Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.04.2024 23:00, aktualisiert am 16.04.2024 11:47

Abschied von Reiner Sixta

Reiner Sixta (Foto: privat)
Reiner Sixta (Foto: privat)
Reiner Sixta (Foto: privat)
Reiner Sixta (Foto: privat)
Reiner Sixta (Foto: privat)

Am Samstag ist Reiner Sixta, der frühere Verleger der Aichacher Zeitung und Chef des Druck- und Medienhauses Mayer & Söhne, gestorben. Er wurde 85 Jahre alt.

Reiner Sixta stieg 1967 in die Druckerei seines Schwiegervaters ein und machte in den folgenden Jahrzehnten das Medienhaus zu einem modernen Unternehmen mit Kunden in ganz Deutschland. An seiner Seite stand immer seine Ehefrau Hildegard Sixta, die viele Jahre lang das Buch- und Schreibwarengeschäft am Aichacher Stadtplatz geführt hat.

Geboren wurde Reiner Sixta am 16. Oktober 1938 in Trautenau im Riesengebirge. Gemeinsam mit seiner Mutter - der Vater befand sich in Kriegsgefangenschaft - wurde er 1944 ausgewiesen und gelangte schließlich nach Breitenau bei Feuchtwangen. Die Erfahrungen aus dieser schwierigen Zeit begleiteten ihn ein Leben lang. Sein Abitur machte Reiner Sixta später in Ingolstadt, danach absolvierte er eine Lehre zum Chemigrafen beim Donaukurier und studierte an der grafischen Akademie in München Druckereitechnik in einer Zeit, in der Zeitungen noch im Bleisatz entstanden.

Im Jahr 1967 stieg Reiner Sixta ins Familiengeschäft ein. Mit Unternehmergeist und Leidenschaft gelang es ihm, die Druckerei in die Zukunft zu führen, unter anderem mit dem Umzug vom Stadtplatz ins Gewerbegebiet am Oberbernbacher Weg.

Schon damals entstand dort nicht nur die Heimatzeitung. Über die Jahre gehörten immer mehr Wochenzeitungen zur Mediengruppe, im Rollen- und Bogenoffset wurden auch zahlreiche weitere Zeitungen, Zeitschriften, Prospekte, Plakate und Broschüren gedruckt. Reiner Sixta erkannte früh, dass die in den 60er und 70er Jahren neu gegründeten Anzeigenblätter eine große Chance darstellten. Er nutzte diese strategisch und konsequent für die Expansion und Zukunftssicherung des Unternehmens. Ausgehend von der Aichacher Zeitung, deren Selbstständigkeit und Marktführerschaft im Raum Aichach er gegen die großen Regionalzeitungsverlage erfolgreich verteidigte, baute er durch Zukäufe eine veritable Verlagsgruppe auf. Während seiner aktiven Zeit beschäftigte er weit über 1000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und baute die Unternehmensgruppe zum größten Druckdienstleister im Berliner Zeitungsformat in Süddeutschland aus.

Als Geschäftsführer und Gesellschafter hatte der Verstorbene immer das richtige Gespür für die nötigen Veränderungen und Innovationen. Egal wie groß das Unternehmen wurde: Reiner Sixta war immer ein Chef, der auch gerne die Ärmel hochkrempelte, um mit anzufassen. Er hatte stets ein offenes Ohr für seine Mitarbeiter, forderte und förderte sie und feierte auch gerne mit ihnen. Den Familienbetrieb übergab er schließlich seinem Sohn Thomas Sixta, wobei er auch als Rentner noch weiterhin Aufgaben übernahm.
Der zweifache Großvater hatte noch zwei weitere große Leidenschaften: Er liebte seinen großen Garten, den er mit Hingabe pflegte. Zudem war er ein passionierter Taucher, in jungen Jahren auch Leistungsschwimmer beim MTV Ingolstadt und Rettungstaucher bei der Wasserwacht. Bei vielen Reisen in ferne Länder zog es ihn meist ebenfalls in die Tiefe. Sportlich war er auch auf Skiern, auf dem Fahrrad und in den Bergen unterwegs. Seiner Heimat Aichach war er als engagiertes Mitglied in vielen Vereinen verbunden.

Das Requiem in der Aichacher Stadtpfarrkirche mit anschließender Beerdigung auf dem Alten Friedhof findet am Freitag, 19. April, um 9 Uhr statt.

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