Das Buch ist nicht nur sehr alt, sondern zugleich von großer Bedeutung für die Stadt. Es enthält neun Abschriften (oder Kopien, daher der Begriff „Kopialbuch”) von herzoglichen Urkunden aus den Jahren 1347 bis 1599. Die wichtigste und älteste ist die Verleihung des Stadtrechts durch Kaiser Ludwig IV. („der Bayer”). Sie ist im Museum auch aufgeschlagen. Die Originale der Urkunden waren im Dreißigjährigen Krieg verbrannt, aber Aichach konnte sich im 17. Jahrhundert Kopien beschaffen, die mitunter bei Kompetenzstreitigkeiten mit dem Land gute Dienste leisteten. Nach dem Ende der Landesausstellung mussten nach Auskunft von Kurator Peter Wolf vom Haus der Bayerischen Geschichte (HdBG) gut 150 Ausstellungsstücke an Leihgeber zurückgegeben werden. Das war ein Job für eine Spezialfirma. Die Stücke mussten zunächst in Schutzhüllen und teils besonders klimatisierte Kisten, verpackt und dann mit Kleintransportern an ihre Ziele gebracht werden. Der Leiter des Aichacher Stadtmuseums, Christoph Lang, sagte, im Laderaum hätten sich jeweils nur wenige eigens gesicherte Stücke befunden. „Ich glaube, so ein Wagen könnte in einen schwereren Verkehrsunfall verwickelt werden, ohne dass den Exponaten etwas passieren würde.” Von Unfällen war allerdings nichts zu hören. Nach Aichach wurden auf diese Weise drei Ausstellungsstücke gebracht, das Kopialbuch und daneben zwei weitere, eins davon ein Hinterglasbild von König Max, die ins Magazin wanderten. Die Leihgaben kamen jedoch aus ganz Bayern, teilweise sogar aus dem europäischen Ausland. Sie alle waren von Restauratoren ausgebaut und penibel protokolliert worden. Teilweise schickten die Leihgeber Kuriere, die verfolgten, ob wirklich alles ohne Beschädigungen abläuft. Aus den Terminen der Fahrten machte Peter Wolf übrigens ein Geheimnis - schließlich galt es zu vermeiden, dass Kunsträuber eine günstige Gelegenheit für einen Coup witterten.