Aufgrund seines überdurchschnittlich guten Zustands stelle das Schwert ein Unikat dar. Kulturbüroleiterin Rebecca Ribarek sieht die historische Waffe als Chance für eine neue, völkerverbindliche Erzählung des Mythos um die Schlacht, da über diese nicht viel bekannt ist. Sicher sei nur, dass das Schwert aus der Zeit um das Jahr 955 stammt, als die ungarischen Reiter auf dem Lechfeld einfielen. Ribarek sagte: „Es ist schwer, etwas über die Geschichte des Schwerts rauszufinden.” Deshalb gehe es in der Ausstellung vor allem um die verschiedenen Mythen zu diesem Thema. Ihr sei es zudem wichtig, das Schwert nicht heroisch darzustellen und die ungarische sowie die deutsche Perspektive gleichermaßen zu berücksichtigen.Für den ungarischen Generalkonsul Gabor Tordai-Lejko sei es eine Ehre, dass auch die ungarische Perspektive berücksichtigt wird, denn es gebe viel Geschichte zwischen Deutschland und Ungarn. So habe Deutschland durch den Zusammenhalt verschiedener deutscher Herrschaften mit dem damaligen Bischof Ulrich die Ungarn in der Lechfeldschlacht besiegen können. „Die Niederlage der Ungarn setzte ihrer alten nomadischen Denkweise ein Ende”, berichtete der Generalkonsul.Laut der stellvertretenden Landrätin Sabine Grünwald seien die Ereignisse der Lechfeldschlacht von historischer Bedeutung für ganz Deutschland. Es sei wichtig, das Thema in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. „Seit einigen Jahren kann hier jeder mehr über die Lechfeldschlacht erfahren”, so Grünwald weiter.Franz Feigl, Erster Bürgermeister Königsbrunns, war bereits in seiner Kindheit vom Deckengemälde der Lechfeldschlacht in der Ulrichskirche in Königsbrunn gefesselt, wie er erzählte: „Deswegen hat mich dieses Thema immer fasziniert. Das war dann jeden Sonntag Kopfstarre”, sagte Feigl und bedankte sich bei der Spenderfamilie für die Dauerleihgabe. „Über die fundrechtlichen Dinge brauchen wir uns nicht zu unterhalten, wir sind einfach froh, dass das Schwert da ist”, so Feigl. Heinrich Birk, Neffe des bereits verstorbenen Schwertfinders Herbert Birk, berichtete, dass das Schwert bereits in den 90er-Jahren im Zuge von Erdbauarbeiten ausgegraben worden sei. Daraufhin wäre das Schwert laut Birk wieder ungefähr 20 Jahre verschüttet gewesen. Im Juli 2020 nahm er schließlich Kontakt mit dem Kulturbüro Königsbrunn auf und „es reiften die Pläne, wie das Exponat in die Ausstellung mit eingebunden werden solle”. Durch das Schwert lebe „Herbert Birk für uns in diesem Museum weiter.” lr Historische Bedeutung für ganz Deutschland