Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

„Wir sind┐denen ausgeliefert“

Da mussten die Gemeinderäte ganz schön schlucken, obwohl sie es von anderen Gemeinden bereits mitbekommen haben: Für den Ökostrom ohne Neuanlagenquote muss die Weilachtalgemeinde im kommenden Jahr nach aktuellem Stand netto 184400 Euro berappen. Im Durchschnitt liegen die Nettostromkosten aktuell bei jährlich rund 12▎700 Euro. Somit sind 2023 aus dem Gemeindesäckchen zusätzlich rund 171000 Euro zu entnehmen.

Ende des Jahres läuft der aktuelle Stromliefervertrag für die Weilachtalgemeinde aus. Bürgermeister Peter Kellerer teilte den Räten in der Sitzung am Donnerstag die Hiobsbotschaft über das Ergebnis der Bündelausschreibung, an dem sich die Gemeinde beteiligt hatte, mit. Die kommunale Stromausschreibung auf Regierungsbezirksebene erfolgte durch die Firma Kubus GmbH in Kooperation mit dem Bayerischen Gemeindetag. „Wir sind denen ausgeliefert“, bedauerte Kellerer. 2023 sind für die Kilowattstunde 69,87 Cent zu bezahlen. Im Jahr 2024 beträgt der Strompreis 39,76 Cent und 2025 dann 34,51 Cent. Immerhin muss man auch für 2024 mit Mehrkosten von rund 80 000 Euro rechnen und für 2025 mit 67 000 Euro. Ab 2026 ist das Ergebnis der neuen Bündelausschreibung maßgeblich. „Wir können nur hoffen, dass das noch abgemildert wird und die Strompreisbremse auch für die Kommunen gilt“, sagte Bürgermeister Peter Kellerer. Dennoch: „Wir müssen positiv denken. Wir werden neue Wege gehen müssen. Und wir werden das auch schaffen“, so Kellerer.

Das Schiltberger Kommunalparlament beschäftigte sich erneut mit dem Bebauungsplan „Gundertshausen Süd-West“. Dabei wurden die eingegangenen Anregungen von einer Privatperson sowie den Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange während der erneuten Öffentlichkeits- und Behördenbeteiligung behandelt. Im Wesentlichen ging es dabei um den Geh- und Radweg einschließlich einer Querungshilfe, den Stauraumkanal, den Immissionsschutz, das Oberflächenwasser und den Flächenverbrauch.

Ausdrücklich wurde unter anderem vom Rat festgehalten, dass die im Bebauungsplan abgebildete Planung zum Geh- und Radweg einschließlich der Querungshilfe nicht durch die Gemeinde erfolgte. Vielmehr wurde diese Verkehrsplanung durch den Landkreis beauftragt. Der Bayerische Bauernverband monierte einen hohen Flächenverbrauch. Die Gemeinde stellte fest, dass innerhalb des Gemeindegebiets 246 Hektar für Siedlungs- und Verkehrsflächen beansprucht werden. Dies entspricht 8,3 Prozent des Gemeindegebiets. Im Landkreis Aichach-Friedberg werden hierfür 12,1 Prozent verwendet. „Von einem hohen Flächenverbrauch im Gemeindegebiet von Schiltberg kann daher kaum ausgegangen werden“, war sich der Rat einig. Der Billigungs- und Satzungsbeschluss wurde einstimmig gefasst. Die Bekanntmachung des Satzungsbeschlusses und somit die Erlangung der Rechtskraft des Bebauungsplanes wird erst nach Abschluss der Grundstücksangelegenheiten und dem Abschluss eines Städtebaulichen beziehungsweise Erschließungsträgervertrages erfolgen.

In der Gemeinde Schiltberg wird es zwei neue Feldgeschworene geben. In geheimer Wahl wurden jeweils einstimmig Andreas Augustin aus Metzenried und Josef Geisler aus Aufhausen für dieses kommunale Ehrenamt bestellt. „Somit sind wir wieder gut aufgestellt“, freute sich Bürgermeister Peter Kellerer. Die Bestellung war nötig, da mit Josef Schreier aus Ruppertszell derzeit nur ein Feldgeschworener dieses Amt ausführt. Thomas Koppold aus Schiltberg ist im August dieses Jahres verstorben und Ludwig Hörmann aus Allenberg hat mit Schreiben vom Oktober dieses Jahres um Entbindung von seinem Ehrenamt gebeten.

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