Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Bahnhof für Zusmarshausen: Freistaat untersucht Potenzial

Für die Entscheidung, auf welcher Trasse künftig der Zugfernverkehr zwischen Augsburg und Ulm unterwegs sein soll, prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft, ob ein Zughalt in Zusmarshausen in die Planungen aufgenommen werden kann. (Symbolfoto: mjt)
Für die Entscheidung, auf welcher Trasse künftig der Zugfernverkehr zwischen Augsburg und Ulm unterwegs sein soll, prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft, ob ein Zughalt in Zusmarshausen in die Planungen aufgenommen werden kann. (Symbolfoto: mjt)
Für die Entscheidung, auf welcher Trasse künftig der Zugfernverkehr zwischen Augsburg und Ulm unterwegs sein soll, prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft, ob ein Zughalt in Zusmarshausen in die Planungen aufgenommen werden kann. (Symbolfoto: mjt)
Für die Entscheidung, auf welcher Trasse künftig der Zugfernverkehr zwischen Augsburg und Ulm unterwegs sein soll, prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft, ob ein Zughalt in Zusmarshausen in die Planungen aufgenommen werden kann. (Symbolfoto: mjt)
Für die Entscheidung, auf welcher Trasse künftig der Zugfernverkehr zwischen Augsburg und Ulm unterwegs sein soll, prüft die Bayerische Eisenbahngesellschaft, ob ein Zughalt in Zusmarshausen in die Planungen aufgenommen werden kann. (Symbolfoto: mjt)

Die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG) will eine Potenzialabschätzung für einen möglichen Regionalzughalt Zusmarshausen an der Neubaustrecke Ulm – Augsburg durchführen. Das hat Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter am Dienstag mitgeteilt. „Wir schaffen zeitnah Klarheit, ob in Zusmarshausen genügend Nachfrage für einen Regionalzughalt zu erwarten ist. Das ist die Grundvoraussetzung für alle weiteren Schritte“, so Bernreiter.

Die Deutsche Bahn (DB) plant im Auftrag des Bundes den Bau von zwei zusätzlichen, hochgeschwindigkeitstauglichen Gleisen zwischen Ulm und Augsburg. Hintergrund ist der sogenannte Deutschlandtakt. Damit die Strecke in diesem Takt berücksichtigt werden kann, muss die Fahrzeit für den Fernverkehr zwischen den beiden Städten von derzeit einer dreiviertel Stunde auf 26 Minuten verringert werden. Bislang hat das Team der DB vier mögliche Trassen ermittelt, die derzeit geprüft werden. Bei der Regierung von Schwaben läuft dazu ein Raumordnungsverfahren. Drei der vier Varianten sehen die Führung einer neuen Trasse parallel zur A 8 vor. Die vierte Variante wäre ein Ausbau der bestehenden Strecke. Würde die „Trasse orange“ ausgewählt, „könnte im Bereich des Überholbahnhofs Zusmarshausen grundsätzlich ein Regionalzughalt geschaffen werden”, so das Verkehrsministerium in seiner Mitteilung. Der Landkreis Augsburg und die Marktgemeinde Zusmarshausen hätten deshalb den Freistaat gebeten, einen Regionalexpressverkehr über die Neubaustrecke mit Halt in Zusmarshausen zu prüfen.

In ihrer Stellungnahme zu den Trassen hat sich auch die Stadt Augsburg für einen Zughalt in Zusmarshausen ausgesprochen: „Für die Vernetzung mit der Region sieht die Stadt Augsburg im Weiteren in Richtung Ulm Vorteile in der Variante orange Tiefbahnhof Zusamtal mit einem Personenbahnhof in Zusmarshausen”, heißt es wörtlich in der Stellungnahme.

Im ersten Schritt werde die BEG nun mit einer Potenzialabschätzung ermitteln, wie viele Ein- und Aussteiger pro Werktag in Zusmarshausen zu erwarten wären. Dabei würden Einwohner und Arbeitsplätze im Umfeld, Park-and-ride-Verkehr und Pendlerdaten berücksichtigt. Auch ein Buszubringerverkehr könne in die Berechnung einfließen. Ergebnisse sollen spätestens im April 2024 vorliegen.

Damit die Einrichtung eines Regionalzughalts in Zusmarshausen weiterverfolgt werden kann, muss ein Potenzial von mindestens 1.000 Ein- und Aussteigern pro Werktag ermittelt werden. Damit wäre der vom Bund vorgegebene Mindestwert für eine Finanzierung aufwändiger Stationsneubauten erreicht.

Sofern das erforderliche Potenzial nachgewiesen werden kann und die „Trasse orange“ ausgewählt wird, soll im nächsten Schritt ein Regionalexpressverkehr über die Neubaustrecke untersucht werden. Dieser brächte Reisezeitverkürzungen und zusätzliche Fahrtangebote, wäre aber auch mit Kosten verbunden.

„Mit einem Regionalzughalt in Zusmarshausen würde die Region noch stärker von einer potenziellen Neubaustrecke profitieren“, sagt Martin Sailer, Landrat des Landkreises Augsburg. Deshalb sei es wichtig, solche Überlegungen in die Planungen einzubeziehen.

Bernhard Uhl, Erster Bürgermeister der Marktgemeinde Zusmarshausen, ergänzt: „Für Zusmarshausen wäre die Bahnanbindung ein Quantensprung. Die Busfahrt nach Augsburg dauert heute circa eine Dreiviertelstunde, mit dem Zug wäre das in etwas mehr als zehn Minuten zu schaffen.“ (pm/mh)

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