Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.09.2022 10:01

StaZ-Intern: Der Herr der Tintenfischringe

Der Herr der Ringe von John R. R. Tolkien ist mit Abstand das liebste Lieblingsbuch des Kollegen M. Dutzende Male hat er es gelesen, im englischen Original und in der deutschen Übersetzung (freilich schätzt er als Traditionalist nur die Übertragung von Margaret Carroux) und zahlreiche verschiedene Ausgaben dieses Buches zieren seine Bibliothek oder besser: das Billy-Regal im Wohnzimmer. Bei so viel Begeisterung ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich Kollege M. brennend für die neue Fernseh-Serie auf Amazon Prime interessiert. Die Ringe der Macht erzählt dabei quasi die Vor-Vor-Vorgeschichte zum Herrn der Ringe und ist ebenfalls voll mit Elben, Zwergen, Hobbits und Menschen, die gegen das Böse streiten. Gestritten wird aber vor allem abseits des TV-Bildschirms unter den Tolkien-Fans, ob die Serie überhaupt der Vorlage und vor allem den Vorstellungen des schon 1973 verstorbenen Autors gerecht wird.

Kollege M. lässt diese Auseinandersetzung weitestgehend kalt. Für ihn viel entscheidender ist: Was wird zum Serienschauen als Essen gereicht? Zum Start der Staffel hatten sich seine Kinder Tintenfischringe gewünscht. Zur heutigen Ausstrahlung der Folge werden es vermutlich Zwiebelringe (im Wurstsalat) und für Folge 4 könnten es Bagels werden – das Muster ist klar. Doch gibt es überhaupt ausreichend viele ringförmige Lebensmittel? Immerhin soll die Serie über fünf Staffeln gehen mit jeweils acht Episoden. Kollege M. wird also ein bisschen tricksen müssen: Schnitzel mit dem Plätzchenausstecher bearbeiten, die Löcher im Emmentaler mit der Bastelschere ausschneiden und geschmolzene Schokolade in die notwendige Form gießen. Am Ende freilich wird der alles beherrschende Ring derjenige sein, der sich aufgrund dieser speziellen Ernährung um die Körpermitte des Kollegen ansammelt. Schade eigentlich, dass Tolkien nicht auch einen Diätratgeber geschrieben hat…


Markus Höck
Markus Höck

Redakteur Augsburg-Redaktion

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