Mehr Kontrollen zur Einhaltung des Mindestlohns fordert die Gewerkschaft IG Bau. Zuständig dafür ist die Abteilung „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ des Hauptzollamts Augsburg.

Bei Verstößen werden Ermittlungsverfahren eingeleitet, was im vergangenen Jahr in der Region alleine 97 Mal der Fall war, 26 Verfahren davon betrafen den Bau-Sektor. „Die Zahl der Mindestlohn-Kontrollen ist zu niedrig. Das Risiko, erwischt zu werden, ist für Mindestlohnbetrüger viel zu gering“, so die Gewerkschaft, die eine Ausweitung der Kontrollen sowie eine personelle Aufstockung der „Finanzkontrolle Schwarzarbeit“ fordert.

Laut IG Bau seien im Jahr 2022 als Folge der 97 Ermittlungsverfahren insgesamt 1,3 Millionen Euro an Verwarn- und Bußgeldern verhängt worden, weil Unternehmer den Mindestlohn unterschritten, gar nicht oder zu spät bezahlt hätten, so teilt die Gewerkschaft unter Berufung auf eine Erhebung des Bundesfinanzministeriums mit. Im Vorjahr seien es 87 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Mindestlohnbetrugs gewesen. Der Bezirksvorsitzende der Gewerkschaft, Michael Jäger, bezeichnet die Verfahren als „Spitze des Eisbergs“. Er schätzt die tatsächlichen Zahlen als weitaus höher ein. (pm)