Der Augsburger CSU-Direktkandidat Volker Ulrich begrüßte Armin Laschet am Freitagnachmittag bereits als „den Mann, der der nächste deutsche Bundeskanzler sein wird”. Die zuletzt schwachen Umfragewerte der Union lassen dieses Ergebnis aber keineswegs als selbstverständlich erscheinen. So setzte Laschet auch in seiner Rede in Augsburg auf Warnungen vor einem drohenden Regierungsbündnis, das von SPD und Grünen geführt wird.Falls Rot-Grün gewinne, werde das „ein Rückschlag sein für Deutschland”, sagte Laschet. Die von Corona geschwächte Wirtschaft dürfe nun nicht mit höheren Steuern oder Verboten im Zuge des Klimaschutzes belastet werden. „Nicht Verbote sind Innovationstreiber”, reagierte der Kanzlerkandidat auf eine Aussage seiner Konkurrentin Annalena Baerbock. „Kluge Entscheidungen sind Innovationstreiber.” So müsse man im Klimaschutz unter anderem auf schnellere Plan- und Genehmigungsverfahren setzen, die „Methode Corona”, bei der alles vorgeschrieben wird, werde beim Klima hingegen nicht funktionieren. Die Industrie werde auch ohne Verbote „schneller sein, als wir alle glauben”. Die Aktivisten des Augsburger Klimacamps sind mit diesem Programm freilich nicht zufrieden. Einige von ihnen begrüßten Armin Laschet mit beschrifteten nackten Oberkörpern und skandierten „Amin Laschet, Klimasünder”, bis sie von der Polizei abgeführt wurden. Außerhalb des Gaswerkareals hielten die Aktivisten ein Banner mit dem Spruch „Armin Laschet - Ohne Kohle kann er nicht” und kritisierten den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen damit unter anderem für die vom Kölner Verwaltungsgericht inzwischen als rechtswidrig eingestufte Räumung des Hambacher Forsts.Neben dem Klimaschutz thematisierte Laschet unter anderem die innere Sicherheit. Rassismus-Vorwürfe gegen die Polizei seien unangebracht, sagte der Kanzlerkandidat, stattdessen müssten die Beamten besser unterstützt werden. Die Bundeswehr müsse besser ausgerüstet werden. In der Flüchtlingspolitik sprach sich Laschet für gut integrierte Einwanderer aus, „Gefährder” müssten allerdings unverzüglich zurückgeschickt werden. „Hier wird Rot-Rot-Grün das glatte Gegenteil tun”, glaubt Laschet. Der Kanzlerkandidat wolle sich außerdem der Frage stellen, „wie halten wir eigentlich das Land zusammen?”. Er kritisierte Querdenker und die AfD, mit deren Anhängern oft keine sachliche Auseinandersetzung möglich sei. Pandemie-Leugnern schlug der CDU-Politiker vor, „mal mit mir in das Krankenhaus in Augsburg in die Intensivstation” zu kommen. Das Land brauche allerdings eine Bundesregierung, „die das ausgleicht, die auch nicht den Eindruck vermittelt, man darf bestimmte Sachen nicht mehr sagen”. Wer nicht „gendern” wolle, müsse das auch nicht tun. In Schulbüchern und Universitäten habe das Gendern außerdem „nichts zu suchen”, so Laschet. „Da gilt die deutsche Sprache”. Mit dieser Aussage erntete der Kanzlerkandidat bei seinen Zuschauern dann auch den lautesten Applaus des Nachmittags. Die regionale CSU stellte sich am Freitag hinter ihren Kanzlerkandidaten. „Armin Laschet ist jemand, auf den man sich verlassen kann”, sagte Markus Ferber, Bezirksvorsitzender der CSU Schwaben. Volker Ulrich beschrieb den CDU-Vorsitzenden als jemanden der bereit sei „mit den Menschen zu reden, auf sie zuzugehen”. Gemeinsam wolle man nun „kämpfen, um Rot-Rot-Grün zu verhindern”. Klimaaktivisten stören die Rede