Im Zuge der Sanierung der Staatsstraße durch Oberbernbach wurde die Verkehrssituation dort neu bewertet und das Ortsschild in Richtung Motzenhofen um etwa 400 Meter nach innerorts auf Höhe des Sportplatzes versetzt. Das sorgte für großen Unmut unter den Anwohnern (wir berichteten mehrfach). Nun soll es eine sechsmonatige Testphase geben, heißt es in einer Pressemitteilung des Landratsamtes.
Nach Abstimmung mit der Polizei und dem Staatlichen Bauamt Augsburg hatte das das Landratsamt den neuen Standort der Ortstafel festgelegt, den Vorgaben der Straßenverkehrsordnung folgend. Im Stadtrat von Aichach führte diese Entscheidung zu einem Eilantrag der Grünen-Fraktion, der das Ziel hatte, das Schild wieder an seinen ursprünglichen Standort zurück zu versetzen, um niedrigere Geschwindigkeiten auf der Strecke zu behalten. Der Stadtrat hatte daraufhin seine Verwaltung beauftragt, die Verkehrsbehörde des Landratsamtes um nochmalige Überprüfung der Anordnung zu bitten.
Heinrich Glöckner aus Oberbernbach und Grünen-Stadtrat Josh Stadlmaier hatten deshalb Landrat Dr. Klaus Metzger um einen Austausch gebeten. Nach einem guten Gespräch kamen die drei auf Vorschlag des Landrats zu einem Kompromiss: In den kommenden sechs Monaten soll die Situation in Oberbernbach beobachtet werden, dann will man die Ergebnisse in gemeinsamer Runde erneut bewerten.
„Wir sollten nicht nach Mutmaßungen oder Anschauungen bewerten, sondern faktenbasiert. Falls sich nach dieser Testphase Änderungsbedarf ergibt, würde die Regelung entsprechend angepasst", so Landrat Klaus Metzger. "Natürlich müssen wir dabei die rechtlichen Vorgaben einhalten.“ Dennoch gebe es laut Landratsamtssprecher Wolfgang Müller möglicherweise technische Lösungen, die zu einer Verbesserung der Situation führen könnten, ohne sich über die Straßenverkehrsordnung hinwegzusetzten. Allerdings müsse man auch erst sehen, was verbesserungswürdig sei.