Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Kreisausschuss spricht sich für Änderungen an AVV-Tarifreform aus

Während die Wochenkarte das gesamte AVV-Gebiet betrifft, beziehen sich die Stadtteil-Kurzstrecke und die vergünstigten Anschlusstickets für Abonnenten lediglich auf das Stadtgebiet Augsburg. (Foto: Janina Funk)
Während die Wochenkarte das gesamte AVV-Gebiet betrifft, beziehen sich die Stadtteil-Kurzstrecke und die vergünstigten Anschlusstickets für Abonnenten lediglich auf das Stadtgebiet Augsburg. (Foto: Janina Funk)
Während die Wochenkarte das gesamte AVV-Gebiet betrifft, beziehen sich die Stadtteil-Kurzstrecke und die vergünstigten Anschlusstickets für Abonnenten lediglich auf das Stadtgebiet Augsburg. (Foto: Janina Funk)
Während die Wochenkarte das gesamte AVV-Gebiet betrifft, beziehen sich die Stadtteil-Kurzstrecke und die vergünstigten Anschlusstickets für Abonnenten lediglich auf das Stadtgebiet Augsburg. (Foto: Janina Funk)
Während die Wochenkarte das gesamte AVV-Gebiet betrifft, beziehen sich die Stadtteil-Kurzstrecke und die vergünstigten Anschlusstickets für Abonnenten lediglich auf das Stadtgebiet Augsburg. (Foto: Janina Funk)

Viel Kritik mussten der Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund (AVV) und die politischen Gremien dahinter im vergangenen Jahr für die Tarifreform einstecken. Der gemeinsame Kreisausschuss der Landkreise Augsburg, Aichach-Friedberg und Dillingen hat am Donnerstag Änderungen zugestimmt, für die sich die Stadt Augsburg im vergangenen Frühjahr ausgesprochen hatte.

Nachdem die AVV-Reform zum 1. Januar 2018 in Kraft trat, brandete vor allem in Augsburg sehr schnell Kritik auf. Viele Kunden fanden die Änderungen am Tarif nicht nur unübersichtlich, sondern auch einseitig: Zu Gunsten der Abo-Besitzer und zu Lasten der Gelegenheitsfahrer.

Der Augsburger Stadtrat rief bereits wenige Wochen später eine Arbeitsgruppe ins Leben. Diese prüfte gemeinsam mit dem AVV, der Augsburger Verkehrsgesellschaft (AVG), der Deutschen Bahn und der BRB die eingegangenen Beschwerden. Auch ein externer Gutachter, die Firma „Probst & Consorten” aus Dresden, wurde mit einbezogen. „Von den ursprünglichen Wünschen wurden alle bis auf die Wiedereinführung der Wochenkarte, vergünstigte Anschlusstickets für Abonnenten in den Zonen 10 und 20 sowie die Einführung einer Stadtteil-Kurzstrecke verworfen beziehungsweise abgelehnt”, hieß es nun in der Beschlussvorlage des Kreisausschusses.

Im Umkehrschluss bedeutet dies jetzt aber immerhin, dass drei Forderungen umgesetzt werden sollen: AVV-Abonnenten, die weiter fahren, als ihre Zone reicht, müssen künftig nur noch einen zusätzlichen Streifen stempeln, egal wie lange die zurückgelegte Strecke ist; in einigen Stadtteilen (Firnhaberau, Inningen, Bergheim, Bärenkeller und übergangsweise Hochzoll-Süd, bis das dortige Nahversorgungszentrum am Zwölf-Apostel-Platz fertig ist) wird die Kurzstrecke erweitert; die Wochenkarte wird wieder eingeführt.

Während die Wochenkarte das gesamte AVV-Gebiet betrifft, beziehen sich die Stadtteil-Kurzstrecke und die vergünstigten Anschlusstickets für Abonnenten lediglich auf das Stadtgebiet Augsburg.

Daher sei Voraussetzung, dass die Stadt Augsburg die Kosten übernimmt, betonte Martin Sailer, Landrat des Landkreises Augsburg, in der Sitzung am Donnerstag. Die zweite Bürgermeisterin der Stadt Augsburg, Eva Weber, sicherte zu, dass die entstehenden Mindereinnahmen für den AVV in voller Höhe von Augsburg ausgeglichen werden. 

Die Kosten, die auf die Stadt dadurch zukommen, beziffert Berater Gerd Probst für die Stadtteil-Kurzstrecke auf 125.000 Euro jährlich und für das Anschlussticket auf 177.500 Euro pro Jahr.

Für die Wiedereinführung der Wochenkarte im gesamten Verbundgebiet entstehen dem AVV einmalige Vertriebskosten von circa 55.000 Euro.

Für alle drei Änderungen sprach sich der Kreisausschuss einstimmig aus; auch wenn es zuvor die ein oder andere kritische Stimme aus dem Plenum der Kreisräte gegeben hatte.

So bemerkte etwa Marion Brülls, dass es ja wohl kaum mit der Prämisse der Vereinfachung zusammen gehen könne, wenn in einzelnen Stadtteilen andere Kurzstrecken gelten als anderswo.

Die Grünen-Kreisrätin aus Aichach-Friedberg kritisierte, dass für Augsburg nun „eine Extrawurst gebraten” werde. Verbesserungen auf der Kurzstrecke müssten auch für das Land gelten.

„Der ÖPNV muss flexibel gestaltet werden”, sagte Klaus Metzger, Landrat des Landkreises Aichach-Friedberg. Deswegen seien die Zugeständnisse an die Stadt Augsburg richtig, zumal diese ja auch die Kosten dafür trage.

Trotz der Zustimmung durch den gemeinsamen Kreisausschuss sind die Änderungen noch nicht endgültig. Die am AVV beteiligten Bahn-Unternehmen müssen die kleine Reform der großen Tarifreform ebenfalls akzeptieren. Oder wie Eva Weber es formulierte: Nun müssen „die Bahnen mit ins Boot geholt” werden. (jaf)


Von Janina Funk

Redakteurin Augsburg-Redaktion

north