantin Schön (zweimal) und Christoph Huber (einmal) mit ihren Siebenmetern erfolgreich gewesen wären. Kurz nach dem Wechsel bauten die Aichacher ihren Vorsprung trotzdem auf 16:12 aus, ehe der für die wenigen mitgereisten Fans unerklärliche Einbruch kam. Binnen sechs Minuten bog der BHC den Rückstand durch einen 5:0-Lauf in eine 17:16-Führung um, die Felle schienen den Gästen davonzuschwimmen. „Wir haben in diesem Abschnitt viel zu viele Bälle leichtfertig hergegeben und zu viele technische Fehler begangen”, räumte Szierbeck hernach ein. Sein Team überstand die kurzzeitige Schwächeperiode dennoch, kam wie Phönix aus der Asche zurück und baute den knappen 22:21-Vorsprung zunächst durch Vinzenz Hartl auf 23:21 aus, ehe Lorenz Hartl das vermeintlich vorentscheidende 24:21 gelang. Die Auszeit, die BHC-Trainer Michael Hiermeier beantragte, und die Zeitstrafe gegen Timo Stubner, verliehen dem Gastgeber nochmals Flügel. Rückraumshooter Nico Bartsch, 21, mit Gardemaß von 1,95 Meter ausgestattet, verkürzte mit zwei Treffern auf 23:24, ehe Tim Sailer zum 24:24-Endstand ausglich. „Schade”, sagte Bartsch, „hätten wir den letzten Angriff besser zu Ende gespielt, wären wir als Sieger vom Feld gegangen. In unserer Situation ist der Punkt vielleicht zu wenig. Aber aufgeben tun wir uns trotzdem nicht. Gekämpft wird bis zum Schluss.” „Das war nix heute, das hat sich angefühlt wie Senioren-Handball”, kritisierte der wieder einmal gut haltende Masin Chik seine Vorderleute nach der Schlusssirene. Durchaus berechtigt, zumal ihm Szierbeck indirekt beipflichtete: „Zwischendurch hatten wir Phasen, wo wir gut waren, und dann wieder Phasen, bei denen wir praktisch aus dem Stand heraus gespielt haben. Königsbrunn hat das Momentum genutzt und sich den einen Punkt redlich erkämpft.” BHC Königsbrunn: Schwarz, Schneeberger; Tobias Böhm (1), Sven Bartsch (1), Philipp Herzog (1), Patrick Böhm (3), Nico Bartsch (8/3), Grobe (2), Sailer (4), Steinbrecher, Beier (1), Maximilian Herzog, Alber (2), Mörchen (1). TSV Aichach: Chikh, Freiding; Leopold (1), Stubner (2), Braun, Oliver Huber (5/1), Johannes Euba, Vinzenz Hartl (4), Schön (4), Geisreither, Lorenz Hartl (2), Christoph Huber (6). Schiedsrichter: Jens Reimann (Ludwigsfeld), Erwin Schmuttermair (Friedberg) - Zuschauer: 80 - Siebenmeter: 5/3 - 4/1 - Zeitstrafen: 3 - 3.