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Aichacher Zeitung LogoAuch Bobingen chlort: Es dauert etwa eine Woche, bis die Chlorkonzentration eingestellt ist | Aichacher Zeitung

Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Auch Bobingen chlort: Es dauert etwa eine Woche, bis die Chlorkonzentration eingestellt ist

Bis die Chlorkonzentration im Bobinger Netz passt, müssen die betroffenen Bobinger Bürger ihr Leitungswasser abkochen. Symbolbild: leo (Foto: leo)
Bis die Chlorkonzentration im Bobinger Netz passt, müssen die betroffenen Bobinger Bürger ihr Leitungswasser abkochen. Symbolbild: leo (Foto: leo)
Bis die Chlorkonzentration im Bobinger Netz passt, müssen die betroffenen Bobinger Bürger ihr Leitungswasser abkochen. Symbolbild: leo (Foto: leo)
Bis die Chlorkonzentration im Bobinger Netz passt, müssen die betroffenen Bobinger Bürger ihr Leitungswasser abkochen. Symbolbild: leo (Foto: leo)
Bis die Chlorkonzentration im Bobinger Netz passt, müssen die betroffenen Bobinger Bürger ihr Leitungswasser abkochen. Symbolbild: leo (Foto: leo)

Die Stadt Bobingen chlort seit Freitag das Trinkwasser. Wie lange Bobingen chloren muss, steht laut Staatlichem Gesundheitsamt zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.
Im Bobinger Trinkwasser waren coliforme Keime entdeckt worden, worauf die Stadt Bobingen ein Abkochgebot für Wasserkunden im Stadtgebiet Bobingen, Bobingen Siedlung und Straßberg erlassen hatte. Seitdem wurden ununterbrochen Proben genommen, inzwischen auch an weiteren Messstellen.
An verschiedenen Stellen seien Keime gefunden worden, erläuterte Bürgermeister Bernd Müller. Keime habe es nicht nur an den sechs Entnahmestellen für Wasserproben gegeben, ebenso befanden sich Keime in einem der vier Trinkwasserbrunnen - in Brunnen III. Bobingen nahm diesen Brunnen vom Netz.
Die Stadtwerke forschen weiter nach den Ursachen. Doch gelten als derzeit wahrscheinlichste Ursache nachgewiesene Keime im Brunnen III. Müller berichtete, dass es am 11. Juni derart stark geregnet habe, dass eine Wasser-Ansammlung im Waldboden, und damit die Keime, den Weg in den Brunnen gefunden haben könnten. Der Platzregen dauerte nur eine Viertelstunde, doch es fielen bis zu 60 Liter pro Quadratmeter.
Nach einer Besprechung mit Vertretern des Gesundheitsamtes und der Stadt, stand fest, dass Bobingen im Versorgungsbereich Bobingen, Bobingen Siedlung und Straßberg chloren muss. „Wir wollen schnellstmöglich aus dem Abkochgebot raus”, sagte Müller. „Wir möchten dieses Hickhack nicht.” Die Chlorung mache das Netz 100-prozentig keimfrei. Eine Gefährdung der Bürger könne so ausgeschlossen werden. Denn: „Wir wissen nicht, ob alle abkochen”, so Müller. Vor allem chronisch Kranken, alten Menschen und Säuglingen könnten coliforme Keime gefährlich werden.
Wie viel die Chlorung samt Laboruntersuchungen kostet, konnte Bürgermeister Müller nicht sagen. Die Chloranlage stellen die Stadtwerke Augsburg zur Verfügung. Zunächst müssen die Stadtwerke Bobingen den optimalen Chlorgehalt einstellen. Bis die richtige Chlordosierung im Leitungswasser vorliegt, dauere es etwa eine Woche. „Wenn die Dosierung passt, dann kann man auf das Abkochgebot verzichten”, erklärte Müller. Dazu werde permanent das Wasser überprüft.

Das bedeutet, dass die betroffenen Bobinger Bürger noch bis Ende dieser Woche beziehungsweise Anfang nächster Woche ihr Trinkwasser abkochen müssen - wann das Gesundheitsamt die Abkochanordnung aufhebt, wird die Stadt Bobingen bekanntgeben.
Das heißt, das Wasser einmal sprudelnd aufkochen und mindestens zehn Minuten lang langsam abkühlen lassen. Denn im Zuge der Chlorung könne es zur Ablösung des Biofilms und damit zu weiteren Aufkeimungen kommen, mahnt die Stadt Bobingen auf ihrer Internetseite.
Dennoch, es bestehe keine Gesundheitsgefährdung bei den in Deutschland zugelassenen Chlorkonzentrationen. In der geringen Dosierung, wie sie im Wasserwerk erfolge, sei Chlor für die Gesundheit vollkommen unbedenklich. Die Dosierung liege im Bereich von 0,1 bis 0,3 Milligramm Chlor pro Liter - das entspreche, bildlich gesprochen, einem Tropfen Chlor in zehn Badewannen voll Wasser. Wer unter einer Chlor-allergie leidet, sollte allerdings den Hausarzt aufsuchen.
Für Haustiere, Säugetiere und Vögel gilt: Sie könnten das gechlorte Wasser trinken. Besitzer von Aquarien und Terrarien sollten gechlortes Wasser jedoch nicht für ihre Tiere verwenden.
In Dinkelscherben ist die Sicherheitschlorung am vergangenen Montag gestartet, eine Woche länger chlort bereits die Wasserversorgung der Oberschöneberger Gruppe. Das Staatliche Gesundheitsamt überprüft derzeit die Anlagen im Landkreis Augsburg. „Die bisherigen Ergebnisse weisen eine große Bandbreite auf. Hier sei jedoch gesagt, dass ein Auftreten von Mängeln nicht automatisch zu Abkochgeboten und Chlorungen führen muss”, so das Staatliche Gesundheitsamt. (nh)


Von Natascha Höck
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