Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Telematik: Baubeginn an der A8 verzögert sich weiter

Die zugesagte Telematik für die A8 lässt weiter auf sich warten. (Symbolfoto: Florian Handl)
Die zugesagte Telematik für die A8 lässt weiter auf sich warten. (Symbolfoto: Florian Handl)
Die zugesagte Telematik für die A8 lässt weiter auf sich warten. (Symbolfoto: Florian Handl)
Die zugesagte Telematik für die A8 lässt weiter auf sich warten. (Symbolfoto: Florian Handl)
Die zugesagte Telematik für die A8 lässt weiter auf sich warten. (Symbolfoto: Florian Handl)

Mehr Telematik-Anlagen sollten die Autobahn zwischen München und Ulm eigentlich sicherer machen. Doch noch wurden sie nicht installiert. Gesetzte Fristen verstrichen, ohne dass sich etwas getan hätte. Inzwischen nennt das Bundesverkehrsministerium gar keinen Termin mehr.

Der dreispurige Ausbau der A8 zwischen München und Ulm in den Jahren 2007 bis 2015 hatte eigentlich mehr Verkehrssicherheit zum Ziel. Doch nachdem mit der Freigabe auch alle vormals bestandenen Tempolimits fielen, stellte das Polizeipräsidium Schwaben-Nord einen deutlichen Anstieg der Unfallzahlen mit Verletzten und Toten fest. Ein von Anrainergemeinden gefordertes generelles Tempolimit lehnte das Bundesverkehrsministerium ab – Telematik-Anlagen sollten helfen.

Zwischen Augsburg und Ulm gibt es seit 2021 bislang zwei solche Anlagen als Pilotversuch – zwischen Adelsried und Streitheim in Fahrtrichtung Stuttgart und zwischen Unterknöringen und Burgau in Fahrtrichtung München. Bei Bedarf können diese elektronischen Anzeigen etwa die Höchstgeschwindigkeit begrenzen oder ein Überholverbot anordnen. Eigentlich sollten im Frühjahr weitere Anlagen dazukommen, doch daraus wurde nichts.

„Für den Baubeginn kann derzeit noch kein konkreter Termin genannt werden”

Genauso sieht es östlich von Augsburg aus. Der Baubeginn für die Telematik-Anlage auf der A8 zwischen dem Autobahndreieck München-Eschenried und Augsburg-West werde sich ebenfalls weiter verzögern, wie Bundestagsabgeordneter Hansjörg Durz (CSU) als Ergebnis einer Anfrage im Bundesverkehrsministerium erhielt. Ursprünglich war der Start dieser Baumaßnahme für Ende 2022 vorgesehen, wurde dann aber verschoben. Ohne Gründe zu nennen, kippte das Ministerium nun auch den zugesagten Baubeginn im dritten Quartal 2023. „Für die Ausführungsplanung der Neuerrichtung der Verkehrsbeeinflussungsanlage zwischen dem Autobahndreieck München-Eschenried und Augsburg-West wurde ein externes Planungsbüro beauftragt. Für den Baubeginn kann derzeit noch kein konkreter Termin genannt werden”, schreibt Oliver Luksic, Parlamentarischer Staatssekretär und Koordinator der Bundesregierung für Güterverkehr und Logistik.

Noch unkonkreter fällt die Auskunft für den westlichen Streckenabschnitt aus: „Nach Angaben der für die Umsetzung von Verkehrsbeeinflussungsanlagen an Autobahnen verantwortlichen Autobahn GmbH kann für die Aufstellung weiterer LED-Anzeigen auf der A8 zwischen Leipheim und Adelsried noch kein konkreter Fertigstellungstermin benannt werden”, teilt Luksic mit.

Durz ist mit diesen Auskünften alles andere als zufrieden. „Die Bundesregierung lässt die bereits nach hinten verschobenen Fristen für den Baubeginn und die Erweiterung der Telematik-Systeme auf der A8 erneut verstreichen”, kritisiert er. Es sei völlig unverständlich und zeuge von „fehlender Prioritätensetzung, dass die Bundesregierung die Projekte jetzt erneut verschiebt”. Es müsse auch der Bundesregierung ein dringendes Anliegen sein, „Projekte, die erheblich zur Verbesserung der Verkehrssicherheit beitragen und bereits beschlossen und finanziert sind, zeitnah umzusetzen”, so Durz weiter und fordert, dass Telematik-Anlagen möglichst bald gebaut würden „zur dringend notwendigen Verbesserung der Sicherheit für Verkehrsteilnehmer und vor allem für Rettungskräfte”.


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

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