Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Fernwärme in Augsburg: Erster Großabnehmer an neue Nordspange angeschlossen

Die Übergabeanlage mit Wärmetauschern, in der die Fernwärme an das Wärmenetz des Industrieparks übertragen wird. (Foto: swa / Thomas Hosemann)
Die Übergabeanlage mit Wärmetauschern, in der die Fernwärme an das Wärmenetz des Industrieparks übertragen wird. (Foto: swa / Thomas Hosemann)
Die Übergabeanlage mit Wärmetauschern, in der die Fernwärme an das Wärmenetz des Industrieparks übertragen wird. (Foto: swa / Thomas Hosemann)
Die Übergabeanlage mit Wärmetauschern, in der die Fernwärme an das Wärmenetz des Industrieparks übertragen wird. (Foto: swa / Thomas Hosemann)
Die Übergabeanlage mit Wärmetauschern, in der die Fernwärme an das Wärmenetz des Industrieparks übertragen wird. (Foto: swa / Thomas Hosemann)

Ein zentraler Baustein der Energiewende in Augsburg soll sie sein: die Fernwärme. Im Stadtteil Oberhausen werden dafür seit zwei Jahren Rohre für die sogenannte Nordspange verlegt. Das Großprojekt der Stadtwerke hat nun ein wichtiges Etappenziel erreicht. Anfang der Woche wurde der erste Großabnehmer an die neue Leitung angeschlossen: der Industriepark Augsburg, der auf dem früheren Gelände des Druckmaschinenherstellers MAN Roland liegt.

Rund 17 Millionen Euro pro Jahr wollen die Augsburger Stadtwerke eigenen Angaben zufolge in Zukunft in den Ausbau des Fernwärmenetzes stecken – samt klimaneutralen Erzeugungsanlagen, wie das Unternehmen betont. Neun Millionen Euro kostet die Nordspange als eines der großen Ausbauprojekte, das 650 Wohneinheiten, die auf dem Zeuna-Stärker-Areal in Oberhausen entstehen, ebenso an das Fernwärmenetz anschließt, wie weitere Wohngebiete und Unternehmen in Oberhausen. Zudem werden Areale auf dem Weg der neuen Leitung, vom Pfannenstiel über die Heinrich-von-Buz- und die Riedingerstraße, angebunden.

Zur Nordspange gehört laut den Stadtwerken auch die Verbindung bis zum Krankenhaus Josefinum, die noch in diesem Jahr gebaut werde. Zum Abschluss soll die Nordspange im Jahr 2027 kommen.

Nachfrage nach Fernwärme ist „regelrecht explodiert”

„Fernwärme ist einer der wichtigen Treiber der Energiewende”, sagt Stadtwerke-Geschäftsführer Alfred Müllner. Bis 2040 sollen 40 Prozent des Augsburger Wärmebedarfs durch Fernwärme gedeckt werden, heute sind es knapp 20 Prozent. Ebenfalls bis spätestens 2040 wollen die Stadtwerke die Erzeugung der Fernwärme komplett auf regenerative Energie und Abwärme umgestellt haben. Aktuell stammen 60 Prozent der Fernwärme der Stadtwerke aus erneuerbarer Energie und Abwärme aus der Müllverbrennungsanlage, erläutert Müllner. Der Gasanteil soll in den kommenden Jahren durch ein weiteres Biomasse-Kraftwerk ersetzt werden – kurzfristig zudem durch zusätzliche Abwärmenutzung, etwa aus der Industrie.

Die Nachfrage sei „regelrecht explodiert”, sagt der Stadtwerke-Chef. Die Anfragen kämen von großen Industriebetrieben genauso wie von Eigenheimbesitzern. Deshalb brauche es „eine Vielfalt an Erzeugungsanlagen an geeigneten Standorten im Stadtgebiet”. Die Augsburger Stadtwerke untersuchen den Einsatz von Großwärmepumpen ebenso wie die Nutzung von Geothermie und Wasserstoff. Wenn letzterer in ausreichendem Maße zur Verfügung stehen werde, könne man die bestehenden Gaskraftwerke auf Wasserstoff umstellen. (jaf)

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