Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 30.06.2023 10:58

Klimaaktivisten der Letzten Generation kleben sich erstmals in Augsburg fest

Rund zweieinhalb Stunden nach dem Start der Aktion begann die Polizei, die festgeklebten Klimaaktivisten zu entfernen. (Foto: Maximilian Tauch)
Rund zweieinhalb Stunden nach dem Start der Aktion begann die Polizei, die festgeklebten Klimaaktivisten zu entfernen. (Foto: Maximilian Tauch)
Rund zweieinhalb Stunden nach dem Start der Aktion begann die Polizei, die festgeklebten Klimaaktivisten zu entfernen. (Foto: Maximilian Tauch)
Rund zweieinhalb Stunden nach dem Start der Aktion begann die Polizei, die festgeklebten Klimaaktivisten zu entfernen. (Foto: Maximilian Tauch)
Rund zweieinhalb Stunden nach dem Start der Aktion begann die Polizei, die festgeklebten Klimaaktivisten zu entfernen. (Foto: Maximilian Tauch)

Fünf junge Menschen sitzen auf der Straße, der Verkehr rund um den Augsburger Königsplatz staut sich, Autofahrer hupen, vereinzelt heulen Motoren auf: Klimaaktivisten der Letzten Generation haben sich am Freitagmorgen erstmals in Augsburg festgeklebt. Sie blockierten die Schaezlerstraße gegenüber dem Königsplatz.

Die Aktion begann um kurz nach 7.30 Uhr und wurde gegen Mittag von der Polizei beendet, nachdem auch der letzte Aktivist aus dem Asphalt geschnitten werden konnte.

Der Verkehr um die Schaezlerstraße staute sich am Morgen sehr schnell. Als die Polizei eintraf, leiteten die Einsatzkräfte die Autos weiträumig um. Dies habe „sehr gut geklappt“, sagte ein Polizeisprecher, denn bereits nach kurzer Zeit habe es kaum mehr Verkehrsbeeinträchtigungen gegeben. Die Einsatzkräfte sperrten zudem den Blockade-Bereich, damit, wie der Polizeisprecher erklärte, „auch die Personen, die auf der Straße sitzen, nicht gefährdet werden”. Die Straßenbahnen konnten an der Blockade, die freilich nur den Autos galt, vorbeifahren.

Polizei ermittelt wegen Nötigung

Die Polizei forderte die Aktivisten auf, die Örtlichkeit zu verlassen – dieser Ansage kamen die Mitglieder der Letzten Generation allerdings nicht nach. Rund zweieinhalb Stunden nach dem Start der Aktion begann die Polizei daher, die festgeklebten Klimaaktivisten zu entfernen. Während zwei Aktivisten direkt weggetragen werden konnten, mussten die Beamten die drei anderen aus dem Asphalt lösen. Zwei der drei Aktivisten mussten sogar herausgeschnitten werden, was Spezialisten der Bereitschaftspolizei übernahmen. Die Beamten ermitteln nun wegen Nötigung.

Anders als die Augsburger Verkehrswendeaktivisten aus dem Umfeld des Klimacamps, die in Augsburg bereits mehrere Kurz-Demonstrationen veranstalteten, meldet die Letzte Generation ihre Aktionen bei den Behörden nicht an. Die Blockade am Freitag war die erste in Augsburg. In Süddeutschland waren die Aktivisten zuletzt unter anderem in München, Ulm und Kempten aktiv.

Nach eigenen Angaben protestiert die Letzte Generation gegen die Untätigkeit der Bundesregierung beim Klimaschutz. Der Staat versage bei seiner Pflicht, die Lebensgrundlagen zu schützen. Durch die gezielte Störung des Alltags rücke man das Thema immer wieder in den Fokus. (mjt/jaf)

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