Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 07.08.2023 12:40

Sensoren sollen der Stadt Augsburg bei der Baumpflege helfen

Mit Baumsensoren, die unter die Baumrinde reichen, werden die Daten erhoben und mittels „LoRaWAN” übertragen. (Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg)
Mit Baumsensoren, die unter die Baumrinde reichen, werden die Daten erhoben und mittels „LoRaWAN” übertragen. (Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg)
Mit Baumsensoren, die unter die Baumrinde reichen, werden die Daten erhoben und mittels „LoRaWAN” übertragen. (Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg)
Mit Baumsensoren, die unter die Baumrinde reichen, werden die Daten erhoben und mittels „LoRaWAN” übertragen. (Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg)
Mit Baumsensoren, die unter die Baumrinde reichen, werden die Daten erhoben und mittels „LoRaWAN” übertragen. (Foto: Ruth Plössel/Stadt Augsburg)

Mehr Bepflanzung in der Innenstadt, verkabelte Bäume, ein geplantes digitales Gießmanagement: Das städtische Grün ist in Augsburg inzwischen in den Fokus gerückt. Einige neu gepflanzte Bäume sollen nun mit Sensoren ausgestattet werden. Stadt und Stadtwerke haben das Projekt vor Kurzem am Gaswerkgelände gestartet.

Die neue Sensortechnik soll den Wasserhaushalt der Bäume messen – und so der Stadt Augsburg helfen, die Pflege und Bewässerung der Pflanzen zu optimieren. Die Sensoren unter der Baumrinde übertragen Daten, die Rückschlüsse auf den Zustand der Bäume ermöglichen. „Die Experten im städtischen Amt für Grünordnung können daraus Schlüsse ziehen, etwa wann ein Baum gegossen werden muss”, erklären die Stadtwerke. Dies mache Baumpflege effizient, schone Ressourcen und schütze die Bäume. Augsburgs Umweltreferent Reiner Erben formuliert es so: „Wir brauchen mehr Informationen, um gezielt auf die Bäume zugehen zu können.” Das neue System liefere genau die Daten, die die Fachleute im Amt für Grünordnung benötigen.

Bei der Baumüberwachung arbeiten die Stadtwerke Augsburg mit dem Münchner Startup-Unternehmen „Treesense” zusammen. Messen bisherige Systeme lediglich die Bodenfeuchte im Wurzelbereich eines Baumes, gehe Treesense neue Wege, beschreiben die Stadtwerke. Das Unternehmen arbeite mit Sensoren, die den elektrischen Widerstand unter der Baumrinde erfassen und damit Aufschluss über den Wasserhaushalt und die Verdunstungsleistung der Krone des Baumes geben. Diese Methode lasse „sehr viel genauere Rückschlüsse auf die Baumvitalität zu, als die reine Bodenfeuchte”.

„In Zeiten des Klimawandels müssen wir uns noch intensiver um unsere Bäume in der Stadt kümmern”

Jeder überwachte Baum ist in einem Stadtplan eingezeichnet. Einen ersten Überblick über den Zustand eines Baumes gibt eine Farbskala von Grün für gut bis Rot für schlecht. „Das ist aber nur ein erster Anhaltspunk”, sagt Projektleiter David Lux, von den Stadtwerken. Erst aus den Daten über einen längeren Zeitraum könne ein Baumexperte erkennen, ob Baumpflegemaßnahmen oder zusätzliches Gießen notwendig sei.

Die Daten der Sensoren werden über das „LoRaWAN-Netz” der Stadtwerke übertragen. Die Abkürzung steht für „Long Range Wide Area Network”. Das digitale Funksystem ähnelt dem WLAN, habe jedoch den entscheidenden Vorteil einer deutlich größeren Reichweite, erklärt der Geschäftsführer der Stadtwerke-Netze-GmbH, Franz Otillinger.

Das neue Verfahren könne laut Reiner Erben auch im Zuge des 1000-Bäume-Programms der Stadt zum Tragen kommen. Acht Millionen Euro erhält Augsburg vom Bund als Fördergelder für ein Modelprojekt, bei dem 800 bis 1000 Bäume im Stadtgebiet gepflanzt werden und ein Gieß- und Pflegemanagement entwickelt wird. „In Zeiten des Klimawandels müssen wir uns noch intensiver um unsere Bäume in der Stadt kümmern”, betont der Umweltreferent. (jaf/pm)

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