Monika Treutler-Walle, Pressesprecherin der Handwerkskammer (HWK) für Schwaben, meint festzustellen, dass Firmenchefs vor dem Hintergrund des Arbeitskräftemangels die Mitarbeiter, die sie haben, „pfleglich behandeln”, sie mit bestimmten Zuckerl bei der Stange halten. Das Thema „Work-Life-Balance” werde immer wichtiger. Die Vier-Tage-Woche als das Zukunftsmodell zu behandeln, sieht Treutler-Walle eher skeptisch. Die Entscheidung sei sehr branchenabhängig, sehr individuell. „Es gibt Branchen, in denen das gut praktiziert werden kann, und andere, in denen eine Vier-Tage-Woche schlicht nicht vorstellbar ist”, meint sie. Sie wisse von Metzgereien, die einen Tag zu haben – „weil sie kein Personal haben, auch nicht für den Verkauf”, sagt die HWK-Vertreterin. In Sanitär- oder Heizungsbetrieben etwa sei die Vier-Tage-Woche nicht machbar, „die brauchen einen Notdienst”, merkt die Pressesprecherin an. „Bei anderen Handwerkern, etwa bei Ausbaubetrieben, sind die Auftragsbücher so voll, das wird es mit nur vier Tagen Arbeit schwer; die Wartezeiten für Kunden würden sich noch mehr verlängern.” Die Vier-Tage-Woche sei im Handwerk eher wenig verbreitet, sie sei aber schon ein Instrument, um Nachwuchskräfte zu kriegen, sagt sie, „aber eben sehr branchenbezogen”.