Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung

Mehr tote Radfahrer im Stadtverkehr: 75 Prozent der Unfälle von Radlern verursacht

Augsburg (kd) Fünf Fahrradfahrer sind in Augsburg im vergangenen Jahr ums Leben gekommen. Zum Vergleich: Im Jahr 2016 war es kein Einziger. Das hat die Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Schwaben Nord ergeben, die Polizeivizepräsident Norbert Zink und Polizeioberrat Ralf Bührle am Montag vorgestellt haben.

Die Anzahl der Todesopfer durch Verkehrsunfälle in Augsburg insgesamt lag im vergangenen bei sieben. Dass fünf davon Radfahrer waren, zeigt, dass es sich bei diesen um die wohl gefährdetsten Verkehrsteilnehmer handelt. Besonders im Stadtverkehr, wie die Statistik des Polizeipräsidiums ebenfalls durch Zahlen verdeutlicht: Im gesamten Präsidiumsbereich, zu dem neben der Stadt Augsburg auch Donauwörth, Dillingen und die Landkreise Augsburg sowie Aichach-Friedberg gehören, kamen 2017 acht Radler ums Leben. Damit entfallen 62 Prozent der tödlich endenden Unfälle mit Radlern auf die Stadt Augsburg. Zwei weitere ereigneten sich im Augsburger Landkreis, einer im Landkreis Aichach-Friedberg.
Insgesamt ist die Anzahl der Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt waren, von 724 im Jahr 2016 auf 755 im Folgejahr angestiegen. Dementsprechend hat auch die Anzahl der Verletzten von 627 auf 639 leicht zugenommen. Als hauptsächliche Unfallursache gibt die Polizei mit 24 Prozent Fehler beim Abbiegen, Wenden oder Rückwärtsfahren an. Auch Missachtungen des Rechtsfahrgebotes und der Vorfahrt sowie mangelnder Sicherheitsabstand seien häufiger ursächlich. Technische Mängel, Fehler beim Überholen und Alkohol spielten hingegen eine eher untergeordnete Rolle.
Wie die Polizei in ihrer Statistik zudem deutlich hervorhebt: „75 Prozent der Radfahrunfälle werden von Radfahrern verursacht.” Und einen weiteren Hinweis haben die Beamten rot markiert: Alle fünf getöteten Fahrradfahrer im Stadtgebiet trugen zum Zeitpunkt des Unfalls keinen Helm.


Von Kristin Deibl
north