Beate Walter- Rosenheimer ist bereits seit 2012 im Bundestag und stellt sich erneut zur Wiederwahl. Sie freute sich besonders darüber, dass die erste Kanzlerkandidatin der Grünen ihre Vorstellungen für eine moderne Gesellschaft in Dachau einem großen Publikum erläuterte. 40 Tage vor der Bundestagswahl forderte sie Mut zur Veränderung ein. Sie glaubt, die Grünen seien bereit dafür, Regierungsverantwortung zu übernehmen.Bevor die Kanzlerkandidatin eintraf, hatte die bayerische Folk-Band Deschowieda mit einem Mix aus Mundart, Pop und Volksmusik für stimmungsvolle Unterhaltung gesorgt. Durch den Abend führte der Landtagsabgeordnete Jojo Becher aus Moosburg, der den Wahlkampfauftakt in Dachau als „großartig” bezeichnete. „Von hier gehen wahre Impulse aus”, sagte er. Bundestagskandidatin Walter- Rosenheimer bedankte sich auch für die anwesende politische Konkurrenz, denn alle müssten sich ihrer politischen Verantwortung bewusst sein, dafür sei auch die Wahlkampfauseinandersetzung notwendig.Die 40-jährige Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock setzte in ihrer gut halbstündigen Rede auf eine politische Erneuerung. Die Bundestagswahl sieht sie als Richtungswahl. Zur Umsetzung der Politik gehöre es, Prioritäten zu setzten. Im Hinblick auf die Corona-Pandemie forderte sie gleich zu Beginn eine vorsorgliche Gesundheitspolitik und eine bessere Bezahlung von Pflegekräften. Die nächste Bundesregierung müsse außerdem Jugend und Familien mehr in den Fokus stellen, die besonders während der Pandemie gelitten hätten. Dazu gehöre auch eine bessere Ausstattung der Bildungseinrichtungen. Es gelte, gleichwertige Lebensbedingungen für alle zu schaffen. Die soziale Sicherung dürfe nicht weiter eingeschränkt werden. Um höhere Mehrausgaben finanzieren zu können, sollten Besserverdienende einen größeren Beitrag leisten.Dass die Kanzlerkandidatin eine konsequente Energiewende einforderte, überraschte wenig, gehört sie doch zu den Kernforderungen der Partei. Verantwortliche Klimapolitik bedeute, auf erneuerbarer Energie zu setzen, und zwar in Richtung 100 Prozent. Dazu gehöre ein weiterer Bau von Windrädern auch in Bayern und den Kohleausstieg, der für das Jahr 2038 geplant, ist deutlich vorzuziehen. Die Elektromobilität sei weiter auszubauen; dazu gehöre eine deutliche Verbesserung der Ladestruktur. Klimaschutzpolitik sei aber auch harte Industriepolitik. Wenn sie nicht konsequent verfolgt werde, könnten Arbeitsplätze schnell woanders entstehen.