Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.02.2021 17:02

Förderzentrum erhält Unterstützung

Das Sozialpädiatrische Zentrum   der Hessing-Stiftung wird seit Januar nicht mehr betrieben.	    	Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
Das Sozialpädiatrische Zentrum der Hessing-Stiftung wird seit Januar nicht mehr betrieben. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
Das Sozialpädiatrische Zentrum der Hessing-Stiftung wird seit Januar nicht mehr betrieben. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
Das Sozialpädiatrische Zentrum der Hessing-Stiftung wird seit Januar nicht mehr betrieben. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
Das Sozialpädiatrische Zentrum der Hessing-Stiftung wird seit Januar nicht mehr betrieben. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)

Die Initiative bezeichnet sich selbst als Zusammenschluss von Persönlichkeiten, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, Themen der Augsburger Stadtgesellschaft parteiübergreifend zu bearbeiten. Das Forum hat nun einen Antrag auf Ermächtigung eines zweiten SPZ am Gesundheitsstandort Augsburg an die Kassenärztliche Vereinigung Bayern (KVB) gestellt. Laut dem Peutinger-Forum habe sich gezeigt, dass sich der Bedarf zur Förderung von Kindern und Jugendlichen vom Neugeborenenalter bis zum 18. Lebensjahr mit Beeinträchtigungen der körperlichen, geistigen und seelischen Entwicklung in den vergangenen Jahren bereits massiv erhöht habe. Orientiert habe man sich an der Datenbank des Bayerischen Statistischen Landesamtes unter Beachtung der Einzugsgebiete der Einrichtungen in Memmingen, Neuburg an der Donau und München. „Nach unserer Auffassung wird dabei klar herausgearbeitet, dass der Bedarf für ein zweites SPZ am Gesundheitsstandort Augsburg zurecht als längst überfällig bezeichnet werden kann”, schreiben die Verantwortlichen des Peutinger-Forums, das unter anderem von den Landtagsabgeordneten Cemal Bozoglu (Grüne), Andreas Jäckel und Johannes Hintersberger (beide CSU), Johann Häusler (Freie Wähler) sowie Harald Güller (SPD) unterstützt wird.

Das Thema SPZ in Augsburg wird bald auch im Bayerischen Landtag zur Sprache kommen, wenn sich das Landesparlament mit der Petition der Eltern befasst, die derzeit etwa 1600 Unterschriften zählt. Generell entscheidet alle fünf Jahre ein Zulassungsausschuss, wer ein Sozialpädiatrisches Zentrum betreiben darf.

Die Hessing-Stiftung erklärte in einer Pressemitteilung, dass sie das Aus für ihr SPZ nicht nachvollziehen könne. Die Begründung, warum der Weiterbetrieb verweigert wurde, habe die Stiftung erst kürzlich, also rund fünf Wochen nach der Entscheidung, erhalten. „Von der Entscheidung sind wir enttäuscht, von der Begründung noch viel mehr. So etwas hätten wir nicht für möglich gehalten”, schreibt die Stiftung. Der Zulassungsausschuss sei demnach gar nicht auf die Kernleistungen eines SPZ eingegangen, sondern habe sich von „sachfremden Erwägungen” leiten lassen. So werde angeführt, dass die Anbindung an eine große Kinder- und Jugendklinik ein Hauptgrund für die Vergabe einer Ermächtigung sei. Dies sei beim Josefinum gegeben, bei der Hessing-Stiftung nicht.

„Angesichts der Tatsache, dass ein Drittel der bundesweit rund 150 Sozialpädiatrischen Zentren nicht an eine Kinderklinik angegliedert ist, kann dies ja wohl kein Grund sein”, sagt Hessing Direktor Roland Kottke. In den vergangenen Jahren habe dieser Aspekt zudem nie eine Rolle gespielt und alle Betroffenen hätten der Einrichtung tadellose Arbeit bescheinigt.

Die KVB sprach sich Ende November vergangenen Jahres für den Weiterbetrieb des SPZ bei der Hessing-Stiftung aus. Einen halben Monat später entschied der Zulassungsausschuss jedoch, dass künftig das Josefinum das Augsburger Zentrum betreiben darf. Ein Schreiben von acht Kinder- und Jugendärzten habe schließlich den Zulassungsausschuss darin bestärkt, sich für das Josefinum auszusprechen.

„Unsere Hoffnung ist, dass der Berufungsausschuss die Entscheidung sorgfältig prüft und dann eine Entscheidung trifft, die für alle Beteiligten nachvollziehbar ist”, sagt Kottke. Wenn die Fakten ernsthaft geprüft und gewissenhaft abgewogen würden und die Hessing-Stiftung dann nicht zum Zug komme, dann „werden wir ein fairer Verlierer sein”, ergänzt der Hessing Direktor. Hessing-Stiftung fordert sorgfältige Prüfung


Von Patrick Bruckner
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