Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 13.10.2021 17:27

Schimpansen bekommen neues Außengehege

Der Umbau der Schimpansenanlage   im Augsburger Zoo hat nun begonnen. Künftig soll der Außenbereich mit einem Netz überdacht werden und unter anderem mehr Möglichkeit zum Klettern bieten,	Foto: Laura Türk (Foto: Laura Türk)
Der Umbau der Schimpansenanlage im Augsburger Zoo hat nun begonnen. Künftig soll der Außenbereich mit einem Netz überdacht werden und unter anderem mehr Möglichkeit zum Klettern bieten, Foto: Laura Türk (Foto: Laura Türk)
Der Umbau der Schimpansenanlage im Augsburger Zoo hat nun begonnen. Künftig soll der Außenbereich mit einem Netz überdacht werden und unter anderem mehr Möglichkeit zum Klettern bieten, Foto: Laura Türk (Foto: Laura Türk)
Der Umbau der Schimpansenanlage im Augsburger Zoo hat nun begonnen. Künftig soll der Außenbereich mit einem Netz überdacht werden und unter anderem mehr Möglichkeit zum Klettern bieten, Foto: Laura Türk (Foto: Laura Türk)
Der Umbau der Schimpansenanlage im Augsburger Zoo hat nun begonnen. Künftig soll der Außenbereich mit einem Netz überdacht werden und unter anderem mehr Möglichkeit zum Klettern bieten, Foto: Laura Türk (Foto: Laura Türk)

Die „Situation mit den Schimpansen” im Augsburger Zoo war in den vergangenen Jahren „etwas schwierig”, sagte Herbert Meinka, Vorsitzender des Vereins „Freundeskreis des Augsburger Zoo”, am Mittwoch anlässlich des offiziellen Baustarts für den Umbau des Außengeheges. Er verwies damit auf ein Gutachten des Bundeslandwirtschaftsministeriums, das 2014 die zuletzt 1996 aktualisierten Mindestanforderungen für die Haltung von Säugetieren neu regelte. Laut diesem waren die Schimpansen in Augsburg nicht angemessen untergebracht. Das Augsburger Veterinäramt setzte dem Zoo ein Ultimatum: Bis spätestens 2020 sollte das Außengehege eigentlich umgebaut sein, sonst hätte eine andere Lösung für die drei Augsburger Schimpansen gefunden werden müssen. Tierschützer forderten trotzdem wiederholt die Abgabe der Tiere, etwa in das walisische „Ape and Monkey Sanctuary”. Und dann kam dem Zoo, der die Finanzierung des Umbaus 2020 eigentlich schon geregelt hatte, die Corona-Pandemie in die Quere. Plötzlich hatte der Zoo Schwierigkeiten, seine Pfleger und das Futter der Tiere zu bezahlen und musste alle Investitionen hinten anstellen.

Schließlich erklärte sich der Freundeskreis, der zuletzt etwa auch einen großen Teil des neuen Elefantengeheges mitfinanzierte, bereit, den Umbau der Anlage zu übernehmen. Das Veterinäramt verlängerte die Frist aufgrund der Pandemie um ein weiteres Jahr. Im Frühjahr 2022 soll der Umbau nun voraussichtlich abgeschlossen sein. Begonnen hat er bereits vor dem offiziellen Spatenstich und geht laut Zoodirektorin Barbara Jantschke bereits „sehr gut voran”. Der Verein rechnet mit Kosten von rund 900 000 Euro für die Baumaßnahme, wovon man aktuell die Hälfte besitze. Meinka sei „optimistisch”, dass bis zum Bauende alles „in trockenen Tüchern” sei.

Für die Menschenaffen soll es künftig einige Verbesserungen geben, wie Barbara Jantschke erklärte. Denn bislang habe der Außenbereich weder im Sommer noch in den kälteren Monaten ideale Voraussetzungen für die Tiere geboten. Da das 1993 erbaute Gehege komplett mit Glas umgeben war, gab es keinen Luftzug und die Anlage heizte sich laut Jantschke im Sommer stark auf - auf 40 bis 45 Grad Celsius. Auch im Sommer hätten sich die Tiere darum nicht gerne draußen aufgehalten. Für den Winter gab es wiederum keinen geschützten Ort für kurze Ausflüge ins Freie.

Es sei sehr wichtig, dass im neuen Gehege künftig ein „anderes Klima” herrsche, sagte Felicitas Allmann, Leiterin des Augsburger Veterinäramts. Um das zu erreichen, sollen mehrere Glasscheiben zur Belüftung durch Netze ersetzt werden. Außerdem erhalten die Tiere einen Unterstand mit Wand- und Fußbodenheizung, damit das Freigelände auch bei schlechterem Wetter genutzt werden kann. So können die Tiere laut Allmann hoffentlich „einfach auch ganzjährig mal raus”.

Ebenso wichtig ist es laut der Leiterin der Veterinäramts, dass es für die Tiere künftig eine „dreidimensionale Gestaltung” geben soll - die Tiere also mehr Möglichkeiten zum Klettern erhalten werden. Auch in dieser Hinsicht war das Gehege bislang aufgrund der Glasumzäunung eher eingeschränkt - in diesem Fall, weil das Glas nicht hoch genug ging und so keine Klettermöglichkeiten gebaut werden konnten, die zu hoch waren oder sich zu nahe an den Scheiben befanden.

Um zusätzliche Kletter- und Spielmöglichkeiten einbauen zu können, erhält das neue Gehege ein Dachnetz aus Stahl, das an der höchsten Stelle etwa acht Meter hoch sein soll. Der Grünbereich wird ebenfalls neu gestaltet.

Projektleiter und Freundeskreis-Vorstand Helmut Schuler betonte: Vom alten Gehege würden letztendlich nur noch die Außenwände übrig bleiben. Der Ingenieur hofft auf einen „sehr zügigen Bauverlauf”, damit die drei Affen bereits im Frühjahr ihr neues Gehege nutzen können. Der Bau startete im Oktober und soll voraussichtlich im Mai fertiggestellt sein. Nun muss der Verein aber vorerst auf weitere Spenden hoffen. Sollten dann gar noch Finanzmittel übrig sein, kann der Freundeskreis sich vorstellen, auch noch im Innenbereich des Schimpansenhauses „notwendige Verbesserungen” vorzunehmen. Und sollte es doch einmal gar keine Schimpansen mehr im Augsburger Zoo geben, biete der Umbau laut Schuler eine „gute Zukunftsperspektive”: Auch andere Affenarten könnten dann wohl in dem neuen Gehege untergebracht werden. Anlage heizte sich im Sommer stark auf


Von Laura Türk
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