Augsburg (kd) Verdi hat für den heutigen Dienstag erneut Mitarbeiter des Klinikums, der Stadt und der Stadtwerke Augsburg zum Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft kündigt Einschränkungen im Bereich verschiedener städtischer Dienststellen und der Versorgungssparte der Stadtwerke an. Im Klinikum wurden einige geplante Eingriffe bereits verschoben.
Die Beschäftigten werden mit insgesamt 17 Omnibussen nach München fahren, um an der gemeinsamen Streikkundgebung für Südbayern teilzunehmen. Dort wollen sie an der gemeinsamen Kundgebung auf dem Marienplatz teilnehmen.
Im Klinikum Augsburg wurde der ganztägige Warnstreik bereits vor einer Woche bekannt gegeben. „Viele einbestellte Patientinnen und Patienten sind zwischenzeitlich darüber informiert worden, dass ihre Eingriffe nicht stattfinden können, wir rechnen mit einer hohen Streikbereitschaft auf den Stationen,” erklärt Verdi-Gewerkschaftssekretär Stefan Jagel. Wie das Klinikum mitteilt, sind voraussichtlich drei Stationen und der OP-Bereich betroffen.
Auch die Tarifbeschäftigten der Stadt Augsburg sowie die Praktikanten und Auszubildenden sind zum Streik aufgerufen. Hier könne es zu Einschränkungen in allen Bereichen kommen. Die Müllabfuhr und die Straßenreinigung sollen vollständig zum Erliegen kommen, die Wertstoffhöfe ebenso wie die Bürgerbüros, einige Friedhöfe, Hallenbäder und Kindertagesstätten wohl geschlossen bleiben, heißt es von der Gewerkschaft. Welche Kitas
bestreikt werden ist unter www.kita.augsburg.de einsehbar.
Die Stadtwerke werden in der gesamten Versorgungssparte, also bei Strom/Gas und Wasser sowie in den Kundencentern am Hohen Weg und Königsplatz bestreikt. Der Nahverkehr ist allerdings nicht betroffen. Notdienste bei Gas, Strom und Wasser seien aber gewährleistet.
Alleine aus dem Verdi-Bezirk Augsburg erwartet Florian Böhme, Gewerkschaftssekretär bei Verdi Augsburg, 900 Teilnehmer. Die Beschäftigten wollen mit dem ganztägigen Streik für die dritte Tarifverhandlungsrunde am 15. und 16. April Druck ausüben.
„Die Arbeitgeberseite hat in der zweiten Verhandlungsrunde kein Angebot vorgelegt. Große Bereiche der Beschäftigten und vor allem unserer Mitglieder sind angefressen und erwarten für die dritte Verhandlungsrunde ein klares Signal von den Arbeitgebern”, fasst Böhme die Stimmung in den Betrieben und Dienststellen zusammen. Die Beschäftigten fordern eine Erhöhung der Tabellenentgelte sowie der Auszubildendenvergütungen und Praktikantenentgelte, eine unbefristete Übernahme der Auszubildenden, eine Tarifierung der bisher nicht tariflich geregelten Ausbildungs- und Praktikantenverhältnisse sowie die Anhebung des Nachtarbeitszuschlags in Krankenhäusern.