Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Der Traum von der schöneren Innenstadt

Die Maximilianstraße ist einer von zwei Orten, für den sich Kreative ein Projekt ausdenken sollen, um dort die Aufenthaltsqualität zu verbessern. (Foto: Stadt Augsburg / Neonpastell)
Die Maximilianstraße ist einer von zwei Orten, für den sich Kreative ein Projekt ausdenken sollen, um dort die Aufenthaltsqualität zu verbessern. (Foto: Stadt Augsburg / Neonpastell)
Die Maximilianstraße ist einer von zwei Orten, für den sich Kreative ein Projekt ausdenken sollen, um dort die Aufenthaltsqualität zu verbessern. (Foto: Stadt Augsburg / Neonpastell)
Die Maximilianstraße ist einer von zwei Orten, für den sich Kreative ein Projekt ausdenken sollen, um dort die Aufenthaltsqualität zu verbessern. (Foto: Stadt Augsburg / Neonpastell)
Die Maximilianstraße ist einer von zwei Orten, für den sich Kreative ein Projekt ausdenken sollen, um dort die Aufenthaltsqualität zu verbessern. (Foto: Stadt Augsburg / Neonpastell)

Augsburg bemüht sich schon länger darum, mehr Aufenthaltsqualität in der Innenstadt zu schaffen. Da kommt nun ein Projekt des Goethe-Instituts gerade recht: Augsburg ist Pilotstadt für das europäische Programm „Cities Ahead” – zu deutsch: Städte voraus. Nun sollen sich Kreative, die bei der Umgestaltung des öffentlichen Raums helfen wollen, bis 31. Mai mit ihrer Idee melden.

Stellvertretend für die Stadt hat das Kulturreferat gemeinsam mit dem Goethe-Institut einen Aufruf gestartet und Kreative weltweit dazu aufgefordert, sich Projekte „zur kreativen (temporären) Umgestaltung des öffentlichen Raums in Augsburg” zu überlegen. Der Fokus solle bei den Projekten auf den „Bedürfnissen, Bestrebungen, Wünschen und Visionen der Augsburger Bevölkerung liegen” und die „Verbindungen zwischen den Menschen und den Orten stärken”, teilt die Stadt mit.

„Das Goethe-Institut hat uns neben der spanischen Stadt Logroño als Pilotstadt für das europäische Programm ,Cities Ahead' ausgewählt. Gemeinsam haben wir das Ziel, Augsburg zu einem idealen Ökosystem für Kultur und Kreativität zu entwickeln und das bereits vorhandene kulturelle Potenzial noch besser für die Stadtentwicklung zu nutzen”, verkündet Kulturreferent Jürgen Enninger.

Allzu frei sind die Kreativen allerdings nicht: Die Projekte müssen sich einen von zwei vorgegebenen Orten in Augsburg beziehen: die Maximilianstraße oder das Theaterviertel. Die Maximilianstraße bietet sich laut Stadt an, da ein Teil der Maximilianstraße ab Mai für ein Jahr verkehrsberuhigt sei und so Raum für Projektideen vorhanden sei. Freilich soll auch gleich das „Thema Wasser und Nachhaltigkeit in Zusammenhang mit dem als Unesco-Welterbe ausgezeichneten Augsburger Wassermanagement-System” in die Projektideen mit einbezogen werden.

Der zweite Ort ist aktuell noch ein reines Gedankenspiel: Ein Theaterviertel gibt es als klar umrissenes Areal – noch – nicht, auch wenn die Stadt laut ihrer Mitteilung überzeugt ist, dass „im partizipativen Prozess” derzeit ein Theaterviertel als „nachhaltiges Stadtquartier” entstehe. Dabei würden auch neue öffentliche Räume geschaffen, deren Öffnung durch die Projekte gefördert werden soll.

Die Ansprüche an die eingereichten Projekte sind nicht gerade gering: Ziel soll es sein, „die Aufenthaltsqualität an dem ausgewählten Ort zu verbessern und Aspekte der ökologischen, ökonomischen, sozialen und kulturellen Nachhaltigkeit zu fördern”. Zusätzlich müssen bei den Projekten die Augsburger selbst eingebunden werden, was „zu einem größeren Verantwortungs- und Zugehörigkeitsgefühl bei den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt führen” soll. Die Umsetzung der Ideen ist für die zweite Jahreshälfte geplant. Eine Jury wählt zwei Projekte aus, die nach Augsburg eingeladen werden, um zu sehen, ob sie auch in der Praxis vor Ort funktionieren. Für die Gewinner gibt es vom Goethe-Institut jeweils 4000 Euro für die weitere Konzeption und Durchführung des Projekts vor Ort. Dieses Stipendium beinhaltet laut Stadt eine Pauschale für Reisekosten und eventuelle zusätzliche Material- oder Entwicklungskosten.

Das Programm „Cities Ahead” des Goethe-Instituts soll Kommunen bei der kulturellen Stadtentwicklung unterstützen. Es findet auf zwei Ebenen statt: Während der „Cities Ahead Academy” analysieren Vertreter der Stadtverwaltungen und lokale Kulturakteure mit Hilfe von internationalen Experten das kreative Potenzial, um die Städte als Kulturstandorte weiterzuentwickeln. Ein weiterer Baustein ist der jetzt in Augsburg erfolgte internationale Aufruf nach partizipativen Kreativkonzepten. „Cities Ahead” soll in den kommenden Jahren in weiteren europäischen Städten durchgeführt werden.

Nähere Informationen zur Ausschreibung finden sich unter citiesahead.eu.


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

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