Die Gemeinde Petersdorf trauert um Johann Settele. Am Mittwoch ist der Altbürgermeister nach langer schwerer Krankheit verstorben. Er wurde 69 Jahre alt. Über 40 Jahre lang hat sich der Willprechtszeller in der Lokalpolitik engagiert, aber auch als Kirchenpfleger prägte er seine Heimat.

Im August 2021 wurde Johann Settele von der Gemeinde der Titel Altbürgermeister verliehen. Schon damals war er gesundheitlich angeschlagen, die Dankesworte übernahm sein Sohn Klaus. Der bedankte sich stellvertretend für seinen Vater für die „besondere Würdigung, die ich nicht als Selbstverständlichkeit sehe”. Der Einsatz für die Gemeinde habe seinem Vater immer „besondere Freude bereitet”.

2014 zog sich Johann Settele als Bürgermeister zurück. Auch, um mehr Zeit für seine Frau, die Kinder und Enkelkinder zu haben. Die Beschäftigung ging dem Willprechtszeller nicht aus. So war er 26 Jahre lang als Kirchenpfleger in der Kirchenstiftung Mariä Heimsuchung aktiv und stemmte diverse Bauarbeiten. Darunter auch die aufwändige Kirchensanierung, deren Abschluss mit einem feierlichen Gottesdienst im November 2008 gefeiert wurde. 2014 stand die Sanierung des Pfarrhofs an. Als es ihm im vergangenen Jahr nicht mehr möglich war, das Amt auszufüllen, gab er es ab.

42 Jahre lang engagierte sich Johann Settele in der Kommunalpolitik. 1978 begann sein Einsatz für die Gemeinde als Ortssprecher, sechs Jahre später wurde er in den Gemeinderat gewählt. Von 1990 bis 1996 war der Polizist Zweiter Bürgermeister und schließlich von 2002 bis 2014 Erster Bürgermeister - stets im Ehrenamt. Von 1989 bis 2020 war Settele zudem als CSU-Kreisrat im Kreistag Aichach-Friedberg aktiv.

Bei der Verleihung des Altbürgermeister-Titels würdigte der aktuelle Petersdorfer Bürgermeister Dietrich Binder Settele als jemanden, der sehr „viele Grundsteine und viele Ecksteine” gelegt habe. Außerdem habe es Settele geschafft, wichtige Projekte umzusetzen, ohne die Gemeinde zu sehr zu belasten. Er habe immer im Sinne der Gemeinde gehandelt und stets auch die Zukunft im Blick gehabt.

Die Erfolge von Bürgermeister Johann Settele sind zahlreich: Während seiner zwölfjährigen Amtszeit ging der Ausbau der Staatsstraße 2047 über die Bühne, einige Ortsverbindungsstraßen wurden saniert. Im Jahr 2012 wurde das Gemeindezentrum eingeweiht, das unter Setteles Ägide gebaut wurde. Über 6000 Arbeitsstunden investierten die Bürger, um der Kommune Kosten zu ersparen. Johann Settele meinte damals nicht ohne Stolz: „Wir haben nicht an der Qualität gespart, aber auf jeden Schnickschnack verzichtet.“ Auch die Vorbereitungen für einige Baugebiete wurden während seiner Amtszeit getroffen. „Ich war Bürgermeister mit Leib und Seele”, sagte Settele, als er sich im April 2014 in einen neuen Lebensabschnitt - unter anderem als Opa - verabschiedete.

Neben Politik und Kirche war der Willprechtszeller auch bei der DJK aktiv: Der Verein würdigte sein Engagement im Jahr 2017 und ernannte ihn zum Ehrenvorsitzenden.

Rosenkranz und Trauergottesdienst finden am Samstag, 22. Juli, um 9.30 Uhr in Willprechtszell statt. Anschließend Verabschiedung auf dem Friedhof.