Den Anfang machen ein Lehrgebäude und ein Forschungsgebäude für die theoretische Medizin. Im Lehrgebäude sollen sich einmal Seminarräume, Hörsäle, die Medizinische Bibliothek und das Dekanat der Medizinischen Fakultät untergebracht sein. Im Institut für Theoretische Medizin werden neben Laboren auch Bereiche für die Ausbildung eingerichtet, etwa die Anatomie mit einem Post-Mortem-Bereich und weitere Praktikumsflächen. So sollen sich „Wissenschaftler und Studenten auch über den Weg laufen”, sagte Gründungsdekanin Martina Kadmon in ihrer Rede zur Grundsteinverlegung. Die Kommunikation sei ein wichtiger Aspekt der geplanten Ausbildung an der Augsburger Medizinischen Fakultät, und darauf sollen auch die Gebäude künftig ausgelegt sein. Seit 2015 sei das Staatliche Bauamt der Stadt Augsburg an der Planung und Entwicklung des Geländes in unmittelbarer Nähe zum Uniklinikum beteiligt, sagte Bauamtsleiter Ulrich Blickle. Das Bauamt habe schon viele Gebäude in Augsburg gebaut. „Aber es gab noch noch nie ein Projekt, das wir so intensiv betreut haben”, so Blickle. Der Festakt sei für die Bauleiter ein wichtiger Meilenstein. Er markiere den Übergang von der Planung in die Durchführung, ohne die all die Planung nicht sichtbar werden könne. Man befinde sich bislang sogar noch „fast im Zeitplan”, und komplett im Kostenplan. Wenn es auf der Baustelle nicht zu Verzögerungen kommt, könne so bereits im Herbst kommenden Jahres das Richtfest für den Rohbau stattfinden. Fertig werden sollen die ersten beiden Gebäude im Jahr 2024. Der Aufbau der Augsburger Unimedizin ist währenddessen bereits in vollem Gange. Im Jahr 2018 startete die Universität den Studiengang Medizinische Informatik. Im vergangenen Jahr konnten nun auch die ersten Studenten der Humanmedizin beginnen. Sie lernen vorerst in einem Interimsgebäude, einer sanierten ehemaligen Kinderklinik in der Nähe des Klinikums. Auch die ersten Professuren wurden dort untergebracht. Die Besetzung weiterer Lehrstühle laufe gut, berichtete Sabine Doering-Manteuffel. Es gebe „unheimlich viele Bewerber”, mit denen man sich vor jeder Berufung ausführlich unterhalte. „Wir suchen Leute mit Pioniergeist”, sagte Doering-Manteuffel. „Da muss jeder akzeptieren, dass sein Büro eigentlich gerade noch eine Baugrube ist”. Die manchmal geäußerte Sorge, dass etablierte Fachleute nicht an eine komplett neue Fakultät wechseln wollen würden, habe sich aber keineswegs bewahrheitet. Bislang habe man mehr als 20 Professoren an die Fakultät berufen, auch weiterhin würden es wohl schnell mehr werden. Zum Baustart war auch der bayerische Wissenschaftsminister Bernd Sibler zu Gast in Augsburg. Er legte zahlreiche Erinnerungsstücke in eine Zeitkapsel, die beim Bau unter einem Hörsaal eingegraben werden soll. In der Kapsel befinden sich nun etwa eine Zeitung vom Tag der Grundsteinlegung, die Pläne des Medizincampus, einige Euro-Münzen, und eine Plüschversion der bei den Augsburger Studenten beliebten „Campus Cat”. Der Freistaat investiert in die beiden Gebäude rund 175 Millionen Euro. Im akademischen Bereich könne man „nichts teureres als Medizinstudiengänge schaffen”, sagte Sibler. 1500 davon sollen es in Augsburg werden. Diese seien trotz der hohen Kosten auch dringend nötig und damit „bestens angelegtes Geld”, so der Wissenschaftsminister. Von der Augsburger Fakultät würden letztendlich nicht nur die Forscher und die Studenten profitieren, sondern auch die Patienten. Die ärztliche Versorgung in Schwaben und Augsburg werde „einen massiven Fortschritt machen”, sagte Sibler voraus. Erste Gebäude sollen 2024 fertig sein