Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 15.01.2024 12:15

Pfarrer Menzinger geht

<b>Augsburg Bischof Bertram Meier</b> (rechts, hier am Rande der Altarweihe auf Maria Beinberg im September 2023) hat Pfarrer Michael Menzinger die Leitung der Wallfahrt Maria Vesperbild übertragen. Zum 1. Februar tritt er dort seinen Dienst an.  (Foto: Thomas Floerecke)
Augsburg Bischof Bertram Meier (rechts, hier am Rande der Altarweihe auf Maria Beinberg im September 2023) hat Pfarrer Michael Menzinger die Leitung der Wallfahrt Maria Vesperbild übertragen. Zum 1. Februar tritt er dort seinen Dienst an. (Foto: Thomas Floerecke)
Augsburg Bischof Bertram Meier (rechts, hier am Rande der Altarweihe auf Maria Beinberg im September 2023) hat Pfarrer Michael Menzinger die Leitung der Wallfahrt Maria Vesperbild übertragen. Zum 1. Februar tritt er dort seinen Dienst an. (Foto: Thomas Floerecke)
Augsburg Bischof Bertram Meier (rechts, hier am Rande der Altarweihe auf Maria Beinberg im September 2023) hat Pfarrer Michael Menzinger die Leitung der Wallfahrt Maria Vesperbild übertragen. Zum 1. Februar tritt er dort seinen Dienst an. (Foto: Thomas Floerecke)
Augsburg Bischof Bertram Meier (rechts, hier am Rande der Altarweihe auf Maria Beinberg im September 2023) hat Pfarrer Michael Menzinger die Leitung der Wallfahrt Maria Vesperbild übertragen. Zum 1. Februar tritt er dort seinen Dienst an. (Foto: Thomas Floerecke)

Als Pfarrer Michael Menzinger am vergangenen Samstagnachmittag im Pfarrhof vor seine Mesner, Kirchenpfleger und Organisten trat, hatte er eine bedeutsame Mitteilung zu machen: Der 50-jährige Seelsorger verlässt die Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach nach zehn Jahren. Ab Februar wird er Wallfahrtsdirektor in Maria Vesperbild.

Dort hatte der bisherige Direktor, Erwin Reichart, im Herbst erklärt, sein Amt kurz nach seinem 70. Geburtstag Ende dieses Monats aufgeben zu wollen. Maria Vesperbild in der Nähe von Krumbach im Schwäbischen verzeichnet jährlich mehrere hunderttausend Pilger und gehört damit zu den meistbesuchten Wallfahrtsorten Süddeutschlands. Zu Mariä Himmelfahrt werden dort prominente Bischöfe als Zelebranten eingeladen. 2023 war Erzbischof Georg Gänswein aus Freiburg zu Gast, für 2024 wird der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer erwartet.

Alfred Lengler bei Danksagung ausgenommen

Pfarrer Menzinger war die Stelle mitten im Advent angeboten worden, wie er am Samstag den Mesnern und auch auf der Homepage der Pfarrei mitteilte: „Sicherlich haben die einen oder anderen bemerkt, wie mich seit dem dritten Advent etwas umtreibt.” Seine ersten Überlegungen und die des Generalvikariates hätten so ausgesehen, dass Menzinger noch einige Jahre in der Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach bleiben sollte. „Es läuft ja auch rund”, beschrieb er die Stimmung aus seiner Sicht.

In seine Zeit in Weilach fiel die rund drei Millionen Euro teure Gesamtsanierung von Maria Beinberg, und als es dort im September 2023 zur feierlichen Altarweihe mit Bischof Bertram Meier kam, war das ein Festtag, frei von jeglichen Wolken. Pfarrer Michael Menzinger nutzte nun die Bekanntgabe seines Abschieds für Dankesworte, die seinen Mesnern, den Ministranten, dem Team im Pfarrbüro ebenso galten wie Kaplan Apollinaris Ngao, Diakon Ludwig Drexel mit dem Team der Leiter der Wort-Gottes-Feiern, den Kirchenverwaltungen mit den jeweiligen Kirchenpflegern, „mit denen ausnahmslos eine vertrauensvolle Zusammenarbeit ist”. Und er schloss seinen Verwaltungsleiter Bernhard Hanke, die Pfarrgemeinderäte, die Organisten und Chorleitern, die Kirchenschmückerinnen, seine Pfarrhausfrau Susanne Schaipp und allen anderen, die das engagierte Leben in der großen Pfarreiengemeinschaft mitgestalten mit ein.

Auch den Bürgermeister der politischen Gemeinden in seiner Pfarreiengemeinschaft dankte er, namentlich Klaus Angermeier (Aresing) und Martin Seitz (Gerolsbach). Seinen Haus- und Hof-Bürgermeister Alfred Lengler (Gachenbach) ließ er allerdings geflissentlich aus. Bekanntlich gab es immer wieder mal Spannungen, gerade als es um die Frage der Zukunft des Pfarrstüberls der Pilgerstätte Maria Beinberg ging. Gachenbachs Bürgermeister Alfred Lengler hatte sich zusammen mit anderen wie dem Musiker Uli Städele, der zahlreiche Benefizkonzerte spielte und letztlich Vorsitzender eines Fördervereins zum Erhalt des Stüberls wurde, dafür stark gemacht. „Freilich gibt es noch ein paar Baustellen”, teilte Menzinger nun mit, „und die wird es immer geben, aber mit Leuten wie Ihnen ist es möglich, weiterzubauen. Man sagt ja auch: Rom wurde auch nicht an einem Tag gebaut.”

„Und gerade in dieser Situation, in der ich mich hier mit Ihnen wohl fühle, bin ich gerufen, eine neue Aufgabe anzunehmen”, schrieb Menzinger weiter. „Ich habe bei meiner Priesterweihe Ehrfurcht und Gehorsam versprochen und meine Bereitschaft erklärt, mich senden zu lassen, wohin ich gebraucht werde. Nun braucht mich unser Bischof in Maria Vesperbild. Ich habe ihm zugesagt, dorthin zu gehen.” Es sei „ein schmerzlicher Moment” für ihn, dies nun seiner Gemeinde mitzuteilen. „Ich bin gern ihr Pfarrer und ich hoffe, dass Sie das auch in manchen Momenten spüren konnten. Auch wenn ich nicht allen Ansprüchen nachgekommen bin, habe ich doch versucht gute Wege aufzuzeigen. Das ist mir nicht immer gelungen. Wen ich mit meiner Art nicht erreichen konnte, wehgetan habe oder gar verletzt habe bitte ich um Verzeihung.” Zur Frage, wie es nun in der Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach weitergeht, lagen bislang noch keine Informationen vor.

DER WECHSEL IN MARIA VESPERBILD

„Herzlich heiße ich ihn als neuen Wallfahrtsdirektor willkommen”, teilte Bischof Bertram Meier am Wochenende mit. Über Pfarrer Michael Menzinger sagt er: „In der Pfarrseelsorge erfahren, ist er volksverbunden und menschennah. Dass er ein Freund Mariens ist, hat er durch sein Engagement um Maria Beinberg unter Beweis gestellt. Dort hat er die Kirche runderneuert und geht seine neue Aufgabe in Maria Vesperbild mit freudiger Erwartung an.” Wenn Pfarrer Menzinger nun vom Altbayerischen ins Schwäbische wechsle, vertraue er fest darauf, dass er Maria Vesperbild als Marienheiligtum lebendig erhalten wird, das weit über die Stauden hinausstrahlt.” In einer Pressemitteilung des Bistums ist nachzulesen, dass dem neuen Wallfahrtsdirektor Michael Menzinger Maria Vesperbild schon seit seinem Erstkommunionausflug bekannt ist. Zu seiner neuen Aufgabe sagt er: „Ich schätze das Vesperbild und kenne unterschiedlichste Menschen, die ihre – sie bis in den Tod betrübende – Sorgen zur Muttergottes bringen. Das Wallfahrtswesen ist mir durch meine aktuelle Tätigkeit in der Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach mit der Wallfahrt Maria Beinberg vertraut.” Pfarrer Menzinger wird das Amt als Wallfahrtsdirektor von Maria Vesperbild am 1. Februar antreten. Am 17. März wird es einen feierlichen offiziellen Einführungsgottesdienst mit Bischof Bertram geben. Michael Menzinger wurde 1973 in Igenhausen geboren. Sein Abitur ansolvierte er in Scheyern, Katholische Theologie studierte er an den Universitäten Augsburg, Luzern (Schweiz) und am Pontificio Atheneo Sant`Anselmo in Rom, wo er vor einigen Jahren mit einer Dissertation zum Thema „Das Heil der Seelen” promovierte. Seine Priesterweihe nahm Bischof Viktor Josef Dammertz 2003 in Augsburg vor. Nach Jahren als Kaplan in Mindelheim und Dinkelscherben war er von 2007 bis 2014 Pfarrer von Vöhringen und Illerzell, ehe er 2014 in die Pfarreiengemeinschaft Aresing-Weilach mit der Wallfahrt Maria Beinberg kam.


    Von Mathias Petry
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