Die Gründung der Genossenschaftsbanken auch in den Ortschaften war ein Meilenstein, das Warengeschäft wichtig für die Landbevölkerung. Dank des erheblichen Pioniergeistes einiger fortschrittlicher Bürger wurde zumeist nach dem Zweiten Weltkrieg der Genossenschaftsgedanke „Einer für alle - Alle für einen” zum Nutzen der Bevölkerung verwirklicht. Vor Hundert Jahren gab es nur wenige Geldgeschäfte, die größere Kreditwünsche bewerkstelligten konnten, da die Eigenfinanzmittel angesichts der Einlagen der Genossenschaftsmitglieder dies nicht zuließen.

Daher nahm der Warenverkehr eine stete Aufwärtsentwicklung. Besonders der Ankauf von Getreide der Landwirte setzte eine Lieferkette in Gang. Verkaufsmagnet war nach dem Krieg vor allem der Kohlenverkauf, später wurde auch Heizöl zum Renner.

Aus dem früheren Raiffeisenrechner mit einigen Stunden in Privatwohnungen entwickelte sich zunehmend eine Bankenvielfalt mit einem hauptberuflichen Geschäftsführer und in den 70er-Jahren mit einer großen Expansion des Mitarbeiterbestands. Ab diesem Zeitpunkt setzten aber auch allmählich das Höfesterben und die Aufgabe der Hofbewirtschaftung ein - die Bedeutung der Lager- oder Warenhäuser nahm entsprechend ab.

Das führte dann bei vielen Genossenschaftsbanken zur Aufgabe des nicht mehr rentablen Warengeschäfts und zur Schließung der Lagerhäuser. Damit einher ging der Verlust der Nahversorgung der Landwirte mit Futter- und Düngemitteln. Wobei sich ja analog auch die Strukturen in der Landwirtschaft fortwährend ändern. Auch in Aresing musste das Lagerhaus, das bis zuletzt in Betrieb war, geschlossen werden. Die Genossenschaftsbanken setzen inzwischen ihre Schwerpunkte anders: Künftig werden hier Wohnungen stehen, mit Blick über das Weilachtal.