Der Start von Go-Ahead in Augsburg war von Beginn an holprig. Neben fehlendem Personal und ständig neuen Baustellen auf den Bahnstrecken sorgten auch technische Defekte an den Zügen für eine Vielzahl an Ausfällen. Im letzteren Fall sorgten zunächst Frost und Blitzeis im Dezember und Januar für Schäden an den eigentlich neuen Bahnen. Beschädigte Stromabnehmer waren die Folge und der Betrieb musste eingeschränkt werden. Nun hatte ein völlig anderer Grund ganz ähnliche Auswirkungen, denn auch im sommerlichen Juni verzeichnete man bei Go-Ahead wieder mehr beschädigte Regionalzüge. Was der Grund war und wie es dazu kommen konnte, darüber informierte das Bahnunternehmen nun in einer detaillierten Stellungnahme.
Denn bei den Beschädigungen im Juni, sorgte irgendetwas dafür, dass die Schleifleisten, also die Teile des Stromabnehmers, die direkt an der Oberleitung anliegen und so den Kontakt herstellen, reihenweise so stark beschädigt wurden, dass die Züge zur Reparatur ins Depot mussten. Um die Ursache der Schäden möglichst schnell zu finden und beheben zu können, machte sich Go-Ahead zusammen mit den Partnern von Siemens, EUCO-Rail und DB Netz auf die Suche und konnte so eine Stelle bei Olching als Ursache identifizieren. Wie Go-Ahead mitteilte, habe es dort eine Unregelmäßigkeit an der Oberleitung gegeben, die beim Befahren die Schleifleisten beschädigte. Die Besonderheit, dass an besagter Stelle gesonderte Gleise für den Fernverkehr, die S-Bahn und den Regionalverkehr genutzt werden, habe dann dafür gesorgt, dass fast nur die Züge von Go-Ahead betroffen waren. Vor allem wenn diese die schadhafte Stelle zwischen Augsburg und München mehrfach am Tag befahren hatten, denn bei jeder Passage wurden die Beschädigungen der Schleifleisten größer, bis dann so große Stücke herausbrachen, dass der Zug keinen Strom mehr bekam.
Während sich Go-Ahead und Siemens Mobility an die Reparatur der beschädigten Züge machte, arbeitete die DB Netz an die Reparatur der Oberleitung bei Olching. Wie Go-Ahead nun mitteilte, seien nun „alle betroffenen Züge wieder mit funktionierenden Schleifleisten im Fahrgastverkehr unterweg”. Darüber hinaus seien auch keine weiteren Defekte an den Schleifleisten mehr aufgetreten. (pm)