Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 03.11.2022 11:17

Mehr Personal für die Pflege

Einmal im Jahr diskutiert der Dachauer Kreistag den Beteiligungsbericht. Dieser beschäftigt sich mit Unternehmen, an denen der Landkreis mit über fünf Prozent beteiligt ist. Die wichtigsten davon sind das Helios-Amper-Klinikum, die Wohnbaugesellschaft des Landkreises und das Kommunalunternehmen für Abfallentsorgung (GfA).
Jüngst stand der Bericht des Klinikgeschäftsführers Marc Bernstätt zur Entwicklung des Helios-Amper-Klinikums im Fokus. Der Klinikgeschäftsführer erläuterte zunächst die Zahlen zum Leistungsspektrum des Klinikums, zur Personalentwicklung und zum Investitionsverhalten.

Er bezeichnete das das Berichtsjahr 2021 wegen Corona als schwieriges Jahr für das Klinikum. Im Geschäftsjahr 2021 wurden im Krankenhaus insgesamt 17 199 Patienten stationär behandelt (Vorjahr: 18▎550), davon 16▎363 akutstationär. Darüberhinaus wurden 35 410 Patienten ambulant versorgt. Die ambulante Versorgung sei gegenüber dem Vorjahr stark angestiegen. Die geplanten Leistungen im stationären Akutbereich konnten aufgrund von Corona nicht erreicht werden. Die Abweichung zum Vorjahr beträgt bei den stationären Fällen ein Minus von 21,5 Prozent.
Innerhalb des medizinischen Portfolios konnte die Geriatrie in Indersdorf das Vorjahresniveau konstant halten. Bei den Abteilungen der HNO, der Urologie und Schmerztherapie hatte man Abweichungen von bis zu 36 Prozent; weitere Reduktionen gab es bei der Unfallchirurgie, Neurologie und Gynäkologie. Die Geburtshilfe wies mit 834 Neugeborenen einen Rückgang von 45 Geburten auf.
Der erwirtschaftete Jahresüberschuss sank von 10,2 Millionen Euro im Jahr 2020 auf 6,1 Millionen Euro 2021. Erfreulich sei, dass der Patientenzustrom 2022 wieder kräftig an Fahrt aufgenommen habe, sagte der Geschäftsführer.

An Umbaumaßnahmen wurde 2021 im vierten Obergeschoss das Bettenhaus in Betrieb genommen; bedingt durch die Umbaumaßnahmen im zweiten Obergeschoss konnten die Versorgungswege vom Kreißsaal zum OP nicht aufrechterhalten werden, der Zugang zu den Bettenaufzügen musste gesperrt werden und das vierte Obergeschoss als Interimskreißsaal ausgestattet werden. Der neue Aufwachraum mit Erweiterung von zwölf auf 20 Überwachungsplätze wurde mit neuer Infrastruktur und verbesserter Strukturierung in Betrieb genommen.

Vom Fachkräftemangel vor allem bei der Pflege war auch das Helios-Klinikum nicht verschont, was insbesondere für Kritik der Kreisräte sorgte. Aktuell arbeiten 872 Vollkräfte in Dachau und Indersdorf. 2021 sei es nicht gelungen, sämtliche Stellen zu besetzen. Beim ärztlichen Dienst seien zehn Vollkräfte verloren gegangen, die heuer zum Teil wiederbesetzt werden konnten, so Bernstätt.
Der Klinikgeschäftsführer zeigte aber auch positive Seiten auf: So sei es gelungen, 15 Vollkräfte aufzubauen. Bis zum Jahresende erwarte man 40 Personalzugänge im Bereich der Pflege. Diese Kräfte würden aus dem Ausland akquiriert. Zuversichtlich stimme ihn auch der eigene Nachwuchs. Mit rund 100 Auszubildende erreiche man einen extrem guten Wert; 17 von 20 würden der Klinik treu bleiben.
Der kontinuierliche Ausbau des Leistungsspektrums führe dazu, dass Patienten ganzheitlich betreut werden können. Zudem werde die Ausrichtung des Helios-Klinikums Dachau auf den Bereich der Onkologie und Tumorchirurgie weiter gestärkt. Dazu wurde 2021 das Robotik-Zentrum Oberbayern etabliert. Hier arbeiten spezialisierte Chirurgen, Pflegekräfte, Koordinatoren und Techniker mit modernen Robotersystemen.

Das Volumen im Bereich Bau in den nächsten Jahren beträgt laut dem Klinikgeschäftsführer vorläufig 72,2 Millionen Euro. Diese bestünden aus 53,8 Millionen Euro Eigenmittel und aus 18,3 Millionen Euro aus Fördermitteln.

Die zukünftige Entwicklung des Amper-Klinikums bewertet der Geschäftsführer als "sehr positiv". Die hervorragende Qualität der medizinischen Versorgung nötige ihm höchsten Respekt ab.
Im Fitness- und Rehabilitationszentrum Ampervital im Dachauer Klinikum müssten aus Energieeinspargründen die Bereiche Sauna und Bewegungsbad geschlossen werden, alle anderen Rehabilitationsmaßnahmen werden weiterhin durchgeführt.

north