Mit einem Sonderschwertransporter hat die erste von insgesamt elf neuen Straßenbahnen in der Nacht auf Donnerstag Augsburg erreicht. Die Tram, die nach Angaben der Stadtwerke ein Leergewicht von rund 52 Tonnen hat, sei für den Transport in der Fertigungshalle der Firma Stadler in Valencia in einzelne Teile zerlegt und zunächst vom spanischen Abfahrtshafen Santander bis nach Brügge über den Seeweg transportiert worden. Wie die Stadtwerke berichten, ging es dann mit zwei Sattelschleppern weiter in Richtung Augsburg. Auf einem der Schlepper mit 73 Tonnen Maximallast waren zwei Wagenteile geladen, auf dem anderen Sattelschlepper mit 105 Tonnen Maximallast die restlichen fünf Wagenteile. Nun werden die einzelnen Tramteile in der Straßenbahnwerkstatt der Stadtwerke Augsburg zusammengebaut, bevor im September die erste Testfahrt im Straßenbahnnetz stattfinden soll. Bis die erste neue Tram voraussichtlich Anfang 2024 im Fahrgastbetrieb eingesetzt wird, stehen zahlreiche Tests, Schulungen und die abschließende Genehmigung an.

Die neuen Straßenbahnen des Modells „Tramlink”, die über 40 Meter lang sind und je etwa 230 Fahrgästen Platz bieten, sollen ältere Modelle ersetzen. Die Trams verfügen beispielsweise über eine „CO2-gesteuerte Klimaanlage”, erklärt Klaus Röder, Leiter des Bereichs Fahrzeuge bei den Stadtwerken. Das Fahrzeug „erkennt durch den CO2-Gehalt in der Atemluft, wie viele Fahrgäste sich in der Straßenbahn befinden, und kann so das Klima optimal anpassen”, sagt Röder.

Ursprünglich hätte die erste Straßenbahn bereits im Juli 2022 geliefert werden sollen. Vor allem durch die Corona-Pandemie und den Krieg in der Ukraine habe sich der Termin immer weiter nach hinten verschoben, begründen die Stadtwerke die Verzögerung. „Die Pandemie hatte gerade auch in Spanien erhebliche Auswirkungen und die Produktion des Werkes von Stadler in Valencia lahmgelegt”, berichtet das Kommunalunternehmen. Auch Lieferketten von Bestandteilen waren unterbrochen, was sich durch den Krieg in der Ukraine nochmals deutlich verschärft habe, da einzelne elektronische Bauteile für die Straßenbahnen in der Ukraine und auch in Belarus produziert werden.

Nun aber konnte Stadler liefern und im Herbst soll dann die zweite neue Straßenbahn des Modells „Tramlink” in Augsburg eintreffen. Die weiteren Bahnen folgen den Stadtwerken zufolge „nach und nach im Laufe des kommenden Jahres”. Wie das Kommunalunternehmen in Aussicht stellt, werden dann mit „Combino”, „Cityflex” und „Tramlink” nur noch lange und moderne Fahrzeuge in Augsburg im Einsatz sein. (jaf/pm)