Einen „wichtigen Baustein der Mobilitätswende in Augsburg” nannte Oberbürgermeisterin Eva Weber die neuen Bahnen. Tramlink heißen die Fahrzeuge, die am Freitag offiziell vorgestellt wurden. Weil diese mehr Platz und mehr Komfort bieten, wünscht sich Weber, die neuen Straßenbahnen mögen mit dafür sorgen, dass mehr Augsburger auf den ÖPNV umsteigen. Die Stadtwerke benötigen die 42 Meter langen Trams auch wegen der verlängerten Linie 3 und für den ab 2024 vorgesehenen Betrieb im neuen Tunnel unter dem Hauptbahnhof. Daneben ersetzen sie die fast 30 Jahre alten kürzeren GT6.

15 Tramlinks des Herstellers Stadler haben die Stadtwerke gekauft. Stückpreis: 3,8 Millionen Euro. Anfang August wurde die erste Straßenbahn aus den Produktionsstätten im spanischen Valencia geliefert. In den vergangenen Wochen fanden die ersten Tests auf dem Betriebshof der Stadtwerke statt. Ab voraussichtlich Mitte Oktober soll die Bahn bei Testfahrten durch die Stadt zu sehen sein. Anfang 2024 sollen die ersten Bahnen im Linienbetrieb eingesetzt werden.

Die ersten Fahrerinnen und Fahrer seien inzwischen für den Betrieb der Tramlink geschult worden, erklärte Klaus Röder, Bereichsleiter Fahrzeuge der Stadtwerke. Die Fahrerkabine biete neue Technik, etwa Rückspiegelkameras mit Toter-Winkel-Assistent und ein Assistenzsystem zur Vermeidung von Auffahrunfällen. Bevor die Bahnen den Betriebshof verlassen können, müssen zahlreiche Tests wie Bremsprüfungen, Eingleisübungen mit der Feuerwehr und das Schleppen und Schieben mit Bestandsfahrzeugen erfolgen.

Die Tramlink verfügt über ein Leergewicht von 52 Tonnen und kann 230 Fahrgäste befördern. Ursprünglich hätte die erste neue Straßenbahn bereits im Juli 2022 geliefert werden sollen. Vor allem durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine habe sich der Termin aber immer weiter nach hinten verschoben, begründeten die Stadtwerke die Verzögerung jüngst zum Liefertermin im August. Noch im Herbst soll nun die zweite Tramlink-Bahn in Augsburg eintreffen. Die weiteren neuen Straßenbahnen folgen laut Stadtwerke „nach und nach im Laufe des kommenden Jahres”. Wie das Kommunalunternehmen in Aussicht stellt, werden dann mit Combino, Cityflex und Tramlink nur noch moderne Fahrzeuge in Augsburg im Einsatz sein.

Oberbürgermeisterin Weber erhofft sich zudem bereits Ende Oktober einen weiteren „Schub für den Nahverkehr in Augsburg und der ganzen Region”. Denn dann steht die Teileröffnung des umgebauten Hauptbahnhofs, mit dem neuen Fußgängertunnel, auf dem Programm. Die Straßenbahnhaltestelle unter dem Bahnhof soll 2024 fertig sein. (jaf)