Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.11.2023 20:17, aktualisiert am 22.11.2023 20:24

Schweres Los: FC Pipinsried trifft im Halbfinale auf die Würzburger Kickers

<b>Noch zwei Siege</b> trennen den FC Pipinsried vom Gewinn dieser Trophäe. Im Halbfinale wartet mit Regionalliga-Tabellenführer FC Würzburger Kickers jedoch sein schwerer Brocken auf die Mannschaft von Trainer Martin Weng. (Foto: BFV/Fabian Frühwirth)
Noch zwei Siege trennen den FC Pipinsried vom Gewinn dieser Trophäe. Im Halbfinale wartet mit Regionalliga-Tabellenführer FC Würzburger Kickers jedoch sein schwerer Brocken auf die Mannschaft von Trainer Martin Weng. (Foto: BFV/Fabian Frühwirth)
Noch zwei Siege trennen den FC Pipinsried vom Gewinn dieser Trophäe. Im Halbfinale wartet mit Regionalliga-Tabellenführer FC Würzburger Kickers jedoch sein schwerer Brocken auf die Mannschaft von Trainer Martin Weng. (Foto: BFV/Fabian Frühwirth)
Noch zwei Siege trennen den FC Pipinsried vom Gewinn dieser Trophäe. Im Halbfinale wartet mit Regionalliga-Tabellenführer FC Würzburger Kickers jedoch sein schwerer Brocken auf die Mannschaft von Trainer Martin Weng. (Foto: BFV/Fabian Frühwirth)
Noch zwei Siege trennen den FC Pipinsried vom Gewinn dieser Trophäe. Im Halbfinale wartet mit Regionalliga-Tabellenführer FC Würzburger Kickers jedoch sein schwerer Brocken auf die Mannschaft von Trainer Martin Weng. (Foto: BFV/Fabian Frühwirth)

„Ich habe eine gewisse Neugier, zu was die Mannschaft im Halbfinale noch zu leisten im Stande ist”, sagt Atdhedon Lushi, Sportdirektor des FC Pipinsried, vor der Auslosung, die gestern am frühen Abend in der Zentrale des Bayerischen Fußballverbands an der Brienner Straße in München vorgenommen wurde. Und es wird für den Bayernligisten eine ähnlich grandiose Leistung wie am vergangenen Samstag beim sensationellen 1:0 über den Drittligisten TSV 1860 München vonnöten sein, um das Endspiel des bayerischen Landespokals zu erreichen. Denn der FCP trifft im Halbfinale nicht auf Lushis Wunschgegner, den Drittligisten FC Ingolstadt, sondern auf den aktuell noch unbesiegten Regionalliga-Tabellenführer FC Würzburger Kickers.

„Beim letzten Aufeinandertreffen waren wir nicht weit weg von einer Überraschung”, erinnert Lushi an das Duell des FCP gegen die Würzburger Kickers vor ziemlich genau einem Jahr. Die Pipinsrieder, damals Regionalliga-Vorletzter, lagen lange Zeit mit 1:0 in Führung, ehe sie in der Nachspielzeit noch eine bittere 1:2-Heimniederlage hinnehmen mussten. Das Hinspiel hingegen endete am Dallenberg mit einem Debakel für die Gelb-Blauen. Die damals aus der 3. Liga abgestiegenen Kickers fertigten an einem verregneten Freitagabend Ende Juli den FCP mit 6:0 ab. Nach einer Viertelstunde stand's schon 4:0, zur Pause 5:0. Es war ein schwarzer Freitag für die Pipinsrieder, die bei der Anreise im Stau standen und erst mit erheblicher Verspätung in Würzburg eintrafen.

Im zweiten Halbfinale trifft der Sieger der Partie Türkgücü München/FC Ingolstadt – das am vergangenen Samstag ausgefallene Viertelfinale wird im Februar 2024 nachgeholt – auf den Pokalsieger der beiden vergangenen Jahre, FV Illertissen. Die Halbfinalspiele sind für 9. April terminiert. Denkbar ist wieder eine Liveübertragung einer Partie im Bayerische Fernsehen während der Länderspielpause Ende März. Das Finale ist am 25. Mai, in dem, sollte der FCP dieses erreichen, er als noch im Wettbewerb verbliebener unterklassigste Klub auf jeden Fall Heimrecht hat.

Der FC Pipinsried ist seit der Pokalreform zur Saison 2009/10, als erstmals mit 64 Teams gespielt wurde, nicht der erste Bayernligist, der die Runde der letzten vier erreicht hat. Davor schafften dies als Fünftligisten bereits ATSV Erlangen (Saison 2022/23), SpVgg Weiden (2014/15) sowie SC Eltersdorf und TSV Großbardorf (beide 2011/12). Mit Sturm Hauzenberg (2016/17), SF Dinkelsbühl (2013/14) und Alemannia Haibach (2010/11) standen sogar schon drei Landesligisten im Halbfinale.

Bis zum vergangenen Samstag, vor dem Viertelfinale gegen 1860 München, verschwendete beim FC Pipinsried niemand einen Gedanken an eine Qualifikation für den DFB-Pokal. Doch inzwischen ist die erste Hauptrunde und ein Pflichtspiel gegen einen Bundesligisten gar nicht mehr so weit hergeholt. „Ich würde lügen, wenn man sich jetzt keine Gedanken über den DFB-Pokal machen würde”, sagt Lushi. Er selbst kam in seiner aktiven Zeit schon in den Genuss eines Pokalspiels gegen einen Erstligisten. In der ersten Hauptrunde der Saison 2019/20 spielte Lushi mit dem VfB Eichstätt gegen Hertha BSC Berlin (1:5). „Aber wir sind jetzt nicht so vermessen, dass wir den DFB-Pokal jetzt unbedingt erreichen müssen”, betont der 30-Jährige.

Aber ein Einzug in den DFB-Pokal wäre für den FCP nicht nur mit großer sportlicher Reputation verbunden, sondern würde ihm auch einen finanziellen Segen bescheren. Rund 215 000 Euro gibt es für das Erreichen der ersten Hauptrunde. Wenn das jetzt nicht ein lohnendes Ziel ist. Auf den Weg dorthin könnte dem FCP schon der Einzug ins Endspiel reichen, sofern dann der Finalgegner FC Ingolstadt heißt und der zudem im Schlussklassement der 3. Liga unter den ersten vier landet.

Sollte der FCP im Halbfinale ausscheiden, gäbe es für ihn sogar noch eine Minimalchance, und zwar dann, wenn Würzburg und Ingolstadt das Endspiel bestreiten. Denn sollten sich beide Klubs über die Liga für den DFB-Pokal qualifizieren – die Kickers als Regionalligameister und der FCI in der 3. Liga mindestens Vierter werden –, dann wird der BFV-Teilnehmer für den zweiten Startplatz in einem Spiel zwischen den beiden Verlierern des Halbfinals ermittelt.


Von Herbert Walther

Sportredakteur

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