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Aichacher Zeitung LogoAusgezeichnetes Studium, preisgekrönte Dozenten: Augsburger Jura-Studium im CHE-Ranking | Aichacher Zeitung

Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.06.2023 09:17

Ausgezeichnetes Studium, preisgekrönte Dozenten: Augsburger Jura-Studium im CHE-Ranking

<b>Preis für gute Lehre 2023:</b> Wissenschaftsminister Markus Blume (links) zeichnete den Augsburger Preisträger Sven Großmann aus.  (Foto: Peter Kolb)
Preis für gute Lehre 2023: Wissenschaftsminister Markus Blume (links) zeichnete den Augsburger Preisträger Sven Großmann aus. (Foto: Peter Kolb)
Preis für gute Lehre 2023: Wissenschaftsminister Markus Blume (links) zeichnete den Augsburger Preisträger Sven Großmann aus. (Foto: Peter Kolb)
Preis für gute Lehre 2023: Wissenschaftsminister Markus Blume (links) zeichnete den Augsburger Preisträger Sven Großmann aus. (Foto: Peter Kolb)
Preis für gute Lehre 2023: Wissenschaftsminister Markus Blume (links) zeichnete den Augsburger Preisträger Sven Großmann aus. (Foto: Peter Kolb)

Die Universität Augsburg hat allen Grund zur Freude: Ihre Juristische Fakultät hat im aktuellen Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) hervorragend abgeschnitten. Der bundesweite Vergleich von Studiengängen und Studienbedingungen hebt für das Rechtswissenschaftsstudium in Augsburg den Praxisbezug, eine klare Struktur und die sehr gute Betreuung durch die Lehrenden hervor. Ganz überraschend kann das exzellente Abschneiden aber nicht sein, schließlich hat einer der Juradozenten, Dr. Sven Großmann, erst kürzlich den diesjährigen „Preis für gute Lehre“ des Bayerischen Staatministeriums für Wissenschaft und Kunst erhalten.

Großmann gehört seit dem Wintersemester 2017/18 zu den Dozenten an der Universität Augsburg. Als Akademischer Rat ist er am Lehrstuhl für Deutsches, Europäisches und Internationales Straf- und Strafprozessrecht, Medizin- und Wirtschaftsstrafrecht von Professor Michael Kubiciel tätig. Großmann mag beispielhaft dafür stehen, was im CHE-Ranking am Augsburger Jura-Studium gelobt wurde. So übernahm Großmann Lehrveranstaltungen, die üblicherweise nur von Professoren durchgeführt werden. Um trotz Corona-Pandemie den Austausch mit seinen Studenten nicht abreißen zu lassen, bot er neben Live-Webinaren und Video-Podcasts auch feste Videosprechstunden an. So viel Engagement kommt freilich an bei den Studierenden, was sich „in exzellenten Evaluationen” widerspiegle, wie die Universität Augsburg mitteilt. Besonders „seine Lehrkonzepte, die sorgfältig erstellten Arbeitsmaterialien und sein freundlicher Umgang mit den Studierenden” werden gelobt. Aber sein Einsatz beschränkt sich nicht auf seine Tätigkeit als Dozent. Großmann initiierte beispielweise neue Veranstaltungskonzepte, Exkursionen, Tagungen und Vortragsreihen und war zudem als stellvertretender Mittelbauvertreter aktiv.

Und so ist nachvollziehbar, wie das CHE zu dem Ergebnis kommt, dass Studierende der Rechtswissenschaft in Augsburg eine sehr gute Betreuung durch die Lehrenden erfahren. Die Platzierung der Studiengänge im Ranking basiert auf Bewertungen der Studierenden vor Ort. Zusätzlich werden Lehrende befragt und weitere Daten ausgewertet. „Es haben sich erfreulich viele Studierende an den Befragungen beteiligt und das Studium bei uns positiv bewertet“, sagt der Dekan der Juristischen Fakultät, Professor Ferdinand Wollenschläger. „Besonders gelobt wurde das breit gefächerte Lehrangebot, insbesondere die vielfältigen Schwerpunktbereiche, aber auch die moderne Ausstattung der Hörsäle.“

Tatsächlich bietet Augsburg eine große Bandbreite, wie Franziska Sadzio als Vertreterin der Studierenden betont: „Die Schwerpunkte sind in Augsburg vielfältig und zeitgemäß: ob die beliebten Kriminalwissenschaften, das Medizinrecht, einer der zahlreichen wirtschaftsrechtlich ausgerichteten Schwerpunkte, das Umweltrecht oder die Grundlagen des Rechts – das Jurastudium in Augsburg ermöglicht eine individuelle Spezialisierung.“

„Die heute geltenden Gesetze sind nicht gottgegeben”

Wichtig für Großmann ist die ständige Rückkopplung des Studiums mit der Realität. Er wolle die Studierenden für die Härten und potentiellen Gefahren der staatlichen Strafgewalt sensibilisieren, was sich nicht allein durch die intensive Lektüre von Gesetzen und Lehrbüchern oder durch die Teilnahme an Seminaren entwickeln lasse. Großmann organisiert daher regelmäßig Exkursionen etwa in die Justizvollzugsanstalt Augsburg-Gablingen, zum Landgericht Augsburg und zum Bundesgerichtshof in Karlsruhe. „Durch die Einblicke in den Alltag der Strafjustiz und -vollstreckung bekommen die angehenden Juristinnen und Juristen ein Gefühl dafür, was es in der Realität tatsächlich bedeutet, wenn ein Angeklagter beispielsweise zu ,nur' zwei Jahren Freiheitsstrafe verurteilt wird“, ist Großmann überzeugt. Für ihn sei auch wichtig, den Studenten zu vermitteln, dass „sie lernen sollen, die Gesetze kritisch anzugehen und auch zu hinterfragen“, sagt Großmann weiter, „schließlich ändern sich die Bedürfnisse und Moralvorstellungen einer Gesellschaft mit der Zeit.“

Die juristische Ausbildung müsse stetig auf neue Herausforderungen wie den voranschreitenden gesellschaftlichen und technologischen Wandel zu reagieren, heißt es daher auch von der Universität. Das Augsburger Studienprogramm bilde darum diese neuen Themen ab, wie die Bewältigung des Klimawandels oder Fragen der Digitalisierung.

Eine Augsburger Besonderheit sei der neben dem klassischen Jurastudium angebotene, „indes nicht in das aktuelle Ranking einbezogene, interdisziplinäre Studiengang Rechts- und Wirtschaftswissenschaften, der auf hohem wissenschaftlichen Niveau eine einzigartige Vernetzung juristischer und wirtschaftswissenschaftlicher Kompetenzen bietet”, wirbt die Universität Augsburg für ihr Studienangebot. Die Bewerbung für das kommende Wintersemester ist bis zum 15. Juli möglich.

CHE-Ranking

Das Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE) bewertet die Studienbedingungen in einzelnen Fächern an mehr als 300 Hochschulen in Deutschland. Basis für die Bewertungen sind detaillierte Befragungen der jeweiligen Studierenden, für das diesjährige Ranking wurden rund 120.000 Studierende befragt. Daneben fließen Fakten zu Studium, Lehre und Forschung in das Ranking mit ein. Jedes Fach wird im Dreijahresrhythmus neu bewertet.


    Markus Höck
    Markus Höck

    Redakteur Augsburg-Redaktion

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